Chargers verspielen spät den Sieg

Es wäre der perfekte Einstieg für Mike McCoy gewesen. Der neue Head Coach der San Diego Chargers sah bei der Auftaktpartie gegen Houston Texans spät im dritten Viertel, wie sich sein Team ein 21-Punkte-Vorsprung herausspielte. Doch dann folgte der Kollaps, den die Chargers-Fans aus den vergangenen Jahren zur Genüge kennen und die McCoy-Vorgänger Norv Turner schlussendlich den Job kosteten.

Texans-Kicker Randy Bullock verwandelte mit ablaufender Uhr ein 41-Yard-Field-Goal zum 31:28-Sieg Houstons. Zuvor hatten die Chargers durch Fehler in allen Mannschaftsbereichen, den sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben. Beim Stand von 7:28 spät im dritten Viertel drehte Texans-Quarterback Matt Schaub mächtig auf, führte sein Team zweimal über das gesamte Feld und erzielte seinen zweiten und dritten Touchdown zum 21:28-Anschluss. Vom Zusammenbruch der eigenen Defense ließ sich auch der bis dato stark aufspielenden Chargers-QB Philip Rivers anstecken. Mit vier TD-Pässen hatte der in den Vorjahren in der Kritik stehende Spielmacher die Führung maßgeblich herausgespielt. Die Geister früherer Leistungseinbrüche innerhalb eines Spiels - die Chargers verspielten in der Saison 2013 fünfmal eine Halbzeit-Führung - schienen durch den Trainerwechsel überwunden. Ein Patzer Rivers brachte jedoch den Ausgleich für den Divisionsrivalen. Texans-Linebacker Brian Cushing fing einen Pass von Rivers ab und returnierte ihn über 18 Yards zum 28:28-Ausgleich.

Für McCoy kommt es in den nächsten Tagen darauf an, Rivers und dem ganzen Team den Rücken zu stärken. Schließlich hatte man vor dem Kollaps eine der besten Verteidigungsreihen der vergangenen NFL-Jahre vier Touchdowns eingeschenkt und den AFC-South-Champion der Spielzeiten 2012 und 2013 an den Rand einer Niederlage gebracht. Die Defense hielt das sonst so starke Laufspiel der Texans mit Running Back Arian Foster weitestgehend unter Kontrolle. Zudem wurde eine Interception erzielt. Allein das eigene Laufspiel, was mit der Führung im Rücken spät im Spiel dringend benötigt wurde, um Ballbesitz zu sichern und Zeit von der Uhr zu nehmen, blieb weit hinter den Erwartungen zurück.

Bei den Texans bleibt die Erkenntnis, dass der vor der Saison in die Kritik geratene Quarterback Schaub, immer noch das Niveau hat, die talentierte Offense um sich herum zu führen. Er brachte 34 Pässe für 346 Yards an, warf drei TD-Pässe (zwei zu Tight End Owen Daniels, einen zu Wide Receiver Andre Johnson). Eine Leistungssteigerung ist gerade in der Verteidigung dennoch nötig, um diese Saison die Divisionskrone gegen das weiter aufstrebende Team der Indianapolis Colts mit QB Andrew Luck zu verteidigen.

Siebertz - 10.09.2013

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