Trotz Niederlage in Playoffs

In der Verbandsliga Nord trafen die Göttingen Generals, unangefochtener Tabellenführer, auf die Salzgitter Steelers, das Schlusslicht der Tabelle. Beide Teams hatten ihre Tabellenplätze bereits gesichert. Göttingen war trotz möglicher Niederlagen in den verbleibenden zwei Spielen sicher Erster und für die Playoffs qualifiziert, während Salzgitter keine Chance mehr auf eine bessere Platzierung hatte. Eine seltene Ausgangslage, die den Generals die Möglichkeit bot, neue Spieler und Positionen zu testen.

Die Generals mussten auf mehrere Leistungsträger verzichten, da einige Spieler wegen Urlaub oder Studium fehlten. Auch Assistenztrainerin Diana Gemeinhardt stand nicht zur Verfügung, da sie selbst als Quarterback der Braunschweig Lady Lions ein wichtiges Spiel bestritt. Head Coach Schmücker übernahm daher die alleinige Koordination des Teams. "Die Jungs waren an der Seitenlinie sehr diszipliniert, sodass der Stress in Grenzen blieb – aber es waren ja auch nur 26 Spieler", bemerkte er schmunzelnd.

Göttingen startete stark ins Spiel. Da Stamm-Fullback Nils Schmalstieg ausfiel, übernahm Mattis Wulf die Position. Ein ausgewogener Mix aus Läufen und kurzen Pässen führte zum ersten Touchdown durch einen Lauf von Tassilo Piest. Der Extrapunkt von Max Wendland ging jedoch knapp daneben, sodass es 6:0 für Göttingen stand. Salzgitter stellte nach mehreren Tackles for Loss durch die Göttinger Defense ihr Laufspiel komplett ein und konzentrierte sich auf Pässe. Doch die Pässe des Steelers-Quarterbacks waren oft ungenau, viele landeten incomplete oder im Nirgendwo. Mit diesem Spielstand ging es in die Halbzeit.

In der zweiten Halbzeit wollten die Steelers vor heimischem Publikum ein Zeichen setzen. Sie konzentrierten sich weiter auf ihr Passspiel und nutzten die Empty Formation. Eine Unachtsamkeit des Göttinger Cornerbacks und ein falscher Winkel des Safetys führten zu einem Touchdown mit erfolgreichem Extrapunkt – Salzgitter ging mit 7:6 in Führung. Göttingen konterte prompt. Ein beeindruckender 60 Yard Lauf von Max Wendland brachte den zweiten Touchdown, und diesmal verwandelte er auch den Extrapunkt zum 13:7 Zwischenstand.

Salzgitter blieb jedoch am Ball und setzte weiter auf weite Pässe. Nach mehreren unvollständigen Würfen wiederholte sich das Szenario. Der Cornerback war einen Schritt zu langsam, der Safety wählte den falschen Winkel, und Salzgitter erzielte einen weiteren Touchdown zum 14:13 für die Gastgeber. Die Zeit lief langsam aus, doch Göttingen gab nicht auf. Weite Läufe von Tassilo Piest brachten die Generals in den letzten Sekunden in eine aussichtsreiche Field Goal Position. Ein erfolgreicher Kick hätte den Sieg und das Heimrecht in den Playoffs gesichert. Doch Max Wendland verfehlte das Tor knapp. Das Spiel endete mit einem überraschenden 14:13 Sieg für Salzgitter, die sich damit würdig von ihrem Publikum verabschiedeten.

Für die Göttingen Generals steht ein straffes Programm bevor. Nächste Woche treffen sie auf Bremen, bevor es in die Playoffs geht. Trotz der Niederlage bleibt Göttingen Tabellenführer, doch das Spiel zeigte, dass auch ein Favorit verwundbar ist, wenn Schlüsselspieler fehlen und die Konzentration nachlässt.

Schlüter - 09.09.2025

Die Generals verloren überraschend in Salzgitter. (© Göttingen Generals / Borchers)