Kann Indiana erneut überzeugen?

Head Coach Curt Cignetti (Indiana Hoosiers)Während der gesamten letzten Saison mussten die Hoosiers gegen den Eindruck ankämpfen, auf dem Weg zu den College Football Playoffs keine starke Konkurrenz gespürt zu haben. Indiana war die Überraschungsgeschichte der Saison 2024 und holte zu Beginn der Amtszeit von Curt Cignetti zehn Siege in Folge an eine Hochschule, die als Basketball Schule bekannt ist. Dieser 10:0 Start beinhaltete Siege gegen Michigan, Washington und Nebraska, doch die Kritiker stellten Indiana als Papiertiger dar. Diese Kritik verstärkte sich noch, als Ohio State Indiana mit 38:15 besiegte und während der Playoffs jeder Fehler unter die Lupe genommen wurde.

Neben der 27:17-Niederlage gegen Notre Dame im CFP-Auftaktspiel war es leicht, Indiana als Betriebsunfall zu bezeichnen. Nur wenige hatten erwartet, dass Indiana in dieser Saison wieder in den Playoffs mitmischen würde – ein leichter Rückschritt für alle, die in der vergangenen Saison nicht an den magischen Lauf der Hoosiers geglaubt hatten. Und dennoch befindet sich die Nummer 7 Indiana Mitte der Saison mit Hochdruck im Rennen um einen Playoff Platz. Die Hoosiers (5:0) haben die Chance zu beweisen, dass die Kritik überholt ist, wenn sie an kommenden Wochenende einen anspruchsvollen Auswärtssieg gegen die Nummer 3 Oregon erringen sollten.

In Indiana herrscht die feste Überzeugung, dass die Hoosiers mit den Eliteteams des College Footballs mithalten können. Beim Rückblick auf die beiden Niederlagen des letzten Jahres zeigten sich die Trainer von Indiana eher ermutigt als entmutigt über den Stand ihres Teams. "So weit waren wir gar nicht so weit weg‘", sagte Defensive Coordinator Bryant Haines in dieser Offseason. "Ich hatte das Gefühl, dass die Fehlerquote so gering war. Ich denke, wir können mit diesen Teams mithalten, und ich fand, dass wir in manchen Momenten gut mitgehalten haben. Ich denke, das hat uns eher bestätigt. Wir können Ohio State schlagen. Ich glaube immer noch fest daran."

Die Playoff-Niederlage gegen Notre Dame war die bittere Pille. Indiana ließ zu Beginn des ersten Viertels einen 98 Yard Touchdown-Lauf von Jeremiyah Love zu, der die Mannschaft gegen die Irish ins Hintertreffen brachte. Die Offensive, die die gesamte Saison über die Konkurrenz dominiert hatte, wurde von Al Goldens Verteidigung ausgebremst. Im vierten Viertel stand es 27:3, und das Ergebnis war klar. Indiana machte das Endergebnis mit zwei späten Touchdowns etwas respektabler, doch einigen wurde klar, dass Indiana nicht zum Elitekreis dazugehörte. Diese Niederlage sah natürlich mit der Zeit besser aus, da die Fighting Irish es mit Siegen über Georgia und Penn State bis ins Meisterschaftsspiel schafften. Dennoch ließ sich nicht leugnen, dass Indiana gegen die beiden besten Teams, gegen die es 2024 spielte, 0:2 spielte. Aus diesen Niederlagen konnten sie jedoch nach eigener Einschätzung lernen.

"Notre Dame – ich war wirklich enttäuscht von der Art und Weise, wie wir gespielt haben, aber wir haben gelernt, was wir personell brauchten, um den nächsten Schritt zu machen", sagte Cignetti in dieser Offseason. "Ich denke, das Positive an Notre Dame war ein bitterer Nachgeschmack, der vor diesem Jahr bei allen zurückblieb. Man hatte nicht dieses warme, wohlige Gefühl, als hätte man ein großartiges Jahr gehabt."

Ein Teil dessen, was Indiana brauchte, stand in diesem Spiel tatsächlich an der gegnerischen Seitenlinie. Offensive Lineman Pat Coogan, der die Schlüsselfigur in Indianas Offensive Line ist, startete 2024 für Notre Dame. Bei Indianas hart umkämpftem 20:15 Sieg gegen Iowa vor zwei Wochen erzielte Coogan die beste Passblock Wertung aller Center der Power Four Gruppe. Nicht nur Coogan hat Indiana in dieser Saison auf ein neues Niveau gehoben. Es ist vor der aus Kalifornien gewechselte Quarterback Fernando Mendoza, der ein früher Kandidat für die Heisman Trophy ist und mit 1.208 Passing Yards, 16 Touchdowns und einer Interception das beste Quarterback Rating der Big Ten hat. Es ist der von Maryland transferierte Running Back Roman Hemby, der das Team mit 351 Rushing Yards anführt. Es ist der von Ole Miss transferierte Safety Louis Moore, der bisher die besten 30 Tackles des Teams vorweisen kann. Auf beiden Seiten des Balls hat Indiana einen bereits talentierten Kader aus zurückkehrenden Spielern geschickt verstärkt.

Dabei hat Indiana nicht nur finanziell aufgestockt, um seinen Kader zu verbessern. Das Programm wehrte konkurrierende Bewerber um Haines ab und machte ihn zu einem der bestbezahlten Assistenztrainer des Landes. Cignetti genießt die Loyalität eines Mitarbeiterstabs, der ihm bis nach oben gefolgt ist, einige sogar bis zurück zur IUP, aber es braucht immer noch erhebliche finanzielle Ressourcen, um diese Gruppe zusammenzuhalten. Unter Cignetti setzt Indiana voll auf Football, nicht nur, weil die Ergebnisse auf und neben dem Spielfeld stimmen. Die Ticketverkäufe sind im Jahresvergleich um mehr als 50 Prozent gestiegen, sondern weil es nicht mehr weit hergeholt erscheint, dass Indiana um die nationale College Football Meisterschaft kämpft.

"Wir glauben an seinen Plan, er glaubt daran, und wir arbeiten jeden Tag daran", sagte Indianas Sportdirektor Scott Dolson vor wenigen Tagen. "So glauben wir, dass wir dauerhaft erfolgreich sein werden."

Das Auswärtsspiel am Samstag gegen Oregon wird für Indiana in dieser Saison nicht entscheidend sein. Der Rest des Spielplans erscheint wieder sehr überschaubar, wobei die härtesten Prüfungen wahrscheinlich gegen Maryland (4:1) und Penn State (3:2) anstehen, das gerade gegen UCLA verloren hat. Eine Niederlage am Samstag und Indiana könnte im selben Boot sitzen wie vor einem Jahr mit einer Bilanz von 11:1 und der Kritik, auf dem Weg in die Playoffs nur schwächere Teams besiegt zu haben.

Dabei scheint es sich immer mehr herauszukristallisieren, dass dieses Team talentierter und besser vorbereitet ist, als vor einem Jahr. Es hat einen schwierigen Auswärtssieg gegen Iowa hinter sich. Die Verteidigung befindet unter den Top 10 in der Scoring Defense (Platz 3), der Total Defense (Platz 5) und der Pass Defense (Platz 7). All das wird gegen die von Dante Moore angeführte Oregon Offensive auf die Probe gestellt, die im Schnitt 46,6 Punkte und 503,8 Yards pro Spiel erzielte. Die Ducks haben den talentiertesten Kader, gegen den Indiana in dieser Saison antreten. Wenn man gegen Topteams wie Oregon spielt, ist es ein "Spiel um Zentimeter", sagt Haines, "und diese Zentimeter müssen wir gewinnen."

Indiana wird bald erfahren, ob die Lehren aus den Niederlagen vor einem Jahr zum Durchbruch führen, den die Trainer für möglich halten, oder ob sie stattdessen die gleiche Geschichte durchmachen müssen, die ihren Erfolg in der letzten Saison überschattete.

Schlüter - 08.10.2025

Head Coach Curt Cignetti (Indiana Hoosiers)

Head Coach Curt Cignetti (Indiana Hoosiers) (© Getty Images)

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