Unzufrieden trotz Unentschieden gegen Tabellenführer

Wiesbaden Phantoms QB Brian Chris konnte seine Stärken im Passspiel gegen Kirchdorf besser zeigenWer glaubte, dass sich Zufriedenheit in den Gesichtern der Phantoms-Trainer abzeichnen würde, nachdem ihre Mannen den bis dahin ungeschlagenen Kirchdorf Wildcats mit einem 7:7 den ersten Punktverlust abtrotzten, sah sich getäuscht. „Es kann nicht unser Ziel und Anspruch sein, uns mit einem glücklichen Unentschieden zufrieden zu geben. Egal, wie der Gegner heißt. Schon gar nicht vor eigenem Publikum und nicht auf die Art und Weise, wie wir dieses Spiel gestaltet haben“, zeigte sich Defensive Coordinator Daniel Garcia im Anschluss an dramatische vier Spielviertel im Helmut-Schön-Sportpark enttäuscht. „Natürlich wussten wir im Vorfeld, dass die Wildcats eine gute Defense haben. Es hätte uns gut zu Gesicht gestanden, wenn wir dies nicht teilweise phlegmatisch akzeptiert, sondern mit unserem Auftreten in Frage gestellt hätten. Wir hätten ein Statement setzen können. Ein 7:7 mag ein von Außen betrachtet respektables Ergebnis sein. Für uns als Mannschaft ist es das nicht“.

Klare Worte, denen sich Offense Coordintor Patrick Griesheimer anschloss. „Diesmal funktionierte unser Passspiel gerade in der zweiten Halbzeit besser als in den bisherigen Spielen. Dafür fehlte es unserem Laufspiel von Anfang an an Durchschlagskraft. Ich will keine Ausreden über die Stärke der Wildcats Defense hören. Ich will den Willen sehen, gerade gegen einen solchen Gegner verbissen um jeden Zentimeter zu kämpfen. Das habe ich heute nur zu selten festgestellt!“

In der Tat brauchte es viel Geduld und ein Faible für guten Defensiv-Football, wenn man dem Spiel etwas abgewinnen wollte. Beiden Mannschaften gelangen in den ersten 24 Minuten nur selten sehenswerte Aktionen mit ihren Angriffsreihen. Die Gäste hatten dabei aber deutliches Oberwasser, konnten sie doch meist aus weitaus besseren Feldpositionen starten als die Offense um Phantoms-Spielmacher Brian Chris. Diese wurde meist tief in der eigenen Hälfte festgenagelt. Es spricht bei aller berechtigten Kritik der Phantoms-Trainer aber für die Moral der Mannschaft, dass sie dem Druck der Wildcats standhielt und lediglich den kurzen Lauf des Kirchdorfer Quarterbacks Alexander McKean zur 7:0 Gästeführung (Extrapunkt Esser) bis zur Halbzeit hinnehmen musste. Ein folgenschwerer Fehler bei einem Punt der Gäste unmittelbar nach deren Führung, der den Wildcats erneut eine günstige Feldposition tief in der Phantoms-Hälfte einbrachte, konnte durch einen erzwungenen Ballverlust kompensiert werden. Keine weiteren Punkte des Tabellenführers, der sich über weite Strecken offensiv ebenfalls schwer tat.

Nach der Pause ein ähnliches Bild. Zwei, drei First Downs, dann war auf beiden Seiten in der Regel Schluss. Während die Gäste ihr Heil in Laufspielzügen suchten, fand Brian Chris mit zunehmender Spieldauer mehr Raum zur Entfaltung seines Passspiels. Und schließlich seinen Tight End David Merkl über 40 Yards Distanz in der Endzone der Wildcats. Ein erlösender Spielzug und gleichzeitig auch das offensive Highlight des gesamten Spiels. Tobi Kreuzer glich mit seinem Extrapunkt aus und mit einem durchaus gerechten 7:7 wurden zum letzten Mal die Seiten gewechselt.

In den verbleibenden zwölf Minuten war es dann wieder an den Wildcats, am möglichen Sieg zu schnuppern. Erneut fanden sie Wege und Mittel, die Phantoms in ihrer eigenen Hälfte zu stoppen und sich günstige Positionen auf dem Feld zu erarbeiten. Fast hätte es auch noch geklappt für die Südbayern. Nach einem gescheiterten vierten Versuch in der eigenen Hälfte (Griesheimer: „Wir wollten gewinnen, in Ballbesitz bleiben. Ohne Risiko gewinnt man nicht. In diesem Fall haben wir dann aber Glück gehabt!“) und begünstigt durch eine der vergleichsweise wenigen Strafen der Phantoms, standen die Wildcats innerhalb der 20 Yard Linie vor der Wiesbadener Endzone. Doch auch der zweite Field Goal-Versuch aus durchaus machbarer Distanz gelang dem Tabellenführer in diesem Spiel nicht, nachdem Mathias Esser schon in der ersten Halbzeit mit einem Kick für drei Punkte scheiterte.

Am Ende glücklich für die Phantoms, das erkämpfte Unentschieden, das im Vorfeld nicht unbedingt erwartet worden war. Man kann mit einem solchen Unentschieden gegen den Tabellenführer zufrieden sein, oder man hält es wie das Wiesbadener Trainer-Duo Gracia und Griesheimer und zeigt sich verärgert über ein, neutral betrachtet, respektables Ergebnis. Ein Ergebnis, welches dem Anspruch der Mannschaft dann eben doch nicht gerecht wird. Am 28. Juni treten die Phantoms in Holzgerlingen (7:12 in Darmstadt) an. Zwei Wochen Zeit, am Umsetzen des Anspruchsdenkens zu arbeiten.

Schüler - 16.06.2014

Wiesbaden Phantoms QB Brian Chris konnte seine Stärken im Passspiel gegen Kirchdorf besser zeigen

Wiesbaden Phantoms QB Brian Chris konnte seine Stärken im Passspiel gegen Kirchdorf besser zeigen (© Schüler)

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