Einen Schritt zurück

Kendre Miller (TCU Horned Frogs) Es mag im Widerspruch mit dem Sportgedanken "Schneller, höher, weiter" sein, doch manchmal erscheint es geradezu logisch, dass sich sehr gute Mannschaften auch mal eine Auszeit nehmen dürfen und sich neu aufstellen. Das mag im American Football eine Normalität sein, im College Football eine alltägliche Banalität, wenn zu jeder Saison der Kader aufgrund der Senior-Abgänge und der Freshmen Zugänge merklich durcheinander gewirbelt wird. Dazu kommt die Möglichkeit, sich in der Transfer-Datenbank umzuschauen. In diesem Gemengegelage bilden sich dann heiß geliebte Cinderella-Stories in der regulären Saison, die urplötzlich mit einer 6-0 Serie starten und im Herbst ein ernstzunehmender Kandidat für den Conference Titel geworden oder für noch höhere Weihen bestimmt sind, im kommenden Jahr aber schon wieder in ein Mittelmaß fallen, was wiederum niemand erwartet hat.

2022 war Duke so ein Team. Das Debüt von Mike Elko konnte kaum besser verlaufen. Die Blue Devils spielten lange um den Coastal Titel in der ACC und eroberten am Ende neun Siege. Dieses Jahr spricht viel dafür, dass sie diesen Erfolg nicht wiederholen können. So fielen sieben gewonnene Spiele äußerst eng aus und 2022 spielte Duke nicht gegen Clemson undn Florida State. 2023 sieht es anders aus. Notre Dame reist an und ganz früh zu Beginn der ACC Spielzeit spielen die Devils gegen die beiden genannten Kontrahenten. Sollte Coach Elko erneut neun Gewinne einfahren, wäre er reif für den Titel "Coach of the Year".

Ähnlich sieht es bei Illinois aus. Gegen Michigan hätte man in Ann Arbor fast gewonnen und am Ende sprangen acht Saisonsiege heraus. 2023 wird ein hartes Jahr dagegen. Defensive Coordinator Ryan Walters ging zu Purdue und ein Großteil der Secondary befindet sich mittlerweile in der NFL. In der Offense muss man auf das Arbeitspferd RB Chase Brown verzichten, der ebenfalls von den Profis gedraftet wurde.

Auch Mississippi State wird wohl den neun Siege Erfolg aus dem Vorjahr nicht wiederholen können. Gründe mag es einige geben, doch der Hauptgrund ist als tragisch zu bezeichnen. Durch den unerwarteten Tod von Mike Leach, der in den letzten drei Jahren seinen Stempel dem Footballprogramm aufgedrückt hat, kam es zu einem Exodus im Kader und die Bulldogs werden zurzeit von Zach Arnett bezüglich des Offense Systems völlig neu aufgestellt. Auch der 2023er Spielplan ist den Bulldogs nicht unbedingt gewogen. Zu Hause spielt man gegen Alabama und LSU, auswärts gegen South Carolina, Arkansas, Auburn und Texas A&M.

TCU wird 2023 wohl das Team sein, welches am meisten zu verlieren hat. Ihre 13-2 Serie war mehr als eindrucksvoll und der Einzug in das CFP Finale ein echter Triumpf. Doch bereits im Frühjahr haben die Horned Frogs eine Menge ihrer Produktivität verloren. Sie verloren Offensive Coordinator Garrett Riley an Clemson. Ob sein Nachfolger Kendall Briles, ähnlich erfolgreich agiert, bleibt abzuwarten. Dabei ist zu beachten, dass TCU letztes Jahr eine Menge Glück gehabt hat, einen Großteil seiner Begegnungen zu gewinnen. Neun ihrer 13 Siege wurden mit weniger als zehn Punkten Differenz gewonnen, ganze sechs Spiele mit einer Differenz von einem Touchdown. Drei Ihrer Siege wurden gegen Oklahoma, Iowa State und Tarleton State mit nur drei Punkten Unterschied gesichert. Mehr "lucky punches" konnte kein anderes FBS Team 2022 für sich verbuchen.

Schlüter - 21.06.2023

Kendre Miller (TCU Horned Frogs)

Kendre Miller (TCU Horned Frogs) (© Getty Images)

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