Dynamisches Ticketing

Kurzfristige Ticketinteressenten müssen im Collegesport bald tiefer in die Tasche greifen.Preisfrage: Was haben die Lufthansa AG, die Deutsche Bahn AG mit Michigan gemeinsam? Alle drei Institutionen verkaufen dynamische Tickets, das heißt der Preis für die Leistung variiert je nach Zeitpunkt des Kaufes und hängt zugleich von der Auslastung der Veranstaltung ab. Wer sich also frühzeitig für einen Kauf entscheidet, kann einen günstigeren Preis bezahlen, als der kurz entschlossene Käufer, der erst ein paar Tage vor dem Kickoff seine Ticket kauft.

Michigan wird in diesem Herbst erstmals dieses Preissystem für die Einzeltickets einführen. Auffällig ist es, dass die nicht so interessanten Gegener, wie Central Michigan oder Akron kaum große Preisschwankungen erleben werden. Die beauftragte Verkaufsfirma, QCue, rechnet damit, dass gegen diese beiden Gegner der Preis für ein Einzelticket sowohl am Anfang als auch am Ende der Verkaufszeit in etwas 65 US Dollar betragen wird. Große Schwankungen wird es allerdings gegen die so genannten „Premium Opponents“ geben. Wenn Notre Dame am 5. September erwartet wird, soll das End Zonen Ticket zwischen 65 und 195 US Dollar kosten. Gegen Ohio State beträgt die Schwankung immerhin noch 65 bis 175 US Dollar.

Neu ist diese Verkaufsstrategie nicht. Im letzten Jahr begann Cal das dynamische Preissystem einzuführen und die Basketball Division von Georgetown hat ebenfalls letztes Jahr erstmals dynamisch verkauft. South Florida und Washington experimentieren mit einer anderen Ticketfirma (Digonex) an einem dynamischen Verkaufssystem.

"Dynamische Preissysteme haben sich in der Tourismusindustrie und wird der neue Standard im Sportswesen. Preise können je nach Nachfrage bestimmt werden und sich in realer Zeit nach oben oder nach unten bewegen", meint der Michigan Marketingchef, Hunter Lochmann, der sich bei seinem früheren Arbeitgeber, den New York Knicks, schon mit dynamischen Preissystemen beschäftigt hat.

Solange die Nachfrage nach raren Tickets im Sport hoch bleibt, mag es legitim bleiben, ein solches dynamisches System zu etablieren. Das Ziel ist natürlich klar. Die Kunden sollen frühzeitig ihr Geld in Tickets investieren und damit den Geldzufluß sichern. Wer Restkarten kaufen will, muss dann zukünftig tiefer in die Taschen greifen, da bei diesen Preissystemen die Preisuntergrenze immer der Standardpreis bleiben wird. Dementsprechend handelt es sich nicht um echte Marktwirtschaft, sondern nur um einseitig konstruierte Preismodelle.

Schlüter - 28.06.2013

Kurzfristige Ticketinteressenten müssen im Collegesport bald tiefer in die Tasche greifen.

Kurzfristige Ticketinteressenten müssen im Collegesport bald tiefer in die Tasche greifen. (© Thoben)

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