Lions stolpern bei den Chiefs

Der Lauf der Detroit Lions nach dem fünften Sieg in Folge endete am Sonntagabend auswärts gegen die Kansas City Chiefs.

Detroit kämpfte sich im letzten Viertel nach einem zweistelligen Rückstand noch einmal heran und verkürzte zwischenzeitlich auf drei Punkte, konnte jedoch Quarterback Patrick Mahomes und die Chiefs-Offensive nicht entscheidend stoppen. Am Ende setzte die schwach gestarteten Super-Bowl-Favoriten mit 30:17 durch.

Die Chiefs, die mit einer Bilanz von 2–3 in die Partie gingen, verhinderten mit dem Sieg ein mögliches Abrutschen auf 2–4. Mahomes führte sein Team mit drei Touchdown-Pässen und einem eigenen Lauf-Touchdown zum Erfolg. Für die Lions bedeutete die Niederlage das Ende ihrer vier Spiele andauernden Siegesserie. Sie stehen nun bei 4–2 Siegen und liegen in der NFC North knapp hinter den Green Bay Packers (3–1–1).

Schwache Punkteausbeute trotz effizienter Offense

Die Lions erzielten Touchdowns durch Wide Receiver Jameson Williams (22 Yards) und Tight End Sam LaPorta (4 Yards). Kicker Jake Bates steuerte ein 28-Yard-Field-Goal bei. Damit blieb Detroit deutlich unter seinem bisherigen Punkteschnitt von 34,8 Zählern pro Spiel.

Für Kansas City fingen Hollywood Brown (9 & 3 Yards) und Rookie Xavier Worthy (6 Yards) Touchdown-Pässe von Mahomes. Der Star-Quarterback selbst lief zudem über einen Yard in die Endzone.

Quarterback-Vergleich

Jared Goff spielte solide und effizient: Er brachte 23 von 29 Pässen an den Mann, erzielte 203 Yards und zwei Touchdowns – ohne Interception, mit einem starken Quarterback-Rating von 118,8.

Allerdings wurde ein spektakulärer Trickspielzug auf dem ersten Drive der Lions zurückgepfiffen. Running Back David Montgomery hatte Goff einen Pass für einen Touchdown zugeworfen – doch eine illegale Bewegung machte den Spielzug zunichte. Goff hatte sich zu früh aus der Center-Position in Bewegung gesetzt.

"Er muss kurz innehalten, um sich als Running Back zu etablieren, bevor er in Bewegung geht", erklärte NBC-Regelanalyst Terry McAulay während der Übertragung. "Das hat er nicht getan." Detroit musste sich daraufhin mit einem Field Goal begnügen.

Patrick Mahomes zeigte eine gewohnt starke Leistung: Er brachte 22 von 30 Pässen an, warf für 257 Yards und drei Touchdowns, ohne Interception, bei einem Quarterback-Rating von 132,2. Dazu kamen 34 Rushing Yards und ein Touchdown-Lauf.

Schlüsselmoment der Partie

Eine entscheidende Szene ereignete sich kurz vor der Halbzeit: Bei 4th & 2 an der Chiefs-45-Yard-Linie entschied sich Lions-Head-Coach Dan Campbell mutig zum Ausspielen. Wobei diese "mutige" Entscheidung bei Campbell inzwischen schon zur Ralität gehört. Der Spielzug war perfekt designt – Amon-Ra St. Brown schien genug Raum für den First Down zu haben, ließ den Ball jedoch fallen – sein erster Drop der Saison und das ausgerechnet zu diesem wichtigen Zeitpunkt.

Kansas City nutzte die Gelegenheit eiskalt: Acht Spielzüge später lief Mahomes selbst aus einem Yard in die Endzone – 13:10 Chiefs-Führung zur Pause. Direkt nach der Halbzeit folgte ein weiterer dominanter Drive über 81 Yards, abgeschlossen durch einen 9-Yard-Touchdown-Pass auf Brown – 20:10.

Anstatt selbst mit einer möglichen Führung in die Kabine zu gehen, fand sich Detroit wenig später mit einem Zwei-Score-Rückstand im dritten Viertel wieder.


Die Chiefs dominierten das Spiel mit 26 First Downs – deutlich mehr als die 18 der Lions. Besonders in der zweiten Halbzeit gelang es Detroit nicht, die Offense um Mahomes nachhaltig zu stoppen. Kansas City kontrollierte Ballbesitz, Spielfluss und Tempo über weite Strecken.

Verletzungsupdate

Safety Kerby Joseph, der angeschlagen ins Spiel ging, stand in der Startformation. Er musste im zweiten Viertel kurzzeitig wegen einer Knieverletzung pausieren, kehrte aber später zurück und beendete das Spiel mit vier Tackles.
Unschön war die körperliche Auseinandersetzung gegen Ende des Spiels, als Detroits Brian Branch das Shakehands verweigerte und stattdessen Ju-Ju Smith-Schuster auf den Helm schlug. Die Folge war eine Handfeste Rangelei und die Suspendierung von Branch durch die Liga für das nächste Spiel.

Fazit:
Die Lions boten erneut Kampfgeist und Effizienz im Passspiel, doch verpasste Chancen, fehlende defensive Stops und eine dominante Chiefs-Offense um Patrick Mahomes machten letztlich den Unterschied. Während Detroit trotz der Niederlage zu den Topteams der NFC gehört, zeigte Kansas City, warum man sie nie abschreiben darf – selbst nach einem holprigen Saisonstart.

Jan Sawicki - 14.10.2025

Hollywood Brown erzielte einen Sehenswerten TD gegen die Lions (© Getty Images)