Locker bezwingt den Angstgegner

Als die Tennessee Titans zuletzt gegen die San Diego Chargers gewonnen haben, da war Head Coach Mike Munchak noch als Spieler auf dem Feld aktiv, die Franchise nannte sich noch Oilers und die Heimatstadt war Houston. Neun Spiele verloren die Titans gegen San Diego seit dem letzten Sieg aus dem Jahr 1992. Und auch am dritten Spieltag der Saison 2013 sah es lange Zeit danach aus, als könne das Team von Munchak den Angstgegner aus San Diego nicht schlagen. Erst mit einem Touchdown-Pass 15 Sekunden vor Spielende von Quarterback Jake Locker zu Wide Receiver Justin Hunter drehten die Titans das Spiel zu einem 20:17-Erfolg.

„Ehrlich gesagt, habe ich beide hochspringen sehen, nachdem ich den Pass geworfen hatte. Aber schnell habe ich gemerkt, dass Justin so viel höher in der Luft stand als sein Bewacher – dann konnte ich gleich anfangen zu jubeln“, erklärte Locker nach der Partie. Der Bogenlampe auf Rookie-Receiver Hunter war ein Drive vorausgegangen, bei dem Locker sechs Pässe zu fünf verschiedenen Receivern anbrachte und 94 Yards überbrückte. Doch nicht nur im Abschluss-Drive zeigte Locker, warum die Verantwortlichen in Tennessee dem jungen Spielmacher das Vertrauen schenken. Mit seiner Beweglichkeit stellte Locker die Chargers-Defense immer wieder vor Probleme und erlief im zweiten Quarter einen Touchdown. Er lief für 68 Yards Raumgewinn und passte für 299 Yards. Lieblingsanspielstation war Receiver Nate Washington mit 131 Yards bei acht Pässen. Running Back Chris Johnson steuerte bei 16 Carries 90 Yards hinzu. So erspielten sich die Titans insgesamt 452 Yards Raumgewinn, die Chargers kamen lediglich auf 277, so dass der zweite Saisonsieg für Tennessee durchaus verdient war. Besonders in der ersten Halbzeit taten sich die Titans aber schwer diesen Raumgewinn in Punkte umzumünzen. Es wurde ein Field Goal verpasst und Strafen begangen, die 115 Yards kosteten.

Die verletzungsgeplagten Chargers hätten die späte Niederlage abwenden können, doch Defensive Back Marcus Gilchrist rutschte ein abgefälschter Pass von Locker im Siegesdrive der Gastgeber aus den Fingern. Eine Interception hätte den sicheren Sieg für die Gäste bedeutet. Philip Rivers führte die Offense solide über das Feld. Er brachte 20 von 24 Passversuchen an den Mann und machte keinen nennenswerten größeren Fehler wie bei Niederlagen in den vergangenen Jahren. Er führte sein Team mit einem frühen TD-Drive gleich im ersten Quarter über das Feld, den er mit einem Pass zu Tight End Antonio Gates abschloss. Running Back Ronnie Brown sorgte in der zweiten Halbzeit mit einem kurzen Lauf für die 17:7-Führung, die bis in die Schlussminute hielt. „Wir hatten viele Möglichkeiten, das Spiel für uns zu entscheiden“, haderte Chargers-Cheftrainer Mike McCoy, der auf drei Stammkräfte verzichten musste. „Das Fehlen der Verletzten ist keine Entschuldigung. Wir haben es am Ende einfach nicht verstanden, den Sack zu zu machen.“

Siebertz - 23.09.2013

Beendete mit einem späten TD-Pass die Niederlagenserie gegen die Chargers: Titans-QB Jake Locker. (© Getty Images)