Spannend und gerecht
32 Mannschaften in einer Liga. Eine Sportart wie Football, in der den Akteuren wegen ihrer besonderen physischen Ansprüche maximal ein Spiel pro Woche zugemutet werden kann. Und im eng gedrängten US-Profisportkalender ein Zeitraum von vier Monaten für eine Saison, ehe die Playoffs beginnen. Dass die NFL nicht wie europäische Fußball-Ligen jeden gegen jeden in einer doppelten Punktspielrunde antreten lassen kann, liegt auf der Hand. Dennoch soll es nicht nur spannend, sondern auch möglichst gerecht zugehen. Wie löst die NFL diese Aufgabe, wer spielt warum gegen wen?
2002 wurden die Divisionen nach einer langen traditionsbehafteten Vorgeschichte so eingeteilt, wie sie aktuell den Modus der NFL bestimmen. In den beiden Conferences AFC und NFC gibt es jeweils vier Divisionen East, North, South und West mit je vier Mannschaften. In den Playoffs spielen AFC und NFC getrennt je einen Conference Champion und damit Teilnehmer des Super Bowls aus. Alle Divisionsmeister erreichen die Endrunde, dazu die drei (bis 2019 zwei) nach Sieg-Niederlagen-Bilanz besten übrigen Teams einer Conference. Letztere spielen in der ersten Runde, den Wild Card Playoffs, auswärts bei einem der Divisionsmeister. Der stärkste Gruppensieger zieht direkt in die zweite Runde ein, hat daher eine zusätzliche Woche Spielpause und in jedem Fall in allen seinen Playoff-Spielen Heimrecht.
In der regulären Saison hat jedes Team 17 Spiele (bis 2020 waren es 16) und eine spielfreie Woche. Beim NFL-Spielplan hat die Liga eine Lösung gefunden, die die wichtigsten Ziele nahezu perfekt erreicht. Sportlich gerecht ist, dass jedes Team jedes Jahr mindestens vier Spiele gegen einen Divisionsmeister des Vorjahres, vier gegen einen Zweiten, vier gegen einen Dritten und vier gegen einen Tabellenletzten spielt, und dies jeweils zweimal zu Hause und zweimal auswärts. Das 17. Spiel seit 2021 wird gegen eine Mannschaft angesetzt, die im Jahr davor den gleichen Platz in der Tabelle ihrer jeweiligen Division belegte. Für die bestmögliche Vergleichbarkeit der Leistungen von Teams einer Gruppe, die vor allem in Hinblick auf den Divisionstitel und die automatische Playoff-Qualifikation wichtig ist, sorgt, dass alle vier Kontrahenten neben den beiden Spielen gegeneinander zwölf Spiele gegen identische Gegner haben und nur drei gegen Mannschaften, gegen die kein anderes Team ihrer Division spielt.
Weiter: Abwechslung für Fans, Tiebreaker für die Tabelle
Wie der NFL-Spielplan funktioniert
Teil 1: Spannend und gerecht
Teil 2: Abwechslung für Fans, Tiebreaker für die Tabelle
Teil 3: 17 Spiele, 17 Gegner - doch welche?
Jedes Jahr zweimal: Chicago Bears- Green Bay Packers (© Getty Images)