Die Super Chance

Die kommende College Football Saison 2025 wird für das Team von Penn State und seinen Head Coach James Franklin karrierebestimmend sein. Franklin bereitet sich auf seine zwölfte Saison bei Penn State vor und man könnte schnell behaupten, dass er seine beste Saison mit dem Programm hinter sich hat. Penn State hat zwar nicht die Big Ten gewonnen, aber das Conference Titelspiel erreicht und – was in dieser Ära des College-Footballs noch wichtiger ist – erstmals die Teilnahme an den College Football Playoffs erreicht. Das Team gewann sogar zwei CFP-Spiele, bevor es im Halbfinale von Notre Dame geschlagen wurde.

Franklins Amtszeit bei Penn State war zweifellos erfolgreich. Er hat eine Bilanz von 101-42 vorzuweisen und wird in den jährlichen Coches-Bewertungen nicht ohne Grund regelmäßig unter den Top 10 Coaches des Landes geführt. Während seiner Amtszeit war sein Name auch mit anderen hochkarätigen Stellenangeboten verbunden – ein Beweis dafür, dass auch andere Hochschulen seine Arbeit im Happy Valley bewundern. Er hat einen Big-Ten-Titel gewonnen, war bei zwei Rose Bowls und drei weiteren New Years Six Bowls dabei und erreichte im letzten Jahr die Playoffs. Er hat erfolgreich Spieler rekrutiert und zahlreiche Spieler auf die NFL vorbereitet. Doch trotz dieser Erfolge, hat Franklin noch nicht das Erreichbare erreicht. Seine 1:14 Bilanz von gegen Top 5 Teams spricht Bände und seine Bilanz von 4-16 gegen Ohio State und Michigan, Penn States Hauptgegner, wenn es um den Conference Titel geht, lässt selbst eingefleischte Penn State Fans erschauern. Obwohl er 2016 einen Big Ten Titel gewann und in der letzten Saison um einen weiteren spielte, sind Franklins Nittany Lions Teams noch nie unbeschadet durch eine Conference Saison gekommen und haben auch noch nie eine Saison mit weniger als zwei Niederlagen abgeschlossen. Franklin gewann im letzten Jahr zwei Playoff-Spiele, allerdings gegen SMU und Boise State, zwei Teams, die bis zur letzten Saison beide zur Group of Five gehörten und auf den Plätzen 9 und 10 gesetzt worden wären, wenn die CFP eine direkte Setzliste verwendet hätte. Kurz, es fehlt noch der große Coup, der Franklin zueinem sehr bedeutenden College Head Coach machen würde.

Nun kommt eine neue Saison, die Franklin die Gelegenheit bietet, das Gerücht zu begraben, er sei ein guter Trainer, gehöre aber nicht in dieselbe Liga wie die Besten im College Football. Die Erwartungen an die Footballmannschaft von Penn State sind nie niedrig, aber 2025 sind sie besonders hoch. Es gibt so viele Faktoren, die für Penn State sprechen, dass man das Gefühl hat, es liegen diesmal perfekte Bedingungen vor. In einer Saison, in der Ohio State, Michigan und Oregon neue Quarterbacks einarbeiten und Top-Talente auf beiden Seiten der Line of Scrimmage ersetzen, kehrt Penn State nahezu unverändert aus den Playoffs der letzten Saison zurück. Abdul Carter ist nicht mehr dabei, aber Drew Allar kehrt für seine dritte Saison als Stamm-Quarterback zurück. Das dynamische Duo Nick Singleton und Kaytron Allen, die beide letzte Saison über 1.000 Yards erliefen, kehrt ebenfalls zurück. Der Tight End Tyler Warren ist nicht mehr da, aber die Nittany Lions haben mit Kyron Hudson, Devonte Ross und Trebor Peña ein ganz besonderes Receiver-Trio über das Portal verpflichtet.

Der Spielplan kommt Penn State ebenfalls zugute. Ja, er umfasst Oregon und Ohio State, aber während die Buckeyes auswärts spielen, müssen die Ducks reisen. Penn States zu erwartende Gesamtsiege für diese Saison liegen bei zehn bis elf Gewinnen, was die hohen Erwartungen angesichts der Rückkehrer und der aktuellen Spieler genau widerspiegelt. Sollten die Nittany Lions beide Spiele gegen ihre Erzrivalen gewinnen, würde das Franklin die Last von seinen Schultern nehmen. Aber was, wenn nicht? Was, wenn Penn State diese beiden Big Games verliert und ein drittes ebenfalls. Vielleicht auswärts gegen Iowa vor dem Spiel gegen Ohio State oder auswärts bei UCLA nach dem Spiel gegen Oregon? Was, wenn diese dritte Niederlage Penn State aus den College Football-Playoffs ausschließen würde? Die Antwort ist einfach. Er ist ein Head Coach, der den Job bei Penn State bekam, weil er bei Vanderbilt bewies, dass er die Commodores in seinen letzten beiden Spielzeiten dort zu 18 Siegen führte. Bei Penn State hat Franklin diese Fähigkeit jedoch noch nicht konstant unter Beweis gestellt. Wenn ihm eine dominierende Saison 2025 nicht gelingt, wird sich die Meinung festigen, dass er wahrscheinlich kein überragender Head Coach in der FBS-Spieklasse ist und Silber nicht zu Gold verwandeln kann.

Schlüter - 20.07.2025

Head Coach James Franklin (Penn State Nittany Lions) (© Getty Images)