Jede Serie endet irgendwann

WR Micky Kyei (Braunschweig Lions) gegen CB Adehkeem Brown (Schwäbisch Hall Unicorns) - 12.10.2019: German Bowl XLI Braunschweig Lions vs. Schwäbisch Hall Unicorns, Commerzbank Arena FrankfurtDie New Yorker Lions holten sich 2019 in der Frankfurter Commerzbank Arena mit dem 10:7 Sieg ihre zwölfte deutsche Meisterschaft. Für die Schwäbisch Hall Unicorns wurde gleichzeitig ihre Rekordserie von 50 Siegen in Folge beendet, die nach der letzten Haller German Bowl Niederlage 2016 begann und ebenfalls gegen Braunschweig startete. Die 20.382 Fans erlebten insgesamt 17 Punkte und damit erzielten beide Teams genauso wenig Punkte, wie seinerzeit 1984, als die Braunschweiger Footballer im deutschen Endspiel gegen die Berlin Adler mit dem gleichen Endstand siegten. Weniger Punkte gab es bisher bei keinem anderen German Bowl zu sehen. "Glückwunsch an die Lions. Sie haben heute verdient gewonnen", gratulierte Halls Head Coach Jordan Neuman den Niedersachsen nach dem Endspiel. "Es war schwer für uns in der Offense einen Rhythmus zu finden, denn Braunschweig hat sehr gut verteidigt." Und damit brachte es der Haller Cheftrainer auf den Punkt, denn die beiden defensiven Einheiten waren es, die das Spiel dominierten.

Nachdem die Unicorns den ersten Kickoff des Matches ausführten, wurde der 41. German Bowl in den ersten Spielminuten von einem kombinierten Angriffsspiel der New Yorker Lions geprägt. Das erste First Down der Partie eroberte Micky Kyei mit einem Passfang. Das Laufspiel der Braunschweiger wurde allerdings zunächst von den engagiert tackelnden Schwäbisch Hallern effektiv gestoppt. Folgerichtig beendeten die Lions ihre erste Angriffssequenz mit einem Punt. Hall überbrückte schnell die 50 Yard Line und die beiden Receiver Joschua Haas und Tyler Rutenbeck wurden erstmals in Szene gesetzt. Nach einer illegalen Formation beendeten die Haller wiederum ihren ersten Drive. Braunschweigs RB Christopher McClandon versuchte anschließend mit einem Laufspiel über die linke Seite, wichtige Raumgewinn zu erzielen. Er konnte jedoch keinen großen Vorteil erkämpfen und QB Brandon Connette warf letztlich zum neuen First Down auf Justus Holtz. Es kristallisierte sich heraus, dass Braunschweig an diesem Abend, wie erwartet, wohl mit vielen angetäuschten Ballübergaben und variantenreich agieren würde. TE Robin Sebeille und Micky Kyei nutzten die Fähigkeiten der Braunschweiger Offense und sollte sich bis zur 20 Yard Line vorkämpfen. RB McClandon versuchte es mit zwei Läufen und Halls Defender hatten Schwierigkeiten, trotz gesetzter Tackles, den Ausnahme-Running Back aufzuhalten. Im dritten Versuch und nach einem illegalen Block in den Rücken, musste Braunschweig zurück weichen. Der folgende Spielzug warf die Lions noch weiter zurück und auch ein abschließender Field Goal Versuch konnte nicht zwischen die Torstangen geschossen werden, so dass das erste Viertel mit einem 0:0 beendet wurde. Für das erste Highlight des zweiten Viertels sorgte Christopher McClandon. Mit einem langen Rush über die linke Seite bewies er seine besondere Qualität. Kein Unicorns Spieler konnte ihn tackeln oder aufhalten. Schwäbisch Hall konterte eiskalt, als QB Cornette seine erste Interception warf und Goran Zec den Pass fachmännisch abfing. Das erneute Angriffsrecht für Schwäbisch Hall konnten die Unicorns nicht lange für sich nutzen. QB Jadrian Clark warf wiederum seine erste Interception, die von Braunschweigs Linebacker Basil Kre’one Jackson gecatcht wurde. Braunschweig marschierte mit McClendon nach vorne, mehrere nicht komplett abgeschlossene Pässe erreichten allerdings nicht die gewünschten Anspielstationen. Schwäbisch Halls QB Clark setzte auf einen langen Pass auf Nathaniel Robitaille, dieser wurde jedoch gestört und sollte den Ball nicht sichern. Im nächsten Braunschweiger Drive blieben den Lions nur noch 47 Sekunden und QB Connette versuchte mit tiefen Pässen zum Erfolg zu kommen. Da ihnen die Zeit allerdings davon lief, nahmen die Niedersachsen ihr letztes Timeout vor der Pause. 15 Sekunden vor der Pause setzten die Lions auf einen langen Pass. Connette konnte sich, aus der Pocket kommend, von seinen Verfolgern lösen, doch auch sein Pass erreichte nicht einen gewünschten Empfänger. Da auch das folgende Field Goal nicht gelang, endete das zweite Viertel des 41. German Bowls mit einem 0:0. Das dritte Viertel wurde zunächst von den Braunschweigern geprägt. Pässe auf zum Beispiel Niklas Römer und Justus Holtz erreichten ihre Receiver, Play Action Spielzüge funktionierten und RB McClendon überzeugte weiterhin mit seinen Rushes. Folgerichtig konnte Braunschweig langsam aber sicher das Spiel an sich ziehen. Ein tiefer Pass auf Schumann über 18 Yards und ein kurzer Pass auf Christian Bollmann sorgte für schnelle Raumgewinne. Kyei konnte schließlich weitere neun Yards erobern und McClendon sorgte letztlich für die erste Vorentscheidung. Sein zehn Yards Rush reichten zum 7:0 Zwischenstand und zu den ersten Punkten im 41. German Bowl. Ein gekicktes Field Goal von Tobias Göbel führte schließlich zum 10:0. Im dritten Viertel wurde Schwäbisch Halls QB Clark merklich von den Verteidigern der Niedersachsen attackiert und besaß kaum noch Zeit, seine Ballübergaben exakt auszuführen. Zu Beginn des vierten Viertels sollte Halls QB Clark erneut seine Ballübergaben nicht abschließen und scheiterte am rutschigen Geläuf. Auf der anderen Seite glänzte McClendon mit einem weiteren Big Play zu Fuß und legte wichtige Yards Richtung Haller Endzone zurück. An der zehn Yard Line verlor schließlich auch Brendon Connette den Grip unter seinen Füßen. Anschließend wurde der Spielmacher von zwei Haller Tacklern gestoppt und das Kicking Team betrat das Feld. Kicker Göbel konnte den Ball nicht zwischen die Stangen platzieren, so dass es vorläufig beim 10:0 Zwischenstand für die Lions blieb. Schwäbisch Hall gab jedoch nicht auf und ein Pass von Connette auf Joshua Haas landete in den Händen des Receivers in der Endzone der Lions. Weniger als zwei Minuten vor dem Spielende entschieden sich die Unicorns für ein Onside Kick. Braunschweig sicherte jedoch den Kick und besaß alle Trümpfe in seinen Händen. Die Lions versuchten mit ihren Läufen die restlichen Sekunden herunter zu spielen und QB Connette verwandelte noch einmal einen dritten Versuch in ein neues First Down, verzichtet aber auf weitere Punkte. Die Lions knieten anschließend ab, um den 41. German Bowl und ihren zwölften bundesdeutschen Titel zu gewinnen.

