Antike Gladiatoren

Aus dem antiken Griechenland und aus dem römischen Reich, das von den Griechen die Vorherrschaft über den Mittelmeerraum übernahm, ist bekannt, dass Sport eine Rolle im gesellschaftlichen Leben spielte. Die Athleten Griechenlands maßen sich in den ursprünglichen Individualsportarten nicht nur in Olympia, die Römer bauten gar Mega-Arenen wie das Colosseum in Rom mit Fassungsvermögen für 50.000 Zuschauer. Die Vorstellung von den Gladiatorenkämpfen dort ist heute sehr durch Hollywood-Mythen geprägt. Es ging keineswegs in jedem Kampf um Leben und Tod, jedenfalls nicht bei den Profi-Gladiatoren. Anders war es vielleicht bei zum Tode Verurteilten, die wohl eher im "Vorprogramm" eine Chance auf "Begnadigung" durch einen Sieg erhielten.

Es gibt Belege dafür, dass Gladiatoren bei etwa drei Kampftagen im Jahr über 30 Kämpfe in ihrer Laufbahn bestritten, also wahrscheinlich über ein Jahrzehnt lang als hoch bezahlte "Profi-Sportler" lebten. Andere Arbeit, als für die jährlichen drei Kämpfe zu trainieren, mussten Gladiatoren bei vergleichsweise luxusartigem Leben nämlich nicht leisten. Historiker haben Hinweise gefunden, dass es zahlreiche glühende Verehrerinnen der muskelbepackten Körper gegeben haben soll, so dass die nach dem täglichen Training auch anderweitig zum Einsatz gekommen sein dürften. Wer es schaffte, als "Rookie" die ersten Jahre der Laufbahn erfolgreich zu überleben (bei einem Todesfall-Risiko von geschätzt fünf bis zehn Prozent pro Kampf), wurde zum Star, selbst im Falle von Niederlagen üblicherweise vom Gegner nicht über die Maßen verletzt und spätestens von einer treuen Fangemeinde per Publikumsentscheid vor weiterem Unbill bewahrt.

Die "Fans" sollen damals übrigens sogar gezeichnete Sammelbildchen der großen "Stars" gekauft und getauscht haben. Aber natürlich ging es im Sport jener Tage rau und martialisch zu. Wurde er in Mannschaften betrieben, war dies nicht anders. Das griechische Wort für "rauben" oder "schnell wegnehmen" ist "Harpaston". Im alten Rom tauchte dieser Zeitvertreib als "Harpastum" wieder auf. Bis in das 5. Jahrhundert nach Christus war Harpastum wohl eine populäre Ballsportart. Nach dem Fall von Rom verliert sich seine Spur wie so vieles in diesen dunklen Jahrhunderten. Für die Mitte des 16. Jahrhunderts finden sich aber Belege, dass es in Florenz die Jahrhunderte überdauert hatte oder wiederentdeckt wurde. Nun hieß es allerdings "Calcio" und soll in der Familie Medici besondere Liebhaber und Sponsoren gefunden haben.

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Historie von American Football

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Teil 6: Abgrenzung zum Rugby

Teil 7: Das Boston Game

Teil 8: Geburtsstunde des American Football

Teil 9: Erste Regelwerke für US-Universitäts-Teams

Teil 10: Walter Camp denkt nach

Teil 11: Die Unterschiede zu Rugby und Fußball

Teil 12: Wie viele Punkte für was?

Teil 13: Gewaltexzesse und Beinahe-Verbot

Teil 14: Siegeszug in den USA

Ist Football kompliziert?
Eigentlich ist alles einfachIst American Football wirklich so kompliziert, wie dies (außerhalb Nordamerikas) immer wieder behauptet wird? Die gute Nachricht ist: Nein, eigentlich gar nicht! Selbst das allererste Spiel, das man sich anschaut, kann Spaß machen. Für all jene, die neu von Freunden oder Kollegen eingeladen werden, sonntags gemeinsam ein NFL-Spiel zu gucken oder beim Verein vor Ort zum Gameday vorbeizuschauen, sollen hier ein paar erste Kniffe verraten werden, wie man von Beginn an "auf Ballhöhe" gelangt. Natürlich lässt sich so tief in die Strategie und Taktik einsteigen, in...alles lesen
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