Ein Tunnel zu wenig

Das Michigan Stadium mag zwar immer noch mit seiner Kapazität von 114000 Zuschauern das größte Stadion der USA sein, doch verfügt es nur über einen Einlauftunnel. Somit kommt es manchmal zu kleineren Raufereien zwischen den Spielern, wenn sich vor dem Anpfiff beide Teams gleichzeitig von Ihrem Lockerroom in den Tunnel begeben. Dieses soll eigentlich nicht vorkommen, doch am vorletzten Samstag hat es im Match Michigan gegen Penn State beinahe eine Massenschlägerei gegeben. Nur dem beherzten Eingreifen der Ordnungskräfte und Staffmitglieder war es zu verdanken, dass die Gemüter während der Halbzeitpause nicht überkochten.

Wolverines Head Coach Jim Harbaugh wusste am Montag nach dem Spiel auch gleich, wo er den Schuldigen zu suchen hatte: "Der Vorfall ist deswegen "übergeschwappt", weil Coach Franklin im Tunnel stand und nicht in den Lockerroom für Gäste ging, wie es normalerweise üblich ist. Er musste jedem der es wissen wollte, seine Meinung über die ersten Viertel erzählen und ich habe wirklich Besseres zu tun, als dieses Geschwafel mir im Tunnel anhören zu müssen. Die Schuld lag eindeutig bei Franklin. Sie ließen uns nicht durch den Tunnel gehen und verstopften mit ihrer Blockade den weiteren Fluss. Es sah so aus, als wenn Franklin der Anführer der Verstopfung war."

Head Coach James Franklin sah die Sache natürlich anders: *Das Problem ist, dass es dort nur einen Tunnel und es keine Regelung gibt, wer wann in die Lockerrooms zurückkehren darf. Somit beginnen manchmal Spieler eine Konversation, manchmal wird daraus eine Konfrontation, manchmal passiert Schlimmeres. Michigan sollte wirklich etwas Geld in die Hand nehmen und einen zweiten Tunnel graben."

Beide Universitäten wollten sich offiziell nicht zu den Vorkommnissen äußern. Zu peinlich erschien ihnen die ewige Hackerei zwischen Franklin und Harbaugh.

Schlüter - 25.10.2022

Das Michigan Stadium besitzt nur einen Einlauftunnel. (© Getty Images)