Aufstieg und Ausstieg innerhalb einer Saison

Gegen die Hamburg Blue Devils ging es um den - nicht wahrgenommenen - Aufstieg.2009 spielte Potsdam bereits in der Oberliga Ost und 2010 in der Regionalliga Ost. Dabei machten sie am Ende der regulären Saison das Unmögliche möglich. Durch einen 35:20 Erfolg bei den Frankfurt (Oder) Red Cocks haben sich die Brandenburger am letzten Spieltag der Regionalliga Ost überraschend den Meistertitel geholt. Anschließend durften die Royals, die nur am grünen in die Regionalliga Ost aufrückten und von Anfang an als potenzieller Absteiger bewertet wurden, an der Relegationsrunde zum Aufstieg in die GFL 2 teilnehmen. Als Nachrücker gelang dem Team von Head Coach Michael Vogt eine unerwartet große Serie gegen gestandene Regionalligisten, welche durch den Sieg gegen Frankfurt die Krönung erfahren hat.

Die Footballfachwelt stand ein paar Tage später Kopf – zumindest in Potsdam und Hamburg. Denn im ersten Relegationsspiel der drei Regionalligameister aus dem Westen, dem Norden und dem Osten, hatten die Potsdam Royals die Hamburg Blue Devils überraschend mit 27:26 in die Schranken verwiesen. Damit verschafften sich die Royals nicht nur eine gute Ausgangsposition für das Spiel bei den Troisdorf Jets, sondern trotzen allen Kritikern, die den Royals in der Relegation nichts zugetraut hatten. Die Blue Devils hatten bei auslaufender Spielzeit in Potsdam sogar noch die Chance auf den Sieg gehabt, vergaben aber das alles entscheidende Field Goal.

Vor dem Spiel hatte man auf Seiten der Royals durchaus noch Respekt vor den Erfolgen der Hamburger. Doch während der Partie legte sich die Ehrfurcht vor dem großen Namen recht schnell. "Man kann nicht erwarten, dass sich ein Team auf den Rücken legt, nur weil die Blue Devils kommen", sagte Hamburgs Head Coach Max von Garnier nach dem Spiel und sprach vor allem Potsdams Spielmacher Nate Samas seine Komplimente aus: "Unsere Jungs waren erschrocken, wie schnell der Typ wirklich ist wenn er losläuft."

RB Pascal Schaar brachte die Royals gleich im ersten Drive in Führung. Wer aber nun geglaubt hatte, dass es die einzigen Punkte sein würden, die Potsdam an diesem Tag erzielen kann, musste sich rasch eines Besseren belehren lassen. Denn immer wieder trieb QB Nate Samas sein Team an und konnte die Punkte der Hamburger kontern. Auch vom Rückstand ließen sich die Royals nicht in die Bredouille bringen, sondern schafften es durch QB Nate Samas 32 Sekunden vor dem Ende des Spiels wieder in Führung zu gehen. Vorausgegangen war ein Fumble der Hamburger Offense. Drei Minuten waren noch zu spielen als die Blue Devils unfreiwillig das Spielgerät an die Hausherren zurückgaben. Als dann der Field Goal Versuch aus 45 Yards geblockt wurde, kannte der Jubel bei den Potsdamern keine Grenzen mehr.

Hamburg und Potsdam wurden in dieser Relegationsrunde schließlich die Aufsteiger, die den Weg in die die GFL 2 Nord antreten durften. Die Blue Devils besiegten die Troisdorf Jets mit 28:7 und verwiesen die Rheinländer in der Gesamtabrechnung aufgrund des Punkteverhältnisses in der Meisterrunde auf den dritten Platz. Aufsteigen durften die Brandenburger dann doch nicht. Ihr Stammverein verweigerte die Unterschrift unter dem Lizenzantrag und meldete die Royals vom Spielbetrieb ab.

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Deutscher Meister im Porträt

Teil 1: Die Welt besteht aus Kurven

Teil 2: Aufstieg und Ausstieg innerhalb einer Saison

Teil 3: Neuanfang in der fünften Liga

Teil 4: Wieder in der Regionalliga

Teil 5: Erste Erfahrungen in der GFL 2

Teil 6: Ausgeglichene Bilanz

Teil 7: Jedes Jahr etwas besser

Teil 8: Durchmarsch in die GFL

Teil 9: Das erste Jahr in der GFL

Teil 10: Die Früchte hängen höher als erwartet

Teil 11: Endlich angekommen

Teil 12: Der erste Griff nach dem Henkelpott

Teil 13: Potsdam ist Meister

Gegen die Hamburg Blue Devils ging es um den - nicht wahrgenommenen - Aufstieg.

Gegen die Hamburg Blue Devils ging es um den - nicht wahrgenommenen - Aufstieg. (© Hundt)

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