Eine starke erste Hälfte genügt

Die Karlsruhe Engineers haben ihrer Niederlage bei Tabellenführer Stuttgart offensichtlich weggesteckt. Gegen die Böblingen Bears gab es nun vor heimischem Publikum einen ungefährdeten 28:6-Sieg, bei dem die Engineers vor allem in der ersten Halbzeit offensiv und defensiv überzeugen konnten. Nach dem 28:0-Vorsprung zur Pause ließen die Karlsruher es dann in der zweiten Halbzeit gemächlich angehen und brachten den Sieg locker nach Hause.

Hilfreich dabei ist, dass die Footballer des KIT SC auf ein starkes Laufspiel bauen können. Auch zu Beginn war es wie schon in den bisherigen Spielen immer wieder Running Back Cató Zoua, der den Angriff der Karlsruher mit seinen Läufen über das Feld trieb. Patrick Rapp vollendete die Angriffsserie dann mit einem kurzen Lauf durch die Mitte und feierte seinen ersten Touchdown der Saison.

Nachdem die Defense danach Böblingen ein erstes Mal gestoppt hatte, war es erneut Zoua, der wie schon so oft in den vergangenen Wochen mit einem kraftvollen Antritt die gegnerische Verteidigung schlecht aussehen ließ und mit einem Big Play den Weg in die Endzone fand. Der Touchdown-Lauf war bereits sein fünfter in dieser Saison und sorgte für die 14:0-Führung der Engineers.

Auch im Anschluss daran ließ die grün-weiße Verteidigung den Böblingern erneut keine Chance in der Offensive und brachte sie bereits nach drei Spielzügen zum punten. Statt aber seine eigene Offensive wieder auf den Platz zu lassen, trug Safety Lukas Schaffert den Return über die rechte Seite bis in die Endzone der Gäste zurück und erhöhte die Führung damit auf 21:0.

In der nächsten Angriffsserie schließlich war es Lukas Schaffert, der die Bears-Offense vom Feld schickte, als er einen Böblinger Pass abfangen konnte. Die Karlsruher Angreifer bedankten sich postwendend, indem Quarterback Jonas Lohmann zuerst Wide Receiver Thomas Thorn mit einem weiten Pass über die rechte Seite fand und anschließend Tight End Phillip Sonntag in der Endzone bediente. Mit 28:0 ging es auch in die Pause, da Karlsruhes Cornerback Maximilian Wolf auch noch die letzten Angriffsbemühungen der Gäste in der ersten Halbzeit mit einer weiteren Interception beendete.

Ab dem dritten Viertel nahmen die Engineers dann den Fuß vom Gaspedal, rotierten auf vielen Positionen durch und nahmen in Kauf, dass die dadurch ihren Offensiv-Rhythmus, der sie noch durch die erste Halbzeit getragen hatte, verloren. Böblingen kam nun besser ins Spiel und konnte so auch die ersten eigenen Punkte des Spieles holen. Zunächst hatten die Bears einen Pass von KIT-SC-Quarterback Jonas Lohmann abgefangen, dann düpierten sie die Engineers-Passverteidiger ein wenig, als diese dem Tempoduell mit einem der Wide Receiver auf der linken Seite nicht gewachsen war, und der Böblinger Pass zielgenau in der Endzone ankam. Böblingen war bemüht, das Momentum aufrechtzuerhalten, und versuchte im Anschluss an den Touchdown einen Onside Kick. Doch Engineers-Linebacker Jonas Gerlach war aufmerksam und sicherte den Ball für seine Farben.

Danach verflachte das Spiel zusehends, da es keiner der beiden Offensiv-Reihen mehr gelang, die gegnerische Defense ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Defensive Back Fabian Pünder sicherte noch eine Interception für Karlsruhe, aber am Spielverlauf änderte dies nichts mehr. Auf beiden Seiten wurde im Angriff nur noch darauf hingearbeitet, Spielzeit zu verbrauchen, sodass es letztlich tatsächlich beim 28:6 blieb.

Die Böblingen Bears sind am nächsten Sonntag bei den Biberach Beavers zu Gast, für die Engineers steht am gleichen Wochenende der Hochschul-Bowl in Mannheim an, bevor es am 28. Mai in der Liga mit einem Heimspiel gegen die Freiburg Sacristans weitergeht.

Auerbach - 09.05.2016

Karlsruhes Angriff hatte alles unter Kontrolle - in der ersten Hälfte jedenfalls. (© Karlsruhe Engineers)