Fünf Niederlagen in Serie gegen Detroit, vier Pleiten am Stück im Ford Field – doch am Sonntag war Schluss mit der Leidenszeit der Minnesota Vikings. Mit einer reifen Vorstellung führte Rookie-Quarterback J.J. McCarthy die Vikings zu einem 27:24-Sieg gegen die Lions und beendete damit eine lange Negativserie gegen den Divisionsrivalen, während die Lions in dieser Saison ihre zweite Niederlage kassierten, tragischer weise wieder gegen einen Divionsrivalen.
McCarthy zeigte, warum die Vikings große Hoffnungen in ihn setzen: Zwei Touchdown-Pässe, ein selbst erlaufenes Score und ein eiskaltes Auftreten in der Crunchtime – McCarthy spielte wie ein Veteran.
Lions starten stark, verlieren dann komplett den Rhythmus
Dabei hatte alles nach einem weiteren Detroit-Sieg ausgesehen. Bereits im ersten Drive fand Jared Goff seinen Tight End Sam LaPorta mit einem 40-Yard-Touchdown-Pass, und das Stadion kochte. Doch danach geriet die Offense der Lions ins Stocken: 305 Total Yards, davon magere 65 am Boden, eine Waffe auf die sonst immer verlass ist und kaum erfolgreiche Drives über die Mittellinie.
Minnesota nutzte die Schwächen eiskalt aus. McCarthy bediente Justin Jefferson (10 Yards) und T.J. Hockenson (7 Yards) für Touchdowns und lief selbst über neun Yards in die Endzone. Zur Pause führten die Gäste mit 21:10 – ein Vorsprung, den sie bis zum Schluss verteidigten.
Entscheidung in den Schlussminuten
Spannung kam erst in den letzten Minuten auf. Nach einem 37-Yard-Touchdown-Pass von Goff auf Jameson Williams verkürzte Detroit auf 24:27. Das Momentum schien zu kippen – doch dann bewies McCarthy seine Abgeklärtheit: Beim entscheidenden 3rd & 5 an der eigenen 28-Yard-Linie fand er Jalen Nailor über 16 Yards für das spielentscheidende First Down.
Damit war das Spiel durch – und die Vikings jubelten ausgelassen über ihren ersten Sieg in Detroit seit fünf Jahren.
Keys to win: Defense und Pass Rush
Minnesotas Defense legte den Grundstein für den Erfolg. Sie setzte Goff permanent unter Druck, verbuchte fünf Sacks, elf Quarterback-Hits und zehn Tackles for Loss – Saisonhöchstwerte. Zu gute kam ihnen, das sich nach und nach Offensive Liner der Lions verletzen und ersetzt werden mussten
Der entscheidende Bruch kam Mitte des vierten Viertels: Bei einem 41-Yard-Field-Goal-Versuch der Lions, der sie bis auf vier Punkte herangebracht hätte, wurde der Kick geblockt. Isaiah Rodgers nahm den Ball auf und trug ihn tief in Detroits Hälfte, bevor Punter (und Longsnapper) Jack Fox Schlimmeres verhinderte.
Verletzungssorgen bei den Lions
Bitter für Detroit: Left Guard Christian Mahogany musste im vierten Viertel mit einer Knieverletzung vom Feld und kehrte nicht mehr zurück – eine Schwächung für die ohnehin wackelige Offensive Line.
Top-Performer:
Jared Goff: 25/37, 284 Yards, 2 TD
J.J. McCarthy: 14/25, 2 TD, 1 INT, 1 Rushing-TD
Sam LaPorta: 6 Catches, 89 Yards, 1 TD
Justin Jefferson: 7 Catches, 72 Yards, 1 TD
T.J. Hockenson: 4 Catches, 41 Yards, 1 TD
Dieser Sieg war mehr als nur ein statistischer Befreiungsschlag. Rookie J.J. McCarthy zeigte, dass er das Spiel lesen und in entscheidenden Momenten Verantwortung übernehmen kann. Die Vikings wirkten taktisch reifer, variabler und physisch stärker.
Detroit dagegen offenbarte alte und eigentlich vergessene Schwächen: Zu wenig Schutz für Goff, kaum Laufspiel und zu viele verpasste Chancen. Wenn die Lions weiter um die NFC-North-Krone mitspielen wollen, müssen sie dringend mehr Balance in ihr Offensivspiel bringen, vor allem wenn St. Brown mal einen schlechten Tag erwischt
Jan Sawicki - 03.11.2025

J.J. MccCarthy bewies, das er die Hoffnung der Vikings als Franchise QB sein kann (© Getty Images)
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