Mit 12:16 Punkten schlossen die Potsdam Royals ihre erste GFL Nord Saison ab und überrundeten dabei so etablierte Teams, wie die Kiel Baltic Hurricanes. Auch mit 403 erzielten Touchdownpunkten und sechs Siegen, blieb man weit genug entfernt von einem Abstiegsplatz entfernt und sorgte für so manche Überraschungen. Gegen Spitzenteams wie Dresden und Braunschweig wurden zwar erwartete Niederlagen kassiert. Andere Teams erwiesen sich aber als der passende Gegner. Während des GFL-Debüts in der höchsten deutschen Spielklasse in Hildesheim ließen sie den gastgebenden Hildesheim Invaders vor 1114 Zuschauern nicht die Spur einer Chance und gewann mit sagenhaften 56:0. Die Gäste waren den Niedersachsen in allen Belangen überlegen. Den größten Unterschied zwischen beiden Teams nach den erzielten beziehungsweise nicht erzielten Punkten war in den erzielten Yards am Boden auszumachen. Während der in diesem Winter zu den Royals gekommene amerikanische Running Back Tyvis Smith allein 158 der 209 Potsdamer Laufyards auf sein Konto brachte, gingen die Invaders mit Minusyards vom Feld. Das Passspiel funktionierte bei den Potsdamern ebenfalls hervorragend. QB Austin Gahafer bediente seine Anspielstationen nach Belieben. 85 der 201 durch die Luft erzielten Yards kamen bei Neuzugang Max Zimmermann an, der zu seinen beiden Receiving-Touchdowns auch noch einen Punt der Gastgeber über 65 Yards für weitere Zähler in deren Endzone zurücktrug. Mit diesem Puntreturn brach ein wahrer Punkteregen über die Hildesheimer herein. Allein bis zur Halbzeit schlug es fünf Mal in der Endzone der Gastgeber ein. Neben den 21 Punkten des von den Adlern gekommenen Wide Receivers krönte Smith seine Leistung an diesem Tag mit einem TD-Lauf über zwei Yards. Für den Halbzeitstand von 35:0 aus Sicht der Gäste sorgte WR David Saul ebenfalls mit einem kurzen Lauf. Den Gastgebern gelang auch in der zweiten Halbzeit nicht viel. Ganze vier neue erste Versuche und als weitestes Vordringen die 28-Yard-Line der schwarz-roten war alles, was die Spieler von Head Coach Matt Lefever erreichten. Ihre Gegner ließen es nun ruhiger angehen, gaben den Ball im weiteren Verlauf des Spiels insgesamt drei Mal mittels Punt an die Invaders ab und Felber leistete sich seinen einzigen Fehltritt an diesem Tag mit einem nach rechts verzogenen Field-Goal-Versuch aus 34 Yards. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Royals das Endergebnis aber bereits hergestellt. Paul Zimmermann und Frederik Myrup-Nielsen nach Pässen von Gahafer und Saul mit seinem zweiten Touchdown ließen das Punktekonto auf 56 anwachsen.
Im Laufe der Saison hielten die Potsdam Royals sogar Kontakt zur GFL Spitze und düpierten zu Hause die Kiel Baltic Hurricanes mit 50:21. In allen Belangen überlegen präsentierte sich der Liganeuling am Samstagnachmittag dem heimischen Publikum im Stadion am Luftschiffhafen. Das Team von Head Coach Michael Vogt setzte von Beginn an konsequent auf das Passspiel. Die Wide Receiver ließen die Verteidigung der Norddeutschen vielfach schlecht aussehen. Ausschlaggebend für den deutlichen Erfolg waren auch die vielen Strafen, die die Gäste kassierten. Zu Beginn sah es für das Team von der Küste gar nicht mal so schlecht aus. Zwar gingen die Royals nach einem Pass über 32 Yards von Quarterback Austin Gahafer auf WR Frederik Myrup Nielsen mit 6:0 in Führung, mussten diese aber nach dem von der Kieler Defense geblockten PAT und einem 56-Yard-Touchdown-Pass von QB Lennoris Footman auf WR Lukas Rehder kurzzeitig abgeben. Von diesem Zeitpunkt an spielte erst einmal nur noch das Team aus der brandenburgischen Landeshauptstadt. WR Max Zimmermann pflückte einen Pass Gahafers über das halbe Spielfeld aus der Luft. Die anschließende Conversion brachte nicht die erhofften Extrapunkte. Nach einem vom Potsdamer Linebacker Demetrius Steed forcierten Fumble des Kieler Running Backs Khristophur Francis kamen die Gastgeber tief in der Hälfte der Canes erneut in Ballbesitz. RB Tyvis Smith brachte den Ball in die Red Zone und Daniel Voehringer erhöhte mit einem neun Yard Catch auf 19:7. Bei diesem Spielstand wurden zum ersten Mal die Seiten gewechselt. Auffallend viele Strafen der Kieler prägten vor allem den zweiten Spielabschnitt. Die Royals nutzten das und erhöhten durch Voehringers zweiten TD nach Gahafers 12-Yard-Pass auf 26:07. Die Norddeutschen bemühten sich weiter, kamen nun auch besser ins Spiel und belohnten sich mit zwei Scores vor und nach dem Halbzeitpfiff. Zunächst war es WR Jean-Claude Cerezo mit einem 10-Yard-Catch und anschließend Diego Sanchez nach einem 31-Yard-Pass Footmans. Beide PAT wurden vom Kicker Tim Albrecht sicher verwandelt. Die Royals zeigten sich von der Verkürzung des Vorsprungs auf fünf Punkte allerdings unbeeindruckt und schlugen sofort zurück. Nielsens zweitem Touchdown folgte ein weiterer tiefer Pass Gahafers, diesmal auf Paul Zimmermanns Bruder Max. Damit war das Spiel praktisch entschieden. Im Schlussviertel stellten die Royals auf Laufspiel um und wieder steuerte auch David Saul Punkte zum Gesamtergebnis bei. Seinem Lauf über dreizehn Yards durch die Mitte der Kieler Verteidigungsreihen ließ er unmittelbar danach einen Lauf über sechs Yards in die Endzone folgen. Felber setzte mit dem PAT und seinem anschließenden Field Goal aus 40 Yards Entfernung den Schlusspunkt zum 50:21.
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Deutscher Meister im Porträt
Teil 1: Die Welt besteht aus Kurven
Teil 2: Aufstieg und Ausstieg innerhalb einer Saison
Teil 3: Neuanfang in der fünften Liga
Teil 4: Wieder in der Regionalliga
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Teil 6: Ausgeglichene Bilanz
Teil 7: Jedes Jahr etwas besser
Teil 8: Durchmarsch in die GFL
Teil 9: Das erste Jahr in der GFL
Teil 10: Die Früchte hängen höher als erwartet
Teil 11: Endlich angekommen
Teil 12: Der erste Griff nach dem Henkelpott
Teil 13: Potsdam ist Meister
Potsdam Royals im Ost-Derby gegen die Dresden Monarchs (© Dirk Pohl)