Potsdamer Machtdemonstration

Potsdams X-Faktor: Xeaiver Bullock glänzte mit fünf Touchdown-Pässen Ein deutliches Ausrufezeichen setzten die Potsdam Royals im GFL-Nord-Showdown gegen die Berlin Rebels: Mit einem 74:27-Kantersieg holte der Titelverteidiger die Gäste aus Berlin, die mit zuletzt fünf Siegen in Folge ihre Playoff-Ambitionen unterstrichen hatten, zurück auf den Boden der Realität. Herausragend waren die jüngsten Neuzugänge Potsdams: Quarterback Xeaiver Bullock, der als Backup auflief, glänzte mit 317 Yards Raumgewinn und fünf Touchdown-Pässen bei nur 12 Passversuchen. Wide Receiver Milan Spiller verzeichnete zehn Passfänge für 252 Yards und vier Touchdowns.

Dabei schien zu Beginn ein Sturz der Royals sogar kurzzeitig im Bereich des Möglichen. Bereits nach zwölf Sekunden stand es 7:0 für die Rebels: Aaron Jackson trug den Kickoff-Return über 80 Yards zum Touchdown zurück. Während sich viele der 2.050 Zuschauer im Stadion Luftschiffhafen noch verwundert die Augen rieben, skandierten einige aus Berlin mitgereiste Fans selbstbewusst: "Aus-wärts-sieg!" Als sich Potsdam Quarterback Kenyatte Allen kurz darauf beim ersten Drive einen Fumble leistete, wiederholte die Berliner Anhängerschaft ihre Rufe - ein Coup lag in der Luft.

Die Rebels setzten in dieser Frühphase auf ihren in den letzten Wochen überragenden Running Back Nazar Bombata, der von Potsdam größtenteils in Schach gehalten wurde. Mit drei Läufen hintereinander holte Bombata nicht genügend Raumgewinn für ein First Down. Im Gegenzug dirigierte Allen die Royals mit einer ausgewogenen Mischung aus Pässen und Läufen übers Feld. Ein kurzer Touchdown-Lauf von Running Back Heiko Bals sorgte für den 6:7-Anschluss, die 2-Point-Conversion misslang.

Beim nächsten Drive preschte Bombata durch eine Lücke und lief über 20 Yards ins Potsdamer Territorium. Zu einer dauerhaften Entlastung von Quarterback Connor Kaegi sorgte das allerdings nicht: Der etwas steife 2-Meter-Mann sah sich permanentem Druck ausgesetzt und fand mit seinen Anspielstationen keinen Rhythmus, vor allem Wide-Receiver-Star Aaron Jackson konnte sich kaum in Szene setzen. Nach einem Quarterback Sack von Jose Rodrigo Soares fehlten den Rebels beim vierten Versuch mehr als zehn Yards zum First Down. Kaegi blieb als Quarterback auf dem Platz, verlor bei einem improvisierten Punt aber den Ball, so dass Potsdam den Ballbesitz in der Berliner Hälfte übernahm. Xeaiver Bullock, der nun für Allen als Teil eines "Quarterback by Committee" aufs Feld kam, lief zunächst zum First Down und bediente anschließend den freistehenden Spiller zum Touchdown. Per Lauf gelang Bullock auch die 2-Point-Conversion zum 14:7.

Berlin versuchte weiter, das Laufspiel zu etablieren und damit Druck von Quarterback Kaegi zu nehmen - ohne Erfolg. Immerhin glückte diesmal Kaegis Punt, der bis kurz vor die Endzone flog. Bullock benötigte seinerseits nur zwei Pässe auf seine Wide Receiver Malik Flowers und Emanuel Bakare, um 90 Yards zu überbrücken und die Führung zu erhöhen. Die 2-Point-Conversion zum 22:7 erledigte Bullock wieder selbst.

