Mit der dritten Heimniederlage in Serie und einer Zwischenbilanz von 1:5 gehen die Baltimore Ravens in ihre spielfreie Woche. Auch beim 3:17 gegen die Los Angeles Rams fehlte Lamar Jackson wegen seiner Oberschenkelverletzung noch einmal. Vermutlich wollte man kein Risiko eingehen und die Ruhepause für den Star-Quarterback mit Hilfe der Bye Week zur Sicherheit lang genug halten, um danach mit ihm vielleicht doch noch eine Aufholjagd in die Playoffs zu schaffen. Auch mit Running Back Derrick Henry und Ersatzmann Cooper Rush traute man sich zu, gegen die Rams wenigstens das Spiel offen halten und dann vielleicht gewinnen zu können.
Nur in Teilen ging der Plan auf. Tatsächlich lief Derrick Henry in der ersten Angriffsserie für 45 Yards Raumgewinn, was immerhin ein Field Goal vorbereitete. Die Führung verteidigte die Ravens-Verteidigung bis ins zweite Viertel hinein, wobei Baltimore Glück hatte, dass die Rams ihren ersten Field-Goal-Versuch vergaben, die Defense danach aber auch Matt Stafford bei einem Quarterback Sack den Ball abnahm. Nach dem Ausgleich der Rams hatte Baltimore vor der Pause die große Chance auf den Touchdown. Ein langer Punt Return von LaJohntay Wester und dann noch einmal 31 Yards aus Henry-Läufen brachten den Ball bis an die 1-Yard-Linie. Doch drei Versuche von dort scheiterten.
Im vierten Down stoppte schließlich Jared Verse den Ravens-Running-Back, dessen am Ende insgesamt 122 Yards letztlich ohne Wirkung blieben. Es war die erste große Aktion von Verse, der zum Matchwinner für die Rams avancierte. Die Gäste hatten nach der Pause das erste Angriffsrecht, brachten nun ihrerseits ihren Running Back Kyren Williams zur Geltung, zunächst als einen der Adressaten der Pässe von Matt Stafford. Nach einem 30-Yard-Zuspiel auf Williams zur 3-Yard-Linie durfte der Ballträger per Lauf von dort den ersten Touchdown der Partie zum 10:3 liefern.
Auf dem Weg zum Touchdown-Lauf überbrückten die Los Angeles Rams 76 Yards mit neun Spielzügen in etwa drei Minuten. 92 Sekunden später stand es bereits 17:3. Denn Jared Verse hatte Ravens-Receiver Zay Flowers nach dessen Fang den Ball abgejagt, den Quentin Lake dem Rams-Angriff so an der 21-Yard-Linie servieren konnte. Tyler Higbee fing den kurzen Touchdown-Pass über acht Yards über die rechte Seite im übernächsten Spielzug.
Noch wäre Zeit gewesen für die Ravens, dies aufzuholen. Weiter probierten sie es zunächst über Henry oder Mark Andrews mit Läufen und kamen auch bis an die 27-Yard-Linie der Rams. Da aber verlor Quarterback Cooper Rush den Ball per Fumble an Tyler Davis, und die Rams durften weitere fünf Minuten an Spielzeit verbrauchen. Mit einem Quarterback Sack an Matt Stafford dicht vor der eigenen Endzone verhinderte die Ravens-Defense in einem vierten Versuch immerhin einen höheren Rückstand, noch immer wäre eine Wende möglich gewesen.
An der durfte sich nun der nächste Ravens-Quarterback Tyler Huntley versuchen. Und der legte tatsächlich die längste Serie des Spieles für die Gastgeber hin. Allerdings gelang es den Rams, die Receiver nach seinen Pässen für die gesamten 73 Yards bis auf eine Ausnahme im Feld zu erwischen, dazu kamen weitere Quarterback Sacks von Verse und Larrell Murchison. So dauerte es beinahe zehn Spielminuten - und am Ende erreichte der Fourth-Down-Pass keinen Empfänger. Zwei Minuten vor Schluss kamen die Ravens zwar noch einmal in Ballbesitz, scheiterten aber in einem vierten Versuch da schon in der eigenen Hälfte.
6,0 Yards machten Stafford und Co. bei jedem Passversuch durchschnittlich. für die Ravens wurden es lediglich 3,1 Yards. Für Erfolg bürgten bei den Los Angeles Rams vor allem die Zuspiele auf Davante Adams, der mit seinen vier Fängen insgesamt 39 Yards und damit im Schnitt 9,8 Yards holte. Auch Tyler Higbee machte mit 40 Yards aus vier Fängen auf sich aufmerksam und kam auf 10,0 Yards im Schnitt. Spielmacher Matthew Stafford zeigte für die Los Angeles Rams eine manierliche Performance. Er warf 17 vollständige Pässe und keine Interception bei 26 Passversuchen. Drei Ballverluste rangen die Los Angeles Rams den Baltimore Ravens ab.
Die Rams halten so den Anschluss in der NFC West an die sieggleichen San Francisco 49ers und Seattle Seahawks. Die Ravens dagegen liegen in der AFC North gleichauf mit den Cleveland Browns am Ende. Nach der Pause brauchen sie in zwei Wochen wohl einen Lamar Jackson in Bestform. Ihr nächster Heimauftritt gegen Chicago ist eigentlich bereits ein Schicksalsspiel, denn danach folgt eine Serie von Auswärtsspielen.
Auerbach - 13.10.2025

Jared Verse lieferte in Baltimore entscheidende Aktionen. (© Getty Images)
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