Krimi in Tampa Bay

Die Tampa Bay Buccaneers haben am Sonntag einen packenden Heimsieg gegen die New York Jets gefeiert und damit den besten Saisonstart der Franchise seit zwanzig Jahren perfekt gemacht. In einem Spiel voller Wendungen und dramatischer Momente war es erneut Quarterback Baker Mayfield, der sein Team in den Schlussminuten zum Erfolg führte. Mit einem 36-Yard-Field-Goal von Chase McLaughlin, das mit dem letzten Tick der Uhr verwandelt wurde, sicherten sich die Bucs den 29:27-Sieg und stehen nun bei einer makellosen Bilanz von 3:0.

Dabei sah es zunächst nach einem sicheren Sieg für Tampa Bay aus. Die Gastgeber führten komfortabel, doch die Jets zeigten Moral und kämpften sich im letzten Viertel zurück. Tyrod Taylor, der für den verletzten Justin Fields einsprang, brachte New York mit zwei Touchdown-Pässen auf Garrett Wilson und Allen Lazard wieder ins Spiel. Als Will McDonald einen Field-Goal-Versuch von McLaughlin blockte und den Ball über 50 Yards in die Endzone zurücktrug, schien das Momentum endgültig auf Seiten der Gäste zu kippen. Doch Mayfield blieb cool, führte einen letzten Drive über das Feld und bereitete mit einem energischen 33-Yard-Scramble sowie präzisen Pässen auf Emeka Egbuka und Sterling Shepard den entscheidenden Kick vor.

McLaughlin hatte zuvor bereits vier weitere Field Goals verwandelt, darunter zwei aus über 50 Yards. Auch Mike Evans trug mit einem Touchdown zum Erfolg bei, musste jedoch später mit einer Oberschenkelverletzung vom Feld. Die Defense der Buccaneers zeigte ebenfalls eine starke Leistung: Jamel Dean fing einen Pass von Taylor ab und trug ihn über 55 Yards zum Touchdown, während Antoine Winfield Jr. einen Fumble erzwang und die Defensive Line insgesamt vier Sacks verbuchte.

Für die Jets war es der dritte Fehlstart in den vergangenen sechs Jahren. Rookie-Coach Aaron Glenn reiht sich damit in eine wenig ruhmreiche Liste von Trainern ein, die ihre Amtszeit bei den Jets mit drei Niederlagen begonnen haben. Die Offensive von New York kam nach zwei frühen Field Goals von Nick Folk kaum noch in Fahrt, und obwohl Garrett Wilson mit zehn Receptions für 84 Yards überzeugte, reichte es am Ende nicht für den ersehnten ersten Sieg.

Besonders emotional wurde es in Tampa Bay auch abseits des Spielfelds. Zum Heimauftakt trugen die Buccaneers ihre klassischen weißen "Creamsicle"-Uniformen und begrüßten über hundert ehemalige Spieler im Raymond James Stadium, darunter Legenden wie Steve Spurrier, Derrick Brooks, Warren Sapp und Ronde Barber. Es war ein Abend voller Nostalgie und Hoffnung – denn mit drei Siegen aus drei Spielen ist die Euphorie in Florida zurück.

Die Verletztenliste blieb ebenfalls nicht leer: Bei den Jets mussten Cornerback Sauce Gardner mit Verdacht auf eine Kopfverletzung und Linebacker Quincy Williams mit Schulterproblemen vom Feld. Auf Seiten der Buccaneers erwischte es Defensive Lineman Logan Hall und Safety Christian Izien, die beide die zweite Halbzeit verpassten.

In der kommenden Woche reisen die Jets erneut nach Florida, wo sie am Montagabend auf die ebenfalls sieglosen Miami Dolphins treffen. Die Buccaneers hingegen erwarten mit den Philadelphia Eagles den amtierenden Super-Bowl-Champion – ein echter Härtetest für das Überraschungsteam der Saison.

Nicholas Fanselow - 21.09.2025

Emeka Egbuka #2 Tampa Bay Buccaneers (© Getty Images)