Disziplinmängel, schwache Offensive Line und verpasste Chancen kosten Jacksonville den vierten Sieg in Serie
Kampfgeist war da, Moral ebenfalls – doch am Ende scheiterte Jacksonville an sich selbst. Trotz zweier Touchdown-Pässe von Trevor Lawrence verloren die Jacksonville Jaguars am Sonntag in der NFL mit 12:20 (6:10) gegen die Seattle Seahawks. Vor 61.056 Zuschauern im sonnendurchfluteten EverBank Stadium zeigten sich die Hausherren fehleranfällig und undiszipliniert – eine Kombination, die gegen ein abgeklärtes Team aus Seattle bestraft wurde.
Sieben Sacks, zehn Strafen, kein einziger erzwungener Ballverlust: Die Zahlen erzählten die Geschichte dieses Spiels. Die Offensive Line der Jaguars, bislang eine der stabilsten der Liga, zerbrach unter dem Druck der Seahawks-Defense. Lawrence wurde 17-mal getroffen und stand permanent unter Druck. Jacksonville brachte es nur auf eine erfolgreiche Serie im vierten Viertel, als ein Touchdown-Pass auf Tim Patrick noch einmal kurz Hoffnung aufkommen ließ.
Seattle blieb jedoch cool. Quarterback Sam Darnold kontrollierte das Geschehen mit zwei Touchdown-Pässen – über 61 Yards auf Jaxon Smith-Njigba und 11 Yards auf Cooper Kupp – und hielt die Jaguars auf Distanz. Ein später Big Play über 61 Yards von Tight End AJ Barner beendete alle Comeback-Hoffnungen; die Gäste knieten die letzten 117 Sekunden souverän herunter.
Offensive ohne Rhythmus
Trevor Lawrence zeigte eine gute Vorstellung, blieb fehlerfrei, konnte das Spiel aber nicht entscheiden. Er brachte 27 von 42 Pässen für 258 Yards und zwei Touchdowns an. Doch die Angriffsmaschine der Jaguars lief unrund: Travis Etienne Jr. kam auf magere 27 Yards bei 12 Läufen, und auch im Passspiel blieben zu viele Chancen ungenutzt.
Bester Receiver war Brian Thomas Jr., der acht Bälle für 90 Yards und einen Touchdown fing. Trotzdem blieb die Effizienz im Red-Zone-Bereich schwach – ein altbekanntes Problem.
Zu allem Überfluss vergab Kicker Cam Little sowohl ein Field Goal aus 50 Yards als auch einen Extrapunkt.
Seattle eiskalt – Jacksonville ohne Zugriff
Die Seahawks zeigten, warum sie zu den konstantesten Auswärtsteams der NFL gehören. Mit ihrem neunten Auswärtssieg in Folge verteidigten sie ihren Ruf als abgezockte und taktisch disziplinierte Mannschaft.
Sam Darnold war mit 16 von 27 Pässen für 295 Yards und zwei Touchdowns der entscheidende Faktor. Smith-Njigba spielte überragend: 162 Receiving Yards, ein Touchdown und mehrere Big Plays, die Jacksonvilles Secondary alt aussehen ließen.
Die Jaguars-Defense kam kaum in die Zweikämpfe. Lediglich Arik Armstead gelang ein Sack – ausgerechnet in einem seltenen Blitz. Die Seahawks erzielten nur 13 First Downs, doch 122 ihrer 346 Yards resultierten aus zwei langen Pässen. Effektivität statt Dominanz – aber das genügte völlig.
Selbstverschuldete Niederlage
Nach drei Siegen in Folge erlebte Jacksonville einen Rückschritt.
Während die Defense keine Impulse setzen konnte, ließ die Offense Effizienz und Geduld vermissen. Die selbstverschuldeten Fehler – Strafen, verpasste Field Goals, schwache Blocks – wogen letztlich schwerer als die individuellen Glanzmomente.
Personal & Verletzungen
Rookie-Center Jonah Monheim feierte seinen ersten Start, da Robert Hainsey (Oberschenkel) ausfiel. Travon Walker kehrte nach seiner Handgelenksverletzung zurück, während Yasir Abdullah erneut pausierte. Neuzugang Greg Newsome II debütierte nach seinem Trade von den Cleveland Browns in einer Rotationsrolle.
Positiv: Jacksonville meldete keine neuen Verletzungen nach dem Spiel.
Beide Mannschaften haben damit 4 Siege und 2 Niederlagen auf dem Konto
Jan Sawicki - 14.10.2025

Wer war noch gleich Lockett oder Metcalf? JSN (Jaxon Smith-Niigba) is the real Deal in bei den Seahawks (© Getty Images)
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