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Schwäbisch Hall Unicorns im Porträt

Teil 1: Stürmischer Beginn, harte Landung und Comeback

Teil 2: Zweiter Versuch

Teil 3: Endstation Viertelfinale

Teil 4: Jubiläum 20 Jahre Unicorns

Teil 5: Und wieder Stopp im Viertelfinale

Teil 6: Erstmals international, erstmals Halbfinale

Teil 7: Klassiker gegen Marburg und Stuttgart

Teil 8: Aus größter Not gerettet

Teil 9: Nummer eins im Süden

Teil 10: Nummer eins in Deutschland

Teil 11: Der Triumph

Teil 12: Zweiter Titel

Teil 13: Rückschlag im Viertelfinale

Teil 14: Immer wieder Stuttgart

Teil 15: Zugänge aus Mannheim

Teil 16: Wieder nur Zweiter

Teil 17: Back to back Meister

Teil 18: Jede Serie endet irgendwann

Teil 19: Ein neuer Bezwinger

Teil 20: Routine schlägt Risikobereitschaft

WR Micky Kyei (Braunschweig Lions) gegen CB Adehkeem Brown (Schwäbisch Hall Unicorns) - 12.10.2019: German Bowl XLI Braunschweig Lions vs. Schwäbisch Hall Unicorns, Commerzbank Arena Frankfurt

WR Micky Kyei (Braunschweig Lions) gegen CB Adehkeem Brown (Schwäbisch Hall Unicorns) - 12.10.2019: German Bowl XLI Braunschweig Lions vs. Schwäbisch Hall Unicorns, Commerzbank Arena Frankfurt (© Schüler)

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