Der krönende Abschluss sowohl eines Laufes als auch eines Passes ist beim American Football natürlich der Touchdown. Die Bezeichnung stammt aus den Urzeiten des Footballs, der Ball muss gar nicht "down" auf den Boden der Endzone "getoucht" werden. Beim Football gilt sogar genau das Gegenteil des im Fußball genutzten Prinzips bei den Toren: Nicht der volle Umfang des Balles muss über die Linie, sondern nur der kleinste Millimeter Ballspitze muss vom Ballträger irgendwie (in beliebiger Höhe) über die Torlinie gehalten werden. Wird der Ball nach Pass bereits in der Endzone gefangen, muss das Leder nicht einmal selbst im "Luftraum" über der Endzone sein. Es genügt, wenn der Fänger mit beiden Füßen (bei den Profis in der NFL) oder gar nur einem (im College- und anderen Amateurbereichen) Bodenkontakt in der Endzone bekommt, dabei muss er aber den Ball wirklich absolut sicher unter Kontrolle haben.
Im Gegensatz zu Touchdowns als Krönung eines Angriffs oder verlorenen Fumbles und abgefangenen Pässen enden die allermeisten Spielzüge natürlich auf "normalem" Wege irgendwo im Feld oder an der Außenlinie. Bevor wir darauf blicken, sollten wir noch wissen, dass es zwei weitere Möglichkeiten gibt, die Punkte bringen: Ein Field Goal, der Schuss aus dem Feld über die Querlatte ins Tor, bringt den Angreifern drei Punkte.
Der Super-GAU für die Angreifer ist der "Safety", sozusagen das Gegenteil des Touchdowns, quasi ein "Eigentor". Es ist zwar selten, aber es kommt vor, dass ein Spieler in der eigenen Endzone vom Gegner gestoppt wird. Dies bringt den Verteidigern zwei Punkte. Hört sich im Vergleich zu den sechs (plus Zusatzpunkten) für einen Touchdown erst einmal akzeptabel an, doch der Pferdefuß ist, dass die gescheiterten Angreifer danach den Ball zum Gegner kicken müssen und dieser zusätzlich zu den Punkten auch das folgende Angriffsrecht erhält.
Geht der Ballträger im Feld zu Boden oder läuft ins Aus, startet der nächste Spielzug auf der Yard-Linie, wo der Ball in diesem Moment war. Die Feldbreite ist in drei Zonen unterteilt. Bei den Profis der NFL ist der zentrale dieser von "Hash Marks" umgrenzten Bereiche ganz schmal, bei den Amateuren ein wenig breiter. Angespielt wird immer in dieser Zone in der Feldmitte. Endete der vorangegangene Spielzug links oder rechts außerhalb davon, wird der Ball auf Höhe des passenden äußeren Hash Marks platziert. Nach einem nicht gefangenen Vorwärtspass wird an derselben Stelle gestartet wie beim vergebenen Versuch.
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Wie funktioniert American Football
Teil 1: Eigentlich ist alles einfach
Teil 2: Lauf- und Passspiel
Teil 3: Touchdowns, Field Goals und Safetys
Teil 4: Vier Downs für zehn Yards
Teil 5: Münzwurf mit Fallstricken
Teil 6: Mit dem Kickoff geht es los
Teil 7: Start der echten Action: der Kickoff Return
Teil 8: Fouls im American Football
Teil 9: 15 Yards Strafe für schwere Fouls
Teil 10: Das Holding
Teil 11: Die „technischen“ Fouls
Teil 12: Die korrekte Startformation im Angriff
Teil 13: „Free Plays“ der Offense nach Defense-Fouls
Teil 14: Linienspieler zuerst im Fokus
Teil 15: Die Offensive Linemen
Teil 16: Die Ends im Angriff
Teil 17: Die Backs der Offense
Teil 18: Grundaufstellungen der Verteidigung
Teil 19: Pass Rush
Teil 20: Mann- oder Zonendeckung gegen den Pass?
Teil 21: Einfluss der Feldposition auf die Taktik
Teil 22: Gefahr in der eigenen Red Zone
Teil 23: Alle Optionen im "Mittelfeld"
Teil 24: „Schattenboxen“ zu Beginn
Teil 25: Geduld und Strategie zählen
Teil 26: Der vierte Versuch
Teil 27: Mut zum Risiko?
Teil 28: Der Punt und andere Kicks
Teil 29: Die Macht über die Spielzeit
Teil 30: Comeback-Versuche
Teil 31: Hail Mary!
Teil 32: Die Auszeiten
Teil 33: Nur der Sieg zählt - notfalls nach Verlängerung
Teil 34: Die Mathematik der Football-Scores
Wenn Schiedsrichter die Arme hochreißen, sind beim Football Punkte gefallen. (© Getty Images)