Karlsruhe im Vorteil

Die Karlsruhe Engineers haben das erste Spiel der Aufstiegsrunde zur GFL 2 Süd gegen die Bad Homburg Sentinels für sich entschieden. Nach klarer Karlsruher Führung zur Halbzeit gab es aber noch eine Aufholjagd der Bad Homburger, am Schluss war es ein hauchdünner 27:26-Erfolg für die KIT SC Engineers. Dabei ließen die Gäste in der zweiten Halbzeit keine Punkte des Gegners mehr zu und erzielten 13 eigene. Damit ist man noch nicht aus dem Rennen, sollte man das Heimspiel in Bad Homburg gegen den Meister der Regionalliga Süd und Aufstiegsfavoriten Augsburg Centurions gewinnen können. Am 20. September gastieren die Augsburger in Bad Homburg, eine Woche später fahren die Karlsruher nach Augsburg.

In Karlsruhe gab es zum Auftakt der Aufstiegsrunde ein packendes Spiel unter Flutlicht, direkt neben dem Heimstadion des Karlsruher SC aus der 2. Fußball-Bundesliga. In die 2. Bundesliga im American Football wollen auch die beiden Teams, die sich für vier Quarter alles abverlangten. Während die Engineers sich mit dem Sieg zunächst in die Pole Position bringen, stehen die Wächter bereits mächtig unter Druck in der kommenden Woche, wenn die Augsburg Centurions im Sportzentrum Nordwest zu Gast sind. Nur ein Sieg wahrt die theoretischen Chancen der Kurstädter, die danach auf einen Sieg der Centurions gegen Karlsruhe hoffen muss. Alles unter der Prämisse, in der Abschlusstabelle die beste Punktedifferenz zu haben.

Dabei hätten sich die Sentinels das Leben am Samstag Abend deutlich leichter machen können. In der ersten Halbzeit erzielte man zunächst den Ausgleich durch einen Pass von Quarterback Liam Müller auf Wide Receiver Aaron Seward. Danach geriet man aber ordentlich ins Hintertreffen. Nach einer Interception von Müller und einigen guten Drives der Gastgeber, stand es 27:7 für die Engineers, und es drohte ein Bad Homburger Debakel. Kurz vor der Pause dann die Hiobsbotschaft für den Angriff Bad Homburgs: Bei einem Lauf verletzte sich Liam Müller so schwer, dass er für den Rest der Partie nicht mehr aufs Feld zurückkehrte. Abwechselnd übernahmen die Amerikaner Rashad Greene und Aaron Seward die Position des Quarterbacks und schafften es, noch vor der Pause Punkte aufs Scoreboard zu bringen. Greene zu Fuß, der Extrapunkt missglückte. Einer von zwei kostspieligen Extrapunkten, die an diesem Tag nicht erzielt werden konnten.

Zum Ende des zweiten Viertels dann nochmal Dramatik pur. Karlsruhe mit einer Interception, gefangen durch Linebacker Leon Wörner. Mit acht Sekunden Restspielzeit dann ein sehenswerter 60 Yard Pass von Greene auf Hendrik Schwarz, der aber an der 1-Yard Linie gestoppt wurde. Der Unterschied zwischen einem möglichen 20:27 zur Pause und einem tatsächlichen Rückstand von 13:27. Das Team von Head Coach Connor Shannon schien aber aufgewacht und erzwang zunächst einen Punt der Engineers zu Beginn des dritten Viertels. Im Gegenzug ein langer Drive, vollendet durch Running Back Darion Neal. Direkt im Anschluss die nächste Interception von Linebacker Christian Wombacher und der mit einem langen Return. Von der gegnerischen 15-Yard-Linie war es dann Aaron Seward per Lauf zum 26:27 und dem möglichen Ausgleich. Doch ein Fehler beim Snap zum PAT-Versuch - so blieb es bei der Führung der Karlsruher. Trotz des Momentums auf der eigenen Seite schaffte Bad Homburg es danach nicht mehr nah genug an die Endzone des Meisters der Regionalliga Südwest.

Karlsruhe sicherte stattdessen mit einem letzten Drive und einem entscheidenden First Down den Sieg. Jubel in grün, Enttäuschung in weiß. Dennoch will man auch in Bad Homburg den Blick nach vorn richten. Am kommenden Samstag um 18 Uhr ist Kickoff zur Partie der Sentinels gegen die Augsburg Centurions. Einlass ist bereits ab 16 Uhr, und der Verein empfiehlt eine frühe Anreise angesichts des erwarteten Zuschauerandrangs. Mit einem Sieg hielten die Bad Homburger die Tür in die GFL 2 für sich offen. Siegt dagegen Augsburg, kommt es eine Woche später in Augsburg zum "Finale" der Centurions gegen die KIT SC Engineers. Nur der Sieger der Aufstiegsrunde kommt in die zweite Liga, anders als in den Vorjahren, als es zwei Plätze zu vergeben gab. Die angepeilte Reduzierung der GFL in den kommenden Spielzeiten beginnt kommendes Jahr damit, dass in beiden Staffeln der GFL 2 nur je sieben Teams spielen werden.

Auerbach - 15.09.2025

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