Fire ohne Probleme in Berlin

Jonathan Scott und Rhein Fire spazierten in Berlin zum Sieg.Rhein Fire hat am Sonntagnachmittag das dritte Spiel in Folge in der European League of Football gewonnen. Durch das 44:7 bei Berlin Thunder steht Fire aktuell auf einem Playoff-Platz und würde als Fünfter der Setzliste in der Wild-Card-Runde auswärts nach Paris müssen. Nun ist dies nur eine Momentaufnahme - entscheidende Spiele um den Gruppensieg gegen Nordic Storm stehen ebenso noch vor den Rheinländern wie mögliche knifflige Aufgaben gegen die Raiders Tirol. Demgegenüber sind noch die zwei Rückspiele gegen Hamburg und Berlin im Programm - Partien jener Sorte in der diesjährigen ELF-Saison, für die man wenig hellseherische Fähigkeiten benötigt, um ihren Ausgang vorherzusagen.

Die Konkurrenten Fires um einen Playoff-Platz haben im Restprogramm tendenziell mehr solche Pflichtaufgaben vor sich: außer gegen Hamburg geht es für diese gegen Köln, Fehervar oder die Schweizer Helvetic Mercenaries - sollten diese weiter antreten - und damit gegen derzeit kaum konkurrenzfähige Teams. Oder auch gegen Frankfurt, wo es in den letzten Wochen auch nicht gerade bergauf geht. Die Tragik der ELF-Saison 2025 ist ein wenig, dass sich nicht nur die Geschichte der alten NFL Europe zu wiederholen scheint, in der Berlin, Köln und Hamburg mit den heute vorgeblich wertvollen Markennamen auch nur kurzfristig Höhenflüge hatten, sondern nun auch noch Frankfurt Galaxy schwächelt.

Berlin Thunder schaffte es in den letzten Tagen immerhin mal wieder in die lokale Boulevard-Presse, nachdem in einem flugs wieder gelöschten Social-Media-Post ein Umzug aus Berlin weg ins nähere oder fernere östliche Umland angedeutet wurde, was wie eine Trotzreaktion auf ausbleibende Zuschauerzahlen aussah, für die die Schuld nicht im sportlichen Niedergang oder der für "professionelle" Veranstaltungen eben nicht verwendbaren Spielstätte gesucht wurde, sondern in mangelnder Football-Begeisterung in der Hauptstadt.

624 wollten diesmal das Gastspiel von Liga-Champion Rhein Fire sehen. Schon vor dem Spiel im Preussenstadion sorgte der kurzfristige Ausfall von Berlins Quarterback und Ex-ELF-MVP Jakeb Sullivan für die nächste Überraschung in der Hauptstadt. Die ersten Punkte der Partie lieferte die Special-Teams-Unit von Rhein Fire im ersten Viertel: Rory Starkey Junior sorgte mit einem Punt-Return-Touchdown über 80 Yards für einen Hingucker des Tages.

Während Berlin, angeführt vom engagiert auftretenden deutschen Backup-QB Ferras El-Hendi, in der ersten Halbzeit mit der eigenen Offense nicht über die Mittellinie kam, konnte Rhein Fire erst im zweiten Viertel den nächsten Score erzielen. Wide Receiver Clemens Schuldt fing einen 10-Yard-Pass von Chad Jeffries über die Mitte zum 14:0 für Fire. Das Laufspiel über Jonathan Scott und Sergej Kendus prägte den Game Plan der rheinischen Offensive. Passenderweise war es in der nächsten Angriffsserie auch Running Back Jonathan Scott, der den Ball aus 29 Yards Entfernung über die rechte Seite zum nächsten Touchdown in die Endzone tragen konnte. Unmittelbar vor der Halbzeit fand Chad Jeffries per Pass Wide Receiver Onuora Joseman aus einem Yard Entfernung zum nächsten Touchdown für Rhein Fire. Mit 28:0 ging es in die Halbzeit.

Auch nach der Pause konnte Berlin den amtierenden Back-to-Back-Champion zu keiner Zeit in Bedrängnis bringen. Jonathan Scott (59-Yard-Lauf) und Clemens Schuldt (29-Yard-Pass von Rohat Dagdelen) sorgten für weitere Touchdowns für Fire im dritten Viertel. Berlins Touchdown-Pass von El-Hendi auf Tyler Foster aus sieben Yards hatte keinen Einfluss auf den Spielverlauf. Fire konnte das Tempo herausnehmen. Einziger Score im vierten Viertel war ein 19-Yard-Field-Goal von Eritros Haggi zum 44:7-Endstand.

Fast 300 Rushing Yards konnten die Running Backs und Quarterbacks auf Seiten von Fire erlaufen. Jonathan Scott feierte mit 154 Yards sein zweites 100-Yard-Spiel in der ELF. In der Luft gab es zwar nur 90 Yards Raumgewinn – positiv bleibt die Einsatzzeit für Receiver aus der vermeintlichen "zweiten Reihe", da Spieler der Stammmannschaft in Berlin bedenkenlos für die anstehenden, schweren Aufgaben und langen Touren nach Innsbruck und Kopenhagen geschont werden konnten.

Rhein Fire steht mit einer Bilanz von vier Siegen und zwei Niederlagen weiterhin auf dem zweiten Platz der North Division. Am Samstagabend bestreitet Rhein Fire sein drittes von fünf Auswärtsspielen in Serie. Um 18 Uhr ist das Team von Head Coach Richard Kent zu Gast bei den Raiders Tirol. Spielbeginn im Innsbrucker Tivoli-Stadion ist um 18 Uhr.

Thomas Koch - 30.06.2025

Jonathan Scott und Rhein Fire spazierten in Berlin zum Sieg.

Jonathan Scott und Rhein Fire spazierten in Berlin zum Sieg. (© Miladinovic)

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen Ansichtmehr News ELFeuropeanleague.footballmehr News Berlin Thundermehr News Rhein Firewww.rheinfire.euSpielplan/Tabellen ELFLeague Map ELFSpielplan/Tabellen Berlin ThunderOpponents Map Berlin ThunderSpielplan/Tabellen Rhein FireOpponents Map Rhein Firefootball-aktuell-Ranking Europafootball-aktuell-Ranking Deutschland
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: