Über das knappe 13:11 im Duell zwischen den Denver Broncos und den New York Jets lässt sich einiges sagen. Viele Experten sahen die Broncos im Vorteil – nicht zuletzt, weil die Mehrheit der Fans im Tottenham Hotspur Stadium in Orange gekleidet war. Doch offensiv blieben die Punkte rar.
Die heimlichen Gewinner waren die Kicker Nick Folk (Jets) und Wil Lutz (Broncos), die mit vier Field Goals den größten Anteil am Score hatten. Herausragend präsentierte sich außerdem die Defense der Broncos, die mit neun Sacks ein deutliches Statement setzte – allen voran Outside Linebacker Nik Bonitto, der die Jets-Offense regelmäßig in Bedrängnis brachte.
Head Coach Aaron Glenn (New York Jets) in misslicher Lage:
Jets-Coach Aaron Glenn steht nach dem sechsten Saisonspiel ohne Sieg weiter unter Druck. Sein Team bleibt mit 0–6 weiter sieglos, das Passspiel war mit minus 11 Yards praktisch nicht existent. Nach dem Spiel zeigte sich Glenn frustriert:
"Ein enttäuschendes Spiel. Ich finde, unsere Jungs haben sich wirklich reingehängt – aber es war einfach nicht gut genug. Es ist hart, wenn man immer so knapp dran ist. Irgendwann müssen wir endlich ein Spiel zu Ende bringen. Das ist etwas, worüber wir ständig reden – wir müssen Spiele beenden. Heute haben wir es wieder nicht geschafft. Man muss den Broncos aber auch Respekt zollen: Ihre Defense war überall. Trotzdem fand ich, dass unsere Defense heute stark gespielt hat – wahrscheinlich unser bestes Spiel bisher. Und immerhin waren wir bei den Strafen diesmal besser, das ist positiv."
Head Coach Sean Payton (Denver Broncos) brachte folgende Perspektive ein:
Auch Broncos-Coach Sean Payton zeigte sich trotz des Erfolgs nur bedingt zufrieden. In einem über 20-minütigen Mediengespräch lobte er zwar die kämpferische Leistung seines Teams, sah aber weiterhin Verbesserungspotenzial.
Er war außerdem positiv überrascht vom Presseraum im Tottenham Hotspur Stadium:
"Es sieht hier aus wie ein Theater", scherzte er, bevor er ausführlicher auf das Spiel einging.
"Ein guter Auswärtssieg. Eine kämpferische Leistung unserer Defense – das versteht sich von selbst. Wenn wir uns den Film ansehen, wird es einige Dinge im Kicking Game und in der Offense geben, die wir bereinigen müssen. Trotzdem: Ein Sieg ist ein Sieg, und er war hart erkämpft. Solche Spiele sind schwer zu gewinnen – besonders, wenn sie am Ende so knapp werden. Aber wir haben die entscheidenden Plays gemacht."
Der 61-jährige Coach, der seit 2023 in Denver an der Seitenlinie steht und zuvor 15 Jahre lang die New Orleans Saints trainierte (inklusive Super-Bowl-Sieg 2009), formulierte seine Saisonziele klar:
"Jedes Jahr setzt man sich Ziele. Es beginnt immer damit, die eigene Division zu gewinnen – also Kansas City einzuholen. Dann geht es um die bestmögliche Platzierung und darum, um die Meisterschaft zu spielen.
Ich habe das Gefühl, dass wir in der Offseason einige gute Verpflichtungen getätigt und starke Rookies gedraftet haben, die uns sofort helfen. Wir wollen ein Team sein, das oben mitspielt. Aber dafür müssen wir uns noch verbessern. Man darf sich selbst nicht durch Strafen und Ballverluste schlagen – und da sind wir noch nicht da, wo wir hinwollen."
Denver Broncos Quarterback zeigte sich nach dem Sieg erleichtert:
"Wir haben uns sehr gut vorbereitet. Wir sind früh angereist, das hat mir gefallen. Es war ein hartes Spiel gegen eine wirklich starke Defense. Aber wir haben das Ding am Ende nach Hause gebracht – und das zählt."
Cornerback Pat Surtain II lobte seine Mitspieler und das Zusammenspiel zwischen Pass Rush und Coverage:
"Es war wirklich verrückt. Ich stand hinten in der Coverage, und kaum waren ein oder zwei Sekunden vergangen, sah ich schon wieder einen Sack. Es macht einfach Spaß, Teil einer solchen Defense zu sein. Uns war klar, was die Jets offensiv vorhatten – also haben wir uns darauf konzentriert, gleichzeitig Druck zu machen und gut zu covern. Wir wussten nicht, ob es am Ende reicht – aber wir haben den Sieg gesichert."
Auch Nik Bonitto, der mit einer überragenden Leistung glänzte, zeigte sich begeistert – vor allem von der Atmosphäre in London:
"Ein großes Dankeschön an unsere Fans! Es war unglaublich zu sehen, wie viel Orange heute im Stadion war. Zu erleben, wie dieses Spiel an einem anderen Ort auf der Welt so viel Begeisterung auslöst, war einfach großartig. Das war wirklich etwas Besonderes."
Nadia Quast - 13.10.2025

Sean Payton sprach über 20 Minuten angeregt mit den Medienvertretern (© Nadia Quast)
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