Meister in beeindruckender Form

Alabamas Angriff (hier RB T.J. Yeldon) war, vom ersten Ballbesitz abgesehen, von Michigans Abwehr nie zu stoppen.Ein „Statement Game“ nennt man im Englischen das, was der National Champion von 2011, Alabama, beim 41:14-Erfolg gegen Michigan zeigte. Wer vielleicht erwartet hatte, dass es beim Titelverteidiger dieses Mal ähnlich laufen könnte wie vor zwei Jahren nach dem Titelgewinn von 2009, als man ebenfalls viele wichtige Spieler verloren hatte und oft auch mental nicht mehr in der Form der Meistersaison gewesen war, der muss sein Bild von der Saban-Truppe überdenken. Ein halbes Dutzend wichtiger Spieler aus der besten Abwehr von 2011 verloren - egal. Einer der besten Running Backs der letzten Saison, Trent Richardson, nicht mehr dabei - who cares? Und dass der 2012er Jahrgang mit einer anderen Einstellung an das Unternehmen Titelverteidigung herangeht als die Mannschaft von 2010, das hatte Head Coach Nick Saban im Vorfeld der Saison schon angekündigt. „Ich denke, wir haben dem ganzen Land gezeigt, dass das nicht das selbstgefällige Alabama ist, das die Leute erwartet haben. Wir sind hungrig und wollen eine weitere National Championship“, schlug C Barrett Jones nach dem Sieg gegen die Wolverines verbal in die gleiche Kerbe.

Die Einstellung der Spieler ist das eine, was aber vor allem beeindruckte, war der physische Klassenunterschied. Alabama war an der Line of Scrimmage kräftiger und insgesamt aggressiver und schneller. Dass das Duell zwischen Alabamas Offensive Line und Michigans „Front Seven“ in der Abwehr einer der Schlüssel sein würde, war von vornherein klar, und es kam, wie von manchem prognostiziert: Michigans Defensive Linemen und Linebacker konnten nur beim ersten Ballbesitz von Alabama (drei Spielzüge, zwei Yards) dagegen halten. Ab dem zweiten Ballbesitz, der dann in neun Spielzügen auch prompt das 7:0 für Alabama brachte (2-Yard-Pass von QB A.J. McCarron auf TE Michael Williams), beherrschten Alabamas Offensive Linemen das Geschen an der Line of Scrimmage. Eine Folge davon konnte man bei Alabamas drittem Ballbesitz sehen. Michigans Abwehr musste sich notgedrungen auf mögliche Laufspielzüge konzentrieren und war dann auch mit Pässen zu überrumpeln. Im dritten Spielzug von Alabamas drittem Ballbesitz, einen Spielzug nach einem erfolgreichen Lauf (16 Yards), bediente McCarron WR DeAndrew White mit einem schönen Pass, den dieser, begünstigt dadurch, dass sein direkter Gegenspieler ausrutschte und keine Absicherung da war, zu einem 51-Yard-Touchdown zum 14:0.

Den endgültigen KO verpasste Alabama seinem Gegner noch im ersten Viertel, als CB Dee Milliner einen Pass an der eigenen 48-Yard-Linie abfing und dann bis an Michigans 17-Yard-Linie vorstieß. Drei Spielzüge später erzielte RB Eddie Lacy, Richardsons Nachfolger als Hauptballträger, mit einem 9-Yard-Lauf das 21:0 knapp eineinhalb Minuten vor Ende des ersten Spielabschnitts.

Neben der Klasse Alabamas trugen natürlich auch die Schächen bei Michigan dazu bei, dass das Top-Spiel des ersten Spieltages zum Langweiler wurde. So war völlig unverständlich, warum Head Coach Brady Hoke von Anfang an auf seine wichtigste „Waffe“, die Laufstärke von QB Denard Robinson, verzichtete, ohne, dass ihn die gegnerische Abwehr dazu gezwungen hätte. Das überraschte umso mehr, als die Wolverines ohne ihren intern für diese Partie gesperrten RB Fitzgerald Toussaint antraten, also in ihren taktischen Möglichkeiten ohnehin schon eingeschränkt waren. Robinson lief in der ersten Halbzeit nur zweimal selbst mit dem Ball, im letzten Spielzug des ersten Viertels, als man schon hoffnungslos hinten lag, und bei seinem 6-Yard-Touchdown-Lauf zum 7:31 kurz vor Ende der ersten Halbzeit. Stattdessen machte Hoke freiwillig das, wozu ihn Alabama eigentlich zwingen wollte, nämlich zu versuchen, das Spiel mit Robinsons Pässen gewinnen zu müssen - was nicht die Stärke des Teams ist. Diese Taktik ging dann auch voll daneben, weil in einigen Situationen, Michigans Receiver nicht in der Lage waren, Robinsons Pässe zu fangen, in anderen dessen Pässe einfach zu unsauber waren.

Hoch - 02.09.2012

Alabamas Angriff (hier RB T.J. Yeldon) war, vom ersten Ballbesitz abgesehen, von Michigans Abwehr nie zu stoppen.

Alabamas Angriff (hier RB T.J. Yeldon) war, vom ersten Ballbesitz abgesehen, von Michigans Abwehr nie zu stoppen. (© Getty Images)

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