UFL "pausiert" bis Frühjahr

Die UFL-Bälle werden (vorläufig?) eingemottet.Nach knapp der Hälfte der geplanten Spiele ihrer vierten Saison, hat die United Football League am 20. Oktober in einer kurzen Mitteilung verkündet, dass der Rest der Saison im Frühjahr gespielt werden soll. Die Liga versucht seit 2009, in den USA in etwa das Konzept der ehemaligen NFL Europa neu zu beleben. An vermeintlich Football- und Entertainment-hungrigen Standorten unterhalb der Marktgröße wie sie für ein NFL-Team nötig wäre (wie etwa Las Vergas) wurden Teams zusammengezogen. Der Spieler-Pool bestand in den letzten Jahren aus Akteuren, die hoffen, sich (neu oder zum Teil auch wieder) für einen Platz in einem NFL-Team empfehlen zu können. Von Saison zu Saison waren Expansionen angekündigt worden, wurden sie umgesetzt, ging damit aber meist gleich auch die Schließung eines anderen Standortes einher.

2012 hatte die Liga nun sogar einen Fernsehvertrag mit CBS abschließen können. An den seit Jahren schwelenden Gerüchten, die sich mit Aussagen ehemaliger NFLE-Mitarbeiter decken, die beratend oder projektbezogen für die UFL tätig waren, dass die Bezahlung von Spielern oder allgemein eingehender Rechnungen seitens der UFL eher "schleppend" erfolgte, änderte dies nichts. In Las Vegas verloren sich beim zweiten Heimspiel nun nur noch wenige Hundert versprengte Zuschauer im Stadion, in Sacramento, wo zum Saisonauftakt mit 8.000 Fans noch eine einigermaßen respektable Kulisse vermeldet wurde, war die Tendenz beim zweiten Auftritt der Mountain Lions auch mit rund 40 Prozent Minus rückläufig.

Die fälligen Zahlungen zum Beispiel an Spieler wurden laut Medienberichten immer weiter aufgeschoben, unter anderem soll es "Garantien" gegeben haben, bis Ende Oktober werde auf jeden Fall gezahlt. Dann wäre aber die Regular Season fast schon vorbei gewesen. Ungemach soll laut Medienberichten inzwischen aber auch von staatlicher Seite gedroht haben, da das für Arbeit zuständige Ministerium der USA eine Untersuchung wegen der Vermutung des Verstoßes gegen Arbeitsrechtsbestimmungen eingeleitet haben soll.

Gab es in den ersten Jahren zumindest noch auf eigenen Kanälen den Versuch, das Ligageschehen der Öffentlichkeit darzustellen, war zum Beispiel die Website der Liga in diesem Jahr "under construction" und verwies lediglich auf die Erfolgsmeldung, CBS als Partner gewonnen zu haben. Den Aussagen von Spielervermittlern, ihre Klienten seien nicht bezahlt worden, folgten kaum noch Dementis, die Ankündigung, nun den Spielbetrieb auszusetzen und im Frühjahr fortzusetzen, kommt derzeit wohl nur insofern überraschend, dass in ihr von "Fortsetzung" die Rede ist.

Bislang hat die UFL dennoch immer wieder eine erstaunliche Zähigkeit bewiesen - praktisch nach jeder Saison war ihr Ende prognostiziert worden, die Liga an sich kehrte aber immer wieder zurück. Jedes Mal allerdings in einer "abgespeckteren" Variante und mit namenloseren Kadern. Von den Zielen, sich als eine Farm-Liga der NFL zu etablieren und dabei in Märkten mit Wachstumspotenzial auf kostendeckende fünfstellige Zuschauerzahlen zu kommen, ist die UFL aber zurzeit wohl weiter entfernt denn je.

Auerbach - 21.10.2012

Die UFL-Bälle werden (vorläufig?) eingemottet.

Die UFL-Bälle werden (vorläufig?) eingemottet. (© Schüler)

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