Im Duell zweier zuvor noch ungeschlagener Teams haben die Tampa Bay Buccaneers gegen den amtierenden Champion Philadelphia Eagles mit 23:31 verloren; nach überragender erster Hälfte der Gäste kamen die Buccaneers in der zweiten Halbzeit zurück, stellten sich aber mit kritischen Fehlern am Ende selbst ein Bein.
Letzte Woche hatten die Eagles mit einem geblockten Field Goal-Versuch (und anschließendem Bonus-Touchdown) von Nose Tackle Jalen Carter gewonnen, diesmal starteten sie mit einem geblockten Punt von Latu gegen die Buccaneers, den Sydney Brown über 36 Yards zum 0:7 verwertete. Ein Auftakt nach Maß für den Titelverteidiger.
Und es ging so weiter: Die Defense der Gäste hielt, die Eagles marschierten dann auch offensiv. Quarterback Jalen Hurts erlief selbst ein wichtiges First Down, als er den Ball die Seitenlinie entlang bis kurz vor die Endzone trug. Tight End Dallas Goedert sorgte für das 0:14.
Als die Partie nach einer vermeintlichen Interception von Cooper DeJean schon fast vorzeitig entschieden war, half den Buccaneers einerseits, dass der Ball doch den Ball berührt und damit nur incomplete war, und andererseits, dass der junge Cornerback noch Opfer einer Strafe wegen Verhöhnens des Gegenspielers wurde. So gab es schnell drei Punkte für Tampa Bay statt erneuten Ballbesitz Eagles.
Die Buccaneers sahen aber überhaupt nicht aus wie ein zuvor ungeschlagenes Team und wussten nicht, wie sie mit der erstmals so richtig sichtbaren Offensivpower der Gäste klarkommen sollten. Ein Shuffle-Pass zu Goedert sorgte für dessen zweiten Touchdown.
Mit einem Field Goal aus 65 Yards (!) von Kicker McLaughlin zum 6:24 ging es in die Kabine; eine Hälfte, in der die Buccaneers nahezu komplett chancenlos waren und das immens weite Field Goal schon fast das einzige Highlight war.
Das änderte sich im dritten Viertel: Kaum hatten die Kommentatoren Kevin Burkhardt und Tom Brady festgestellt, dass die Buccaneers endlich Punkte brauchen, packte Baker Mayfield einen weiten Pass in Richtung des bislang so starken Rookie Receivers Egbuka aus. Zwei Verteidiger sprangen am Ball vorbei, so dass Egbuka locker und unbedrängt nach 77 Yards für das 13:24 in die Endzone joggen konnte.
Plötzlich schien das Momentum zu kippen, den Eagles gelang offensiv in zwei Drives nichts mehr. Allerdings half dann die Defense mit einem erzwungenen Fumble gegen Running Back Irving aus. Es war das erste Turnover der Buccaneers in dieser Saison überhaupt.
Die Strafe folgte auf den Fuß: Ein angetäuschter Tush Push direkt vor der Endzone wurde zu einem Counter Sweep, den Saquon Barkley locker nach links in die komplett unbevölkerte Endzone tragen konnte.
Doch die Buccaneers gaben nicht auf: Der durch sein Fumble besonders motivierte Running Back Bucky Irving fing einen Pass von Mayfield an die linke Seitenlinie und verwandelte ihn in einen 72 Yards Touchdown zum 20:31. Zu Beginn des Schlussviertels sorgte ein 58-Yard-Field-Goal für ein One Score-Game bei acht Punkten Rückstand.
Die Eagles hingen jetzt angezählt in den Seilen; ein Punt Return von Johnson brachte Tampa Bay gleich in die Hälfte der Gäste. Doch gerade, als es Richtung Ausgleich ging, wollte Baker Mayfield vor der Endzone das Play verlängern, tanzte hinter seiner Offensive Line - und warf dann in die Arme von Eagles Rookie Linebacker Campbell.
Die Defense der Buccaneers hielt die Hausherrn jedoch im Spiel und Baker Mayfield brachte sein Team mit außerordentlichem Kampfgeist schnell wieder nach vorne. Zwei Minuten vor Schluss kassierte er jedoch einen Sack von Ojomo an der Mittellinie, was einen dritten Versuch und 23 verursachte. Im 4. Versuch fumbelte Tight End Otton dann den Ball und beendete so effektiv die Partie. Mit einem Safety gab es bei auslaufender Uhr die letzten beiden Punkte für die Buccaneers, was jedoch nur noch für Statistiker interessant war.
Nächstes Wochenende empfangen die Eagles die Denver Broncos um 19 Uhr; die Buccaneers treten gut drei Stunden später bei den Seattle Seahawks an.
Carsten Keller - 28.09.2025

Dallas Goedert erzielte zwei Touchdowns (© Getty Images)
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