Heiß umkämpftes Südderby

Ein Derby, das alles hielt, was es vorher versprachDas sechste "süddeutsche Derby" der European Football zwischen den Munich Ravens und Stuttgart Surge im Unterhachinger Sportpark vor 3.347 Zuschauern geht zum zweiten Mal an die Ravens; ein Spiel auf Augenhöhe, das erst in der letzten Minute entschieden wurde und sicher mehr Fans vor Ort verdient hätte.

Gleich im ersten Drive spielten die Hausherrn einen vierten Versuch an der Surge 35 Yard-Linie aus, nachdem Wide Receiver Ahsan Moore zuvor für weiten Raumgewinn gesorgt hatte. Der mobile Quarterback Russell Tabor ersprintete gleich 14 Yards und brachte sein Team so an die Red Zone. Der Touchdown folgte prompt per Pass auf einen äußerst freien Wide Receiver Malik Stanley zum frühen 7:0.

Bei den Gästen sah das zwar etwas mühsamer aus, aber trotzdem ging es nach einigen Pässen ebenfalls in die Red Zone. Dort rutschte jedoch Reilly Hennessey der Ball entweder aus der Hand beim Pass oder er hatte einen anderen Spielzug im Kopf als seine Receiver; der völlig freie Linebacker Dominik Schmid, sonst eher Experte für krachende Tackles, bedankte sich für die wohl leichteste Interception seiner Karriere.

Allerdings dauerte es nicht lange und Stuttgart revanchierte sich bei einem abgefälschten Pass mit einer eigenen Interception durch Safety Mitch Fettig, der den Ball bis in die Red Zone zurücktrug. Der folgende Touchdown-Pass zu Michael Harley Jr hielt auch einem Videobeweis stand, so dass es nach einem Viertel 7:7 stand.

Tendenziell sah die Offense der Ravens im Vergleich zu der Stuttgarts etwas explosiver aus und vor allem Running Back Justin Rodney und Wide Receiver Ahsan Moore setzten immer wieder Akzente. Mitte des zweiten Vertels reklamierten die Stuttgarter ein Turnover vor der eigenen Endzone, aber die Challenge gelang nicht. Stattdessen brachte Wide Receiver Malik Stanley einen Lob zu Tight End Philip Okonkwo auf der rechten Seite der Endzone zur 14:7 Führung an.

Stuttgart musste offensiv einen Gang höher schalten – und tat das auch. Der Ex-Munich Ravens Running Back Tomiwa Oyewo zeigte erstmals seine Klasse mit einem Lauf über links und Wide Receiver Louis Geyer fing den Touchdown zum 14:13 Anschluss; der Extrapunktversuch wurde jedoch geblockt.

München hätte die Führung sogar noch wenige Sekunden vor der Pause ausbauen können, allerdings fing Cornerback Raheem Simiram-Wilson den Pass in die linke Ecke der Endzone ab.

Die zweite Hälfte begann, wie die erste begonnen hatte: Stuttgart fehlte offensiv ein Quäntchen, München dagegen sorgte immer wieder für Raumgewinn. QB Russell Tabor baute die verdiente Führung mit einem Lauf über rechts, bei dem er die Defense zunächst getäuscht hatte, sogar auf 21:13 aus.

Die Surge brauchte offensive Glanzlichter – und packte die auch sofort aus: Hennessey auf Michael Harley Jr über 44 Yards und schon stand man vor der Endzone. Tomiwa Oyewo erlief den fälligen Touchdown, aber die Two Point Conversion zum Ausgleich misslang, da Reilly Hennesseys improvisierter Lauf sofort gestoppt werden konnte.

Das Spiel stand auf Messers Schneide und beide Verteidigungsreihen ließen kaum noch Raumgewinn zu. Das änderte sich zu Beginn des Schlussviertels, als die Surge in einem lauflastigen Drive mit den Running Backs Oyewo und Kai Hunter methodisch nach vorne drängte. Am Ende erlief QB Hennessey den Score zum 21:26 selbst.

Doch München konterte prompt und vor allem QB Tabor erlief ein ums andere Mal wichtige Yards. Den Touchdown erfing jedoch Tight End Julian Malki zur neuerlichen Münchener Führung. Auch die Two Point Conversion gelang und so führten die Ravens mit drei Punkten gut fünf Minuten vor Schluss.

Noch größer war der Jubel jedoch direkt darauf, als Hennessey beim ersten Snap direkt in die Hände des Münchener Defensive Backs Jonas Gürntke passte. Die Partie schien vorzeitig entschieden, aber auch Tabor ließ seinen nächsten Pass per Interception wieder zu einem Turnover werden. Diesmal war es Cornerback Ben Wenzler, der sofort in Richtung Mittellinie sprintete.

Running Back Tomiwa Oyewo machte es ihm nach und rannte für 48 Yards zum 33:29 in die Endzone seines vorherigen Teams.

München lebte jedoch – und wie: Zügig marschierte Tabor mit seinen Mannen über das Feld und stand eine knappe Minute vor Schluss in der Red Zone. Trotz eines harten Hits brachte er zwei Spielzüge später einen Pass zu Tight End Okonkwo für dessen zweiten – und spielentscheidenden – Touchdown an. Mehr Jubel hatte der Sportpark bei einer Partie der Ravens selten gehört. Ein verzweifelter Hail Mary Versuch der Surge gelang nicht mehr.

Insgesamt ein verdienter Sieg der Hausherrn, auch wenn Stuttgart kurz vor Schluss doch noch wie der Sieger aussah.

Kommende Woche reisen die Ravens zu den Madrid Bravos (3-2) ins Estadio Vallehermoso nach Madrid; Kickoff ist am Samstag um 20 Uhr. Stuttgart Surge empfängt die noch sieglosen Ungarn Fehervar Enthroners (0-5) am Sonntag um 13 Uhr auf der Waldau.

Carsten Keller - 29.06.2025

Ein Derby, das alles hielt, was es vorher versprach

Ein Derby, das alles hielt, was es vorher versprach (© Carsten Keller)

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