Die Berliner waren nun unter Zugzwang, die Partie nicht frühzeitig aus der Hand zu geben. Nach zwei beherzten Läufen von Bombata und Kaegi klopfte Berlin an die Potsdamer Endzone, nur war es wie verhext: Ein Fumble beim Handoff vereitelte den Anschluss, während Potsdam weiter ein Big Play an das nächste reihte und mit einem Doppelpack von Kenyatte Allen auf 34:7 davonzog.

Mit dem Mut der Verzweiflung bäumte sich Berlin kurz vor der Halbzeitpause noch einmal auf. Aaron Jackson, der nach dem Paukenschlag zu Beginn kaum Akzente setzen konnte, brachte Berlin mit einem 30-Yard-Fang kurz vor die Red Zone. Anschließend fand Kaegi seine Wide Receiver Jermaine Eniyagu in der Endzone und verkürzte auf 34:14. Bloß spielte auf Potsdamer Seite nun Bullock wie entfesselt und benötigte seinerseits nur eine halbe Minute, um mit zwei Pässen auf Wide Receiver Nathanael Stewart den 42:14-Halbzeitstand zu markieren. Die zwischendurch immer wieder aufkeimenden "Aus-wärts-sieg!"-Rufe der Berliner Fans waren längst zum Galgenhumor geworden.

Auch in der zweiten Hälfte gingen die Gastgeber nicht vom Gaspedal und attackierten die Berliner Secondary mit "empty sets" und tiefen Pässen, während Running Back Heiko Bals überraschend kaum auf dem Spielfeld zu sehen war. Zwei Drops von Spiller und Bakare brachten den Potsdamer Angriff kurzzeitig zum Stottern und verursachten den ersten Punt der Hausherren. Die Rebels kamen an der eigenen 5-Yard-Linie in Ballbesitz, Bombata wurde gleich nach dem Handoff aber so sehr von Linebacker Ryan Minniti bedrängt, dass ihm der Ball entglitt und nach hinten aus der Endzone flog - der Safety markierte das 44:14.

Potsdam kam damit wieder in Ballbesitz, war weiter in Spiellaune und benötigte nur ein paar Pässe von Kenyatte Allen, um auf 52:14 zu erhöhen. Angesichts dieses aussichtslosen Spielstands nahm Berlins Head Coach Douglas Fryer seinen glücklosen Quarterback Kaegi vom Platz. Auch der mobilere Ersatzmann Tyquell Fields musste direkt einen Quarterback Sack einstecken. Zum Pechvogel wurde wieder Kaegi, dessen Punt von Emmanuel Bakare geblockt wurde und nach hinten aus der Endzone rollte: ein weiterer Safety zum 54:14. Auch für das nächste Highlight war Bakare verantwortlich: Auf Zuspiel von Bullock sprintete der Wide Receiver über 79 Yards einmal quer durch die Rebels-Defense zum 60:14 - der wohl spektakulärste Touchdown des Tages. Neben Spiller durchbrach auch Bakare die 200-Yard-Marke, mit nur fünf Catches.

Im letzten Viertel wurden die Zuschauer weiter gut unterhalten: Jeweils zwei Touchdown-Pässe beider Teams sorgten für den 74:27-Endstand. Sogar Potsdam dritter Quarterback Moritz Richter warf noch einen 75-Yard-Touchdown auf Spiller, der damit das seltene Kunststück schaffte, vier Touchdowns von drei verschiedenen Quarterbacks zu fangen. Ingesamt erzielten die Royals mit ihrem explosiven Passspiel 614 Yards Raumgewinn und acht Touchdowns. Einziger kleiner Wermutstropfen: Potsdams Defense und Special Teams kassierten soviele Punkte wie bei den sieben vorherigen Siegen insgesamt. Trotzdem haben die Royals unterstrichen, dass auf dem Weg zur Meisterschaft kein Weg an ihnen vorbeigeht.

Thoben - 27.07.2025

Potsdams X-Faktor: Xeaiver Bullock glänzte mit fünf Touchdown-Pässen

Potsdams X-Faktor: Xeaiver Bullock glänzte mit fünf Touchdown-Pässen (© Frank BAUMERT)

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