Unicorns setzen auf Routine

Revanche oder Titelverteidigung? Diese Frage stellt sich beim GFL Bowl am 14. Oktober in Essen im Stadion an der Hafenstraße ab 17 Uhr zwischen den Schwäbisch Hall Unicorns und den Potsdam Royals. Für die Einhörner ist es bereits die elfte Bowl-Teilnahme, während die Royals nach der letztjährigen Niederlage gegen die Haller 27:44 gegen die Haller zum zweiten Mal im Endspiel stehen.

Die GFL-Saison 2023, die vor fast fünf Monaten mit dem Saisoneröffnungsspiel im Haller Optima Sportpark begann, findet so am Samstag im GFL Bowl in Essen mit der identischen Begegnung ihren Abschluss: Die Schwäbisch Hall Unicorns werden zum zweiten Mal in diesem Jahr den Potsdam Royals gegenüberstehen. Der Verlauf der ersten Begegnung in diesem Jahr lässt dabei auf ein spannendes Finale hoffen. Zwar verloren die Einhörner damals zu Hause mit zwei Touchdowns Unterschied (30:44), doch konnte das Spiel bis in das dritte Viertel hinein ausgeglichen gestaltet werden.

Die damals neu zusammengesetzte und damit unerfahrene Mannschaft der Haller schlug sich wacker gegen einen Gegner, der an die Beständigkeit aus der Vorsaison anknüpfen konnte. Wie sich diese Vorzeichen über den Verlauf der Saison verändert haben, ließ Head Coach Christian Rothe bereits nach dem Halbfinalsieg gegen Dresden durchblicken: "Das Team ist über die ganze Saison durch enge Spiele gewachsen und top vorbereitet."

Mit Schwäbisch Hall Unicorns und Potsdam Royals treffen treffen am Ende einer langen Spielzeit nun die aktuellen Süd- und Nordmeister aufeinander. Potsdam konnte in seinem Halbfinale die New Yorker Lions aus Braunschweig mit 41:28 schlagen. Dabei zeigten die Potsdamer nicht nur in den eben erwähnten Spielen eine konstante Leistung, sondern konnten diese mit insgesamt 13 Siegen aus 14 Spielen über das ganze Footballjahr aufrechterhalten. Lediglich das Heimspiel gegen die Dresden Monarchs verlor man während der Saison (45:59), revanchierte sich jedoch im Rückspiel Ende August entsprechend mit einem Auswärtserfolg in Dresden (57:21).

Defense-Coach Mike Freckmann warnte schon zu Beginn der Saison vor einem physischen Spiel und der variablen, kreativen Offense der Royals. Der weitere Saisonverlauf lässt dabei auch ähnliches für das Endspiel in Essen vermuten. So sticht bei der saisonübergreifend besten Offense der Liga Quarterback Jaylon Henderson heraus, der sich, neben seinen beliebtesten Anspielstationen Simon Fons, Brandon Polk und Thomas Jenkins, auch selbst durch eigene Läufe als Punktegarant bewährt hat.

Dass ein Spiel manchmal eine ganze Saisonstatistik über Bord werfen kann, hat bereits das Halbfinale der Unicorns gegen die Dresden Monarchs gezeigt, die im Optima Sportpark nie an deren bisherige Saisonleistungen anknüpfen konnten. Ob ähnliches auch in Essen gegen die Potsdam Royals möglich ist, ließ Head Coach Christian Rothe ebenfalls schon in der Pressekonferenz nach dem Halbfinale nicht unkommentiert. "Ich gebe, salopp gesagt, einen Sch... auf Statistiken." Er freut sich auf die Herausforderung in Essen und hat sich gemeinsam mit seinem Team akribisch auf das Finale vorbereitet.

Auch wenn die Unicorns als die Außenseiter für das diesjährige Finale gehandelt werden und das Team ein völlig anderes Gesicht als im Vorjahr hat, gehen sie dennoch mit dem festen Ziel in das Spiel, den deutschen Meistertitel zu verteidigen. "Wenn man ein Endspiel erreicht, dann will man es natürlich auch gewinnen", sagt der stellvertretende Unicorns-Vorsitzende David Seiffer. Er weiß, dass seine Organisation und viele Spieler im Team der Unicorns an einer Stelle einen deutlichen Vorteil mit nach Essen bringen: Bowl-Routine! "Immerhin haben die Haller in Essen zehn frühere Bowl-Teilnahmen aus den letzten zwölf Jahren im Rücken, die Potsdamer hingegen nur die eine aus dem vergangenen Jahr", so Seiffer.

Auerbach - 12.10.2023

Caleb Schweigart von den Schwäbisch Hall Unicorns und Peter Lundström von den Potsdam Royals treffen in Essen wieder aufeinander. (© Frank BAUMERT)