Noch eine O-Line Verletzung

Jason Peters wird doch wieder als Left Tackle benötigtDie Offensive Line der Philadelphia Eagles war lange Zeit ihre große Stärke: Momentan folgt dagegen eine Hiobsbotschaft nach der anderen und man muss befürchten, dass das Endprodukt deutlich schlechter ausfallen wird als dies bislang der Fall war.

Am Donnerstag verletzte sich nämlich der als Left Tackle vorgesehene Andre Dillard; zugegeben galt der letztjährige First Round Pick der Eagles sowieso als zumindest kleines Fragezeichen: Zu wenig konstant waren seine Auftritte im Vorjahr auf der rechten Seite. Für ihn hatten sie im Draft 2019 tief(er) in die Tasche gegriffen: Er war an Position 22 gezogen worden; für ihn mussten die Eagles neben ihrem Erstrundenpick (#25) auch noch einen Viert- und Sechstrundenpick investieren, um sich nach vorne auf den Platz der Ravens zu schieben.

Zunächst fiel er dann aber im Camp des Vorjahres an zwei Tagen in Folge mit einer handfesten Auseinandersetzung auf. Das brachte ihm einen Rüffel des Managements ein; später spielte er deutlich schwächer, als man sich dies von ihm zu diesem Zeitpunkt erwartet hatte.

In dieser Saison hatte man Ende März den "Franchise Left Tackle" Jason Peters noch in die Free Agency verabschiedet; im Juli kehrte der 38jährige jedoch für eine weitere Saison im Eagles-Trikot zurück, was sich jetzt als Glücksfall herausstellen könnte. Eingeplant war er eigentlich nicht auf seiner angestammten Position als Left Tackle, sondern als Right Guard. Immer wieder war in den gut vier Monaten, die er als Free Agent nach einem neuen Arbeitgeber suchte, gerüchteweise über sein Comeback in Philadelphia nachgedacht worden und so überraschte seine Rückkehr nur bedingt – wurde jedoch freudig aufgenommen.


Der neunmalige Pro Bowler Peters hat nämlich bereits 16 Spielzeiten, davon knapp elf bei den Eagles (zuvor bei den Buffalo Bills), hinter sich.

Durch den Bizepsriss, den sich Andre Dillard am Donnerstag zuzog und der ihn die komplette Saison kosten wird, ist das soweit hinfällig. Die Gedanken, ob der Wechsel von Peters sowohl der Seite von der linken Blindside des Quarterbacks nach rechts, als auch die der Position von Tackle auf Guard funktionieren kann, sind damit erledigt. Peters wird wieder auf Left Tackle auflaufen, wo er immer noch gut (und vermutlich besser als es Dillard zum jetzigen Zeitpunkt gewesen wäre) sein dürfte.

Der für Peters vorgesehene Posten als Right Guard, dessen eigentlicher "Besitzer" Brandon Brooks gewesen wäre, welcher jedoch mit einem Achillessehnenriss ausfallen wird, ist damit wieder vakant.

Dort dürfte wohl Matt Pryor, der am College bei TCU aufgelaufen und 2018 von den Eagles in der sechsten Runde geholt worden war, spielen. Bislang hinterließ er im Camp einen brauchbaren Eindruck und mit Center Jason Kelce und Right Tackle Lane Johnson hat er zwei der besten Nebenleute ihres Fachs überhaupt als Positionsnachbarn.

Insgesamt ist die O-Line keinesfalls eine schlechte: Jason Peters ist sicher nicht mehr der herausragende Left Tackle, der er einmal war, was angesichts seines Alters kaum verwundert. Er gehört jedoch immer noch zu den besseren Vertretern seiner Zunft. Und auch der Rest scheint soweit solide.

Fraglich ist, was passiert, wenn Peters (oder einer seiner Nebenmänner) eine verletzungs- oder altersbedingte Pause braucht. Um die Tiefe steht es nämlich nicht sonderlich gut bestellt: Halapoulivaati Vaitai, der sonst immer eingesprungen ist, läuft künftig (gut bezahlt) für die Detroit Lions auf. Übrig bleiben Jordan Mailata, Jack Driscoll und Prince Tega-Wanogho, die gegebenenfalls übernehmen könnten. Besonders vertrauenserweckend ist das jedoch nicht.




Carsten Keller - 28.08.2020

Jason Peters wird doch wieder als Left Tackle benötigt

Jason Peters wird doch wieder als Left Tackle benötigt (© Getty Images)

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