Die heiße Phase der ELF Saison steht an, wenn am Samstag um 15 Uhr die Madrid Bravos zu Gast bei Stuttgart Surge im GAZi-Stadion auf der Waldau sind für das Wild Card-Game der Playoffs.
Es ist die erste Begegnung der beiden Mannschaften seit dem Einstieg der Madrid Bravos in die European League of Football in der Season 2024 – und direkt eine Partie mit enormer Brisanz.
Die Bravos haben in ihrer zweiten Saison einen äußerst starken Eindruck hinterlassen. Mit einer Bilanz von acht Siegen und vier Niederlagen beendeten sie die Regular Season in der South Division auf Platz zwei hinter den Munich Ravens. Dort hatten sie zwei Wochen zuvor eine fast schon gewonnen geglaubte Partie noch in den Schlusssekunden verloren und damit auch den Divisionssieg sicher verspielt.
Vor allem offensiv zählt Madrid zu den gefährlichsten Teams der Liga: Mit 507 erzielten Punkten rangieren die Spanier ligaweit auf Platz zwei – direkt hinter der Surge, die mit 517 Punkten knapp mehr auflegte. Diese Offensivstärke spiegelt sich auch in anderen Statistiken wider. Bravos-Quarterback Reid Sinnett, der zuvor unter anderem bei den Tampa Bay Buccaneers, Miami Dolphins, Philadelphia Eagles und Cincinnati Bengals unter Vertrag stand, führt die Liga mit 3.594 Passing Yards an. Seine wichtigste Anspielstation ist Wide Receiver Aaron Cruickshank, der wie sein Quarterback bereits NFL-Erfahrung bei den Chicago Bears und Pittsburgh Steelers sammeln konnte und die ELF-Receiverliste mit 1.576 Receiving Yards in der Hauptrunde für sich entschieden hat.
Aber auch defensiv haben die Madrilenen Qualität: Safety Pablo Araya rangiert mit 79 Total Tackles ligaweit auf Platz neun und ist ein verlässlicher Leistungsträger der Madrider Verteidigung. Dennoch ist es in den defensiven Kategorien die Surge, die das deutlich bessere Gesamtbild abgibt: Mit durchschnittlich nur 257,5 zugelassenen Yards pro Spiel stellt Stuttgart die stärkste Defense der Regular Season, während Madrid 340,4 Yards pro Partie erlaubte. Zudem sammelte die Surge-Defense 46 Sacks und erzielte 14 Turnover – beides ligaweit Bestwert.
Die bisherigen Niederlagen der Bravos in dieser Saison zeigen aber auch, dass sie nur schwer zu bezwingen sind. Während die 47:33-Niederlage gegen die Frankfurt Galaxy zu Beginn der Saison zu Hause relativ deutlich ausfiel, gingen die Partien gegen die Tirol Raiders (35:34) und die Munich Ravens (43:40 und 30:27) jeweils nur recht knapp verloren. Die Surge ist daher gewarnt: Madrid ist ein offensiv hochgefährlicher Gegner, der Spiele bis in die Schlussphase offenhalten kann.
Für die Fans in Stuttgart verspricht das erste Playoff-Spiel ein intensives Duell zweier Top-Offensiven zu werden, in dem die Defensive der Surge ein entscheidender Faktor sein muss. Mit Heimvorteil und Rückenwind aus einer starken regulären Saison will die Mannschaft von Head Coach Jordan Neuman den nächsten Schritt in Richtung Halbfinale und in Richtung Championship Game in Stuttgart machen.
Der Sieger der Partie wird dann eine Woche später in Unterhaching bei den Munich Ravens antreten. Eine Partie, die es für beide Teams in dieser Saison auch schon einmal gegeben hat. Beide verloren auch gegen die Ravens - die Madrilenen wie oben erwähnt knapp in Woche #13, Stuttgart Surge bereits in Woche #7 in einem ebenfalls stark umkämpften Spiel mit 36:33.
Bis nächste Woche ist das jedoch Zukunftsmusik, jetzt musst erst einmal der Playoffauftakt ausgefochten werden. Am Sonntag tritt dann noch Titelverteidiger Rhein Fire bei Nordic Storm in Kopenhagen an; Kickoff ist hier ebenfalls um 15 Uhr.
Carsten Keller - 20.08.2025

RB Oyewo und Stuttgart Surge erwarten die Madrid Bravos am Wochenende (© Carsten Keller)
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