Wir sind jung, hungrig und voller Energie

Der erfahrene und in Norddeutschland bekannte Coach Tyrus D. Morgan trainiert seit 2018 die Delmenhorst Bulldogs und gibt im Interview Auskunft über den Stand der Dinge in Delmenhorst. Die Fragen stellte Jörg Schlüter.

Hallo Coach Morgan, könnten Sie sich zunächst bitte einmal vorstellen?

Tyrus D. Morgan: Ich heiße Tyrus D. Morgan und Head Coach der Delmenhorst Bulldogs. Ich bin seit einigen Jahrzehnten beim Football dabei. Ich habe in den USA in der High School gespielt und in Deutschland unter anderem ein Footballteam beim SC Weyhe aufgebaut, war Trainer und Spieler bei den Oldenburg Knights und habe 2018 mit anderen zusammen die Bulldogs gegründet und baue diese nun mit auf. Die Bulldogs sind eine Sparte des Gesamtvereins Delmenhorster TB.

Ihre Delmenhorst Bulldogs sind ein relativ junges Team. In der Landesliga Nord konnten sie sich in der zweiten Staffel einen dritten Platz sichern. Nur Emden und Lohne waren stärker. Was glauben kann diese Mannschaft noch erreichen.

Tyrus D. Morgan: Ich glaube, dass der erste Platz in der Staffel möglich ist. Aber das geht nur mit viel harter Arbeit.

Wie würden Sie den Charakter der Bulldogs beschreiben?

Tyrus D. Morgan: Die Bulldogs sind jung, positiv und voller Energie.

Wie sieht es mit der Bulldogs Jugendarbeit aus? Gibt es schon ein Jugendteam?

Tyrus D. Morgan: Ja. Wir bilden zusammen mit den Knights und den Aurich Eastfrisian Ducks eine Spielgemeinschaft und sind in der vergangenen Saison bereits im Ligabetrieb an den Start gegangen. Zudem haben wir eine Flag-Mannschaft für Kinder und Jugendliche gegründet und auch schon einige Spieler, die regelmäßig zusammen trainieren. Hier reicht es für ein Ligateam aber nich nicht ganz.

Delmenhorst gehört zum "Speckgürtel" Bremens und beherbergt rund 80000 Bürgerinnen und Bürger. Das Umland besteht aus viel Marschland. Können die Bulldogs unter diesen Voraussetzungen wachsen und gedeihen?

Tyrus D. Morgan: Wir haben viel Platz, um zu wachsen. In der Region zwischen Bremen und Oldenburg gibt es an sich genug potenzielle Spieler und wir kämpfen darum, sie von unserer tollen Sportart zu überzeugen.

Wie kamen Sie eigentlich zu den Bulldogs?

Tyrus D. Morgan: Meine Ex-Freundin Bianca wohnte nur ein paar Minuten vom DTB-Platz entfernt und wollte American Football in Delmenhorst haben. Ich habe viel Erfahrung im Football und fand die Idee gut. Bianca und der zweite Vorsitzende des DTB, Hamid Mehrdadi, haben es dann möglich gemacht, dass der Vereine eine neue Sparte gegründet hat. Ich habe direkt als Head Coach übernommen.

Ist es schwierig, auf dem Lande Sponsoren, neue Spieler und Football-Freunde zu finden?

Tyrus D. Morgan: Es interessieren sich durchaus viele Leute für Football. Wir bekommen auch regelmäßig neue Spieler dazu, allerdings hören auch immer wieder Leute aus verschiedenen Gründen auf. Sponsoren zu finden, ist nicht einfach - gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Wir freuen uns über jede Unterstützung.

Hilft es den Bulldogs, dass die NFL zwei Spiele in Frankfurt austrug und immer mehr American Football im Free TV zu sehen ist?

Tyrus D. Morgan: Auf jeden Fall. Wenn immer mehr Leute Football schauen, probieren es auch immer mehr Leute aus. Das ist eine Win-Win-Situation für uns. Wir versuchen auch, in der Stadt möglichst präsent zu sein mit verschiedenen Aktionen und die Leute so aufmerksamer auf diesen Sport zu machen.

Preisfrage: Welche TV-Sendung wird in Delmenhorst von mehr Zuschauern gesehen? "Bauer sucht Frau" oder die RTL Berichterstattung über die NFL?

Tyrus D. Morgan: Ich hoffe, alle gucken die NFL - auch wenn der Kampf eines Bauern um eine Frau vermutlich ähnlich intensiv ist, wie der zwischen Offense und Defense auf dem grünen Rasen.

Jetzt wird es wieder ernsthaft: Helfen Stammverein und die Stadt den Bulldogs, wenn es um Platzzeiten, Spielstätte, Blockschlitten-Anschaffung und anderen Beihilfen geht?

Tyrus D. Morgan: Wir bekommen viel Hilfe vom Verein, dürfen beispielsweise auf dem Hauptplatz spielen und haben immer mehrere hundert Zuschauer bei unseren Heimspielen. Dafür bekommen wir am Game Day in der Regel die komplette Sportanlage und beispielsweise die Fußballer verschieben ihre Partien. Auch die Stadt hilft uns regelmäßig bei Orga-Fragen.

Wo wollen die Bulldogs in fünf Jahren stehen? Was glauben Sie, wird für die Bulldogs realisierbar sein?

Tyrus D. Morgan: Wir haben auch in dieser Saison wieder ein sehr junges und eher unerfahrenes Team. Die Fluktuation in diesem Sport ist hoch, aber wir etablieren uns Stück für Stück und hoffen, in de kommenden Jahren Leute aus der Jugend hochzubekommen, die dann schon eine gewisse Spielerfahrung haben. Wir schauen Jahr für Jahr und wollen diese Saison ein Spiel mehr gewinnen als in der letzten. Ob wir mittelfristig den Aufstieg schaffen, muss man abwarten, aber wir haben das im Blick.

Schlüter - 15.01.2024

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