Lions mit Statementsieg - Lamar Jackson sieben Mal gesacked

Die Detroit Lions haben in der Nacht auf Dienstag ein starkes Ausrufezeichen in der NFL gesetzt. Mit 38:30 bezwang das Team von Head Coach Dan Campbell die Baltimore Ravens – und das nicht nur durch das nackte Ergebnis, sondern vor allem durch die Art und Weise. Disziplinierte Defense, konsequentes Laufspiel und mutige Entscheidungen prägten einen Auftritt, der Detroit, nach dem Ausrutscher am ersten Spieltag, wieder endgültig in die Riege der ernsthaften Super-Bowl-Kandidaten einordnet.

Gibbs und Montgomery dominieren am Boden

Herzstück der Offense war einmal mehr das Laufspiel um Sonic und Knuckles. Jahmyr Gibbs und David Montgomery teilten sich die Runs wie gehabt, erzielten jeweils zwei Touchdowns und erliefen zusammen über 200 Yards. Vor allem Montgomery war kaum zu stoppen: Mit 151 Yards und einem langen Touchdown kurz vor Schluss war er der Inbegriff des physischen Stils, den Campbell seit Amtsantritt etabliert hat.

Besonders beeindruckend: Die Lions dominierten die Line of Scrimmage nach Belieben. Gegen eine Ravens-Front, die ohne Nnamdi Madubuike auskommen musste, marschierte Detroit mit langen Drives über 96 und 98 Yards das Feld hinunte, wobei vor allem der 98-Yard Drive mit einer Dauer von 10 Minuten besonders beeindruckte. .

Jared Goff liefert – und vertraut St. Brown

Quarterback Jared Goff blieb hinter den dominanten Läufen etwas im Schatten, spielte aber ein fehlerfreies Spiel. Besonders in Schlüsselmomenten verließ er sich auf Amon-Ra St. Brown, der mit wichtigen Catches – darunter ein 20-Yarder beim entscheidenden Fourth Down – den Unterschied machte.

Die Aggressivität auf vierten Versuchen gehört längst zur DNA der Lions. Campbell ging drei Mal das Risiko ein, drei Mal zahlte es sich aus. Der Trickspielzug im vierten Viertel, als St. Brown den Ball auf Gibbs pitchte, der mühelos in die Endzone lief, war exemplarisch für Detroits Selbstvertrauen.

Defense zermürbt Lamar Jackson

Mindestens genauso wichtig wie die Offense war die Defense der Lions. Sie brachte Lamar Jackson sieben Mal zu Boden und hielt ihn auch bei seinen gefürchteten Scrambles weitgehend unter Kontrolle. Aidan Hutchinson und Co. spielten diszipliniert lieferten ab.

Auch im Laufspiel war von Dominanz nichts zu sehen: Derrick Henry kam zwar früh zu einem Touchdown, verlor aber im Schlussviertel erneut einen folgenschweren Fumble. Für die Ravens war es die zweite Niederlage in drei Wochen, die durch Ballverluste im entscheidenden Moment mitentschieden wurde.

Historische Dimension

Der Sieg hatte nicht nur sportlichen, sondern auch historischen Wert: Detroit gewann erstmals überhaupt in Baltimore und beendete gleichzeitig eine Serie von fünf Niederlagen gegen die Ravens. Besonders pikant: Im letzten direkten Duell 2023 waren die Lions noch mit 6:38 deklassiert worden – ein Spiel, in dem sie zur Halbzeit 0:28 zurücklagen.

Fazit

Detroit ist mehr als ein Geheimfavorit. Der Sieg in Baltimore war ein Statement an die Liga: Dieses Team kann nicht nur mithalten, sondern auch dominieren – selbst auswärts gegen einen der Topgegner der AFC. Mit Gibbs und Montgomery als Power-Duo, St. Brown als verlässlichem Playmaker und einer Defense, die Jackson sieben Mal sackte, verkörpern die Lions derzeit genau das, was Coach Campbell vorschwebt. Die Lions in dieser Form werden nur schwer aufzuhalten sein.





Jan Sawicki - 23.09.2025

David Montgomery und Jahmyr Gibbs: 218-Yards und 4 TDs, das Laufspiel war on Fire (© Getty Images)