Draamtik pur am Pfingstsamstag bis gegen 23 Uhr im Bad Homburger Sportzentrum Nordwest: Das Spitzenspiel der Regionalliga Mitte nahm einen Verlauf, nach dem es keinen Verlierer hätte geben dürfen. In der zweiten Overtime setzten sich die Gastgeber jedoch durch, und mit dem 36:34-Sieg der Bad Homburg Sentinels gegen die Marburg Mercenaries stehen sie nach dem gewonnenen Hinspiel in Marburg mit zwei Siegen Vorsprung auf den ärgsten Konkurrenten und dem gewonnenen direkten Vergleich für die Universitätsstädter nur noch theoretisch einholbar an der Tabellenspitze.
Der letzte Spielzug der Marburg Mercenaries wurde ein Yard vor der Endzone durch Bad Homburgs Linebacker Christian Holmes gestoppt - danach kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Die Sentinels festigen damit ihre Pole Position im Kampf um die Meisterschaft. Für den Verein war es eine Explosion der Emotionen, wie er ihn in zehn Jahren Vereinsgeschichte noch nicht gesehen hat. Trainer, Spieler, U20, U16 - alle vereint in einer Jubeltraube auf dem Platz.
Dabei hatte man gerade das erste Heimspiel der Saison 2025 für sich entscheiden können. Aber diese Beschreibung reichte natürlich nicht aus für das Drama, das wohl das größte Spiel in der bisherigen Vereinsgeschichte war. Dabei hatte sich zu Beginn der Partie bei den Sentinels schon eine trügerische Komfortabilität eingeschlichen. Nach Touchdown-Pässen von Quarterback Liam Müller auf Hendrik Schwarz und Aaron Seward führten die Kurstädter kurz vor der Pause mit 14:0 und waren außerdem im Ballbesitz. Doch erst ein Fumble und im Drive darauf ein Pick Six brachten den Gast aus Marburg innerhalb von zwei Minuten zurück ins Spiel.
Plötzlich stand es 14:14 zur Pause und das Momentum schien auf Seiten der Mercenaries. Im dritten Viertel dann aber kam die Antwort der Gastgeber. Liam Müller sorgte zu Fuß wieder für eine Sieben-Punkte Führung. Doch Marburg glich noch im dritten Viertel wieder aus. Der Schlagabtausch beider Angriffsreihen fand kein Ende: Müller passte auf Hendrik Schwarz, und der avancierte mit seinem zweiten Touchdown des Tages zum potenziellen Matchwinner. Aber das Marburger Team von Head Coach Jimmy Yock Jr. hatte auch dieses Mal einen entsprechenden Drive in der Hinterhand - Ausgleich und Overtime.
Die erste Verlängerung für die Sentinels - und es sollte eine unvergessliche werden. Zunächst hatte Marburg die Chance zur Führung, doch ein Field-Goal-Versuch ging neben die Stangen. Danach die Sentinels - und auch hier scheiterte der Field-Goal-Versuch. In der zweiten Overtime legte Bad Homburg vor. Aufgrund vieler Verletzungen war Quarterback Timm Mielech drin, der den Ball an Linebacker Leon Wörner übergab, der sich mit einem Kraftakt bis an die 3-Yard-Linie kämpfte. Von da war es Mielech selbst mit dem Quarterback Sneak und der Führung. Die anschließende Two Point Conversion zum 36:28 holte Mielech per Pass auf Schwarz.
Marburg war unter Zugzwang. Einige Läufe, vollendet durch einen Pass in die Endzone, den Touchdown hatten die Mercenaries. Die anschließende Two-Point Conversion wurde der Klimax dieser Partie. Die Ballübergabe an den Running Back sah gut aus, eine Lücke tat sich auch auf - aber diese stopfte Linebacker Christian Holmes und beendete das Spiel an der 1-Yard Linie vor der Endzone.
Bad Homburg gewann mit 36:34 und hat nun zwei Spiele Vorsprung auf Marburg in der Tabelle. Die Sentinels haben damit weiterhin alles in der eigenen Hand im Kampf um die Meisterschaft und den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Am kommenden Wochenende geht es direkt weiter. Das Team von Head Coach Connor Shannon reist nach Pirmasens zu den dort ansässigen Praetorians. Das nächste