Unicorns behalten weiße Weste

In der Südgruppe bleiben die Schwäbisch Hall Unicorns wie erwartet das Maß aller Dinge. Was in den vergangenen Jahren aber noch als heißumgämpftes Duell um die Vorherrschaft im Süden anzusehen war, ist in diesem Jahr zu einer einseitigen Angelegenheit für die Unicorns geworden: Das Duell mit den Stuttgart Scorpions. Denn mit einem deutlichen Sieg kehrten die Haller Footballer nach Hause zurück. Dennoch waren die Coaches nicht mit allem zufrieden, was sie beim 37:0 unterm Fernsehturm sahen.

Die Unicorns führen früh mit 10:0, doch an der Schwäbisch Haller Seitenlinie wird es laut: Die Trainer kritisieren die Einstellung ihrer Spieler. Ab Mitte des ersten Viertels bis weit hinein ins zweite Viertel ist Sand im Getriebe. Denn angesichts der sicher erspielten Führung und der Harmlosigkeit des Gegners hatten sich einige Spieler der Unicorns schon früh eine Auszeit gegönnt. Das sorgte für Unmut auf Seiten der Trainer-Crew, denn die Scorpions zeigten, dass sie bisher unter Wert geschlagen wurden und durchaus noch stechen können.

Auch wenn es in Stuttgart derzeit nicht so optimal läuft, bewiesen die Hausherren ein ums andere Mal, weshalb sie seit Jahren in der Jugendbundesliga mitspielen. So ereilte die Unicorns eine Schrecksekunde zu Beginn des zweiten Viertels: Nach einem Haller Punt trägt Scorpion Louis Staudenmaier den Ball über 90 Meter in die Endzone der Gäste. Ein Touchdown erscheint nur deshalb nicht auf der Anzeigentafel, weil die Schiedsrichter zuvor einen Regelverstoß eines Stuttgarters gesehen haben.

Mehrmals kam Stuttgart im Laufe des Sonntagnachmittages der Schwäbisch Haller Endzone bedrohlich nahe. Nur wenige Meter trennten die Scorpions immer wieder von Punkterfolgen. Doch die Verteidigungsreihen der Unicorns hielten stand: Anstatt näher zu kommen, müssen die Landeshauptstädter unter dem Druck der Haller Jugendlichen Raumverlust hinnehmen.

Weil die Defense eifrig dagegen hielt, kommt Hall, ohne Gegenpunkte zuzulassen, immer wieder in Ballbesitz – einmal auch durch einen von Christian Ayers eroberten Fumble. Mit präszisen Pässen von QB Marco Ehrenfried auf Marc Regner, Brian Rushing, Arieus Adegbesan und Sebastian Küstner schaffen die Schwäbisch Hall Unicorns doch noch einen deutlichen Sieg.

Im letzten Viertel, in dem die Schiedsrichter die Uhr wegen der deutlichen Überlegenheit nicht mehr anhielten, kommen auch vermehrt die Backups der Unicorns aufs Feld. Selbst ein verschossener Field Goal-Versuch fällt jetzt nicht mehr ins Gewicht.

Hundt - 26.04.2010