Die Munich Ravens haben ihr Heimspiel bei lange Zeit hochsommerlichen Temperaturen gegen die schweizer Vertretung Helvetic Mercenaries mit 58:14 gewonnen. Bereits kurz nach Beginn des zweiten Viertels durfte Quarterback Russell Tabor nach drei Touchdowns für seinen Backup Levin Adrom beim Stand von 42:0 Platz machen.
Die Mercenaries waren zum Warmup nur mit knapp 30 Spielern erschienen und sowieso als klarer Außenseiter bei den Buchmachern in die Partie gegangen.
So verwunderte es schon fast, als sie die beiden ersten Versuche stoppen konnten, aber bei 3. & 7 war Tight End Philip Okonkwo völlig frei und erlief über rechts die fehlenden 60 Yards für den ersten Touchdown zum 7:0 nach knapp zwei Minuten.
Die Schweizer hatten dagegen nach zwei guten Spielzügen einen deutlich zu hohen Snap, der über den Kopf von Quarterback Isaiah Weed segelte und von den Ravens für ein First Down an der gegnerischen Red Zone gesichert werden konnte. Es lief ungefähr genauso (schlecht), wie man das vorher für die Schweizer befürchten musste. Den fälligen Touchdown erfing Wide Receiver Ahsan Moore nach nicht einmal fünf Minuten.
Als sich prompt auch noch Gäste Wide Receiver Ismail Schmid verletzte, musste man sich ernsthaft um die sowieso schon zahlenmäßig weit unterlegenen Gäste sorgen. Zwar konnte er nach kurzer Behandlung weiterspielen, aber dafür misslang ein 4. & 1 an der eigenen 32 Yard-Linie und brachte den Münchenern sofort den Ball per Turnover on Downs zurück. Drei Snaps später stand es 21:0 durch einen Lauf von Running Back Justin Rodney durch die Mitte... nach nicht einmal acht gespielten Minuten.
Und es ging so weiter: Ein Strip Sack von Hiswill Awuah gegen Isaiah Weed bescherte den Ravens erneut ein kurzes Feld und nach knapp neun Minuten erhöhte Running Back Benedikt Pohler per Lauf durch die Mitte auf 28:0.
Ein weiteres schweizer Fumble der mittlerweile unzähligen Turnover – diesmal durch den deutschen Running Back Tyrrell Bovelle – brachte dank dem schnell schaltenden Lui den Ball schon wieder zu den Münchenern. Diesmal durfte Wide Receiver Nowak zum 35:0 fangen.
Die Schweizer im Auftaktviertel absolut wettbewerbsuntauglich – ein einseitigerer Spielverlauf ist nicht vorstellbar. Gleich zu Beginn des zweiten Viertels war es dann Wide Receiver Marvin Rutsch, der auf 42:0 erhöhte. Das Wort "Klassenunterschied" wirkt hier fast beschönigend.
Die Ravens schickten schon zehn Minuten vor der Pause (!) Backup Quarterback Levin Adrom aufs Feld. Der sorgte fast für zwei Interceptions in Folge und musste dann prompt auch noch als Punter fungieren, als man erstmals keinen Score erzielen konnte.
Wenn die Gäste ausnahmsweise eine gute Aktion hatten, dann meist wenn Wide Receiver Milan Spiller den Ball bekam. Das half aber dann nichts, wenn selbst erfahrene – und einst wirklich gute – Spieler wie Running Back Jocques Crawford den Ball wieder zu den Ravens fumbelten. Crawford hatte 2021 und 2022 für Berlin Thunder jeweils über 1.000 Yards erlaufen, am heutigen Tag war außer dem Namensaufdruck keinerlei Ähnlichkeit mehr festzustellen.
Diesmal musste Levin Adrom auch nicht punten, sondern erlief selbst einen Score zum 49:0. Die gute Nachricht für die Schweizer: Es war nur noch gut eine Halbzeit zu spielen vor der wohl stillsten Heimfahrt des Jahres. Ein auch in dieser Höhe verdienter Halbzeitstand. Unglaublich eigentlich.
Die Halbzeitansprache ihres Head Coaches hatte offensichtlich etwas geholfen, denn die Schweizer schafften es tatsächlich bis in die Red Zone der Münchener. Isaiah Weed erlief von dort tatsächlich knapp den ersten Touchdown der Gäste – "nur noch" 49:8.
Gegen die Backups der Ravens entwickelte sich tatsächlich eine relativ offene Partie. Eine Interception von Dominik Schmid an der Endzone verhinderte den zweiten Touchdown der Gäste in Folge.
Der kam nach einem zwischenzeitlichen Field Goal der Münchener durch Wide Receiver Milan Spiller, der als einer der wenigen Gäste ELF-Niveau aufweisen konnte.
Am Ende siegen die Münchener trotz vielen Backup-Einsätzen gegen ein komplett chancenloses Team aus der Schweiz und fahren so den vermeintlichen Pflichtsieg auch tatsächlich ein.
Kommendes Wochenende empfangen die Schweizer die Raiders Tirol bereits am Samstag um 13 Uhr in Wil; die Ravens treten am Sonntag um 16:25 Uhr im Preussen"stadion" bei Berlin Thunder an.
Carsten Keller - 15.06.2025
Die Münchener wechselten schon zehn Minuten vor der Pause Backup QB Levin Adrom ein (© Carsten Keller)
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