Viel Ungewissheit um Durchführung der Spiele

Die Auswirkungen der Corona-Krise sind auch in der NFL bislang kaum abzuschätzen. Richtig unübersichtlich wurde es jetzt bei den Philadelphia Eagles, die zunächst angenommen hatten, dass sie mit einer verminderten Zuschauerzahl planen können, wie es zum Beispiel die Baltimore Ravens oder New England Patriots getan haben. Dort geht man davon aus, dass wohl ein Viertel des regulären Besucheraufkommens ins Stadion eingelassen werden kann.

Zwar gibt es auch in Philadelphia eine Regelung, dass größere Ansammlungen (definiert als über 50 Personen) verboten sind, aber die Eagles waren zuvor davon ausgegangen, dass das für ihr (Freiluft-) Stadion nicht gilt. Die Regelung wurde am Dienstag bis Ende Februar für erlaubnispflichtige Veranstaltungen in öffentlichen Bereichen verlängert.

Am Dienstag folgte zunächst eine kalte Dusche: Der Gesundheits-Commissioner Thomas Farley verkündete, dass er die geplanten Abläufe und Hygienekonzepte der großen Sportfranchises – in Philadelphia neben den Eagles noch Baseballs Phillies, die Eishockeyfranchise der Flyers und die Basketballer der 76ers – für ziemlich gut befindet. Allerdings wäre es nicht sicher genug, um Zuschauer in den Rängen zu haben.

Dem Philadelphia Inquirer erklärte Farley: "Ich denke schon, dass Spiele mit den vorgeschlagenen Sicherheitsvorkehrungen gespielt werden können. Ich glaube aber nicht, dass sie bei diesen Spielen Zuschauer haben können. Sie [die Spieler] wären in keinem Fall sicher, wenn es Zuschauer gibt. Ich kann nicht sagen, wie die Liga plant, aber aus Sicherheitssicht können sie keine Spiele mit Zuschauern haben."

Ein Schock für die Franchise. Am Mittwoch wurde jedoch von offizieller Seite bereits zurückgerudert: Sollte sich die Lage im Bezug auf die Ausbreitung des Corona-Virus (überraschend) bessern, so wäre es auch möglich, dass die Stadtverwaltung die Regelungen noch vor oder während der Spielzeit anpasst. Aktuell wären Zuschauer jedoch nicht möglich und auch die allgemeine Lage ist bei explodierenden Zahlen nicht dazu angetan, optimistisch zu sein.

In einer Email an die bisherigen Dauerkartenbesitzer erklärten die Eagles, dass sie im engen Austausch mit der Stadtverwaltung bleiben. Die angeschriebenen Fans können ihre Dauerkarten für dieses Jahr zurückstellen, ohne dabei das Recht auf ihren Platz für 2021 zu verlieren. Die bereits gezahlten Gelder können ausgezahlt oder für die übernächste Saison gutgeschrieben werden. Zumindest hier ist man sich mit den meisten NFL-Franchises einig.

Ansonsten herrscht weiter große Ungewissheit – und das nicht einmal zwei Wochen vor dem angepeilten Campstart... wenn der denn wie geplant durchgeführt werden kann.

Carsten Keller - 17.07.2020

Auch im "Linc" wird es wohl keine Fans geben... Stand jetzt (© Schüler)