Ein bitteres Ende

Am Sonntag spielten die Houston Texans gegen den NFC North Kontrahenten Chicago Bears. Bis kurz vor Ende stand es Unentschieden, die Bears hatten jedoch den längeren Atem und der erlösende Sieg kam durch ein erfolgreiches Field Goal zum 23:20.

Aktuell sind die Houston Texans etwas eingeknickt, denn nach einer souveränen Preseason mit drei Siegen möchte es jetzt zum Saisonbeginn dann doch nicht mehr alles so gelingen. Ein Unentschieden gegen die Colts und eine knappe Niederlage mit 16:9 gegen die Denver Broncos folgte. Diese Woche wurde die Uhren wieder auf 0 gedreht und Head Coach Lovie Smith führte die ein oder andere (spielerische) Veränderung durch. So erläuterte er: "Unser Training lief sehr gut. Wir haben an einigen wichtigen Inhalten arbeiten müssen, aber dafür ist das Training da. Die Bears haben sehr gute Running Backs, eine Offensive Line die sehr gut blocken kann und einen sehr guten und agilen Quarterback, er kann uns sicherlich auch Probleme machen. Gegen den Lauf tun wir uns aktuell etwas schwer, das könnte durchaus unsere Schwachstelle sein." Lovie Smith kennt die Chicago Bears übrigens bestens, auch wenn seine Head Coach Tätigkeit bei den Bears nun auch schon über 10 Jahre her ist. Er war von 2004 - 2012 im Verein, bis zu seinen weiteren Stationen wechselte. Sehr zurückhaltend äußerte sich auch über Offensive Line Spieler Justin Britt, dieser fällt für eine komplette Saison aus. Über die Gründe wollte er sich nicht äußern und erwiderte: "Wenn Spieler krank sind, fallen sie über mehrere Wochen aus. Wenn ein Spieler aus persönlichen Gründen eine Auszeit möchte, ist er nicht da und das müssen wir akzeptieren."

Die ersten Punkte gab es für die Chicago Bears direkt zu Beginn, sie dominierten mit starken Drives und setzten bereits früh einen Akzent durch ihr erfolgreiches Field Goal. Den Touchdown zum Ausbau ihrer Führung setzte Running Back Khalil Herbert um. Der 24- jährige Virginia Tech Absolvent überbrückte die 11 Yards souverän. (Spielstand 10:00) Einen Wermutstropfen hatte das erste Quarter jedoch noch, Bears Running Back David Montgomery verletzte sich am Knöchel wie auch am Knie.

Erst nach diesen Punkten, wurden die Texans richtig wachgerüttelt und fanden mehr und mehr ins Spiel. Gerade Running Back Damean Pierce zeigte gute Spielaktionen und sicherte immer wieder wichtigen Raumgewinn, der erlösende Touchdown erfolgte knapp 3 Minuten vor Ende des 1. Quarters durch einen erfolgreichen Pass auf Tight End Jordan Akins zum 10:7. Die Texans Defense tat ebenfalls alles, um Spielzüge der Bears zu durchkreuzen oder gar keinen weiteren Offense Drive zu erlauben. Gerade Defensive Back Jalen Pitre zeigte eine starke Leistung durch seine Interception, es folgten gute Pässe auf Brandin Cooks und Nico Collins mit 17 Yards wie auch 19 Yards. Das Glück währte jedoch nicht lange, da auch die Bears den Ball abfingen und somit ihre Offense zurück auf das Feld brachten, den Drive krönten sie noch mit einem weiteren Field Goal zum 13:7. In der Mitte des zweiten Quarters schickte Texans Head Coach Lovie Smith Running Back Damean Pierce immer und immer wieder durch die Mitte, sein Durchsetzungsvermögen wurde mit einem weiteren Touchdown belohnt und die Texaner gingen mit einem knappen Vorsprung in Führung - Spielstand 13:14.

Im dritten Quarter begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe und stachen durch keine besonderen Spielaktionen heraus, vielmehr waren es sehr "arbeitsreiche" Drives für beide Teams. Auf Texans Seite sicherte man sich durch zwei weitere Field Goals von Kicker Kaimi Fairbairn aus der Entfernung von 23 Yards und 39 Yards einen Ausbau der Führung. Diese währte jedoch nicht lange, denn auch die Bears zogen nach und schickten Running Back Khalil Herbert für einen weiteren Touchdown durch die Mitte zum 20:20. Ein "Unentschieden" oder zumindest das Gefühl kannten die Texans bereits aus ihrem Spiel durch die Colts. Diesmal war das Spiel jedoch besonders bitter, denn sie taten zwar "alles" aber auch "nichts", um das Spiel wirklich zu drehen. Quarterback Davis Mills wird dabei besonders frustriert sein, denn nur wenige Minuten vor Ende konnte er seine Offense nochmal gut über das Feld führen, bis seine Interception das jähe Ende brachte. Die Bears nutzten diese gute Grundlage, um das Spiel mit einem Field Goal in den letzten vier Sekunden mit 23:20 zu beenden.

Am Ende des Spiels erläuterte Head Coach Lovie Smith: "Heute haben wir uns wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Wir sahen wirklich nicht sehr gut aus draußen auf dem Spielfeld. Ich weiß, wir können definitiv besser spielen, alles in allem war es einfach kein guter Tag." Am 2. Oktober 2023 spielen die Houston Texans gegen die Chargers.

Nadia Quast - 26.09.2022

Houston Texans (© Getty Images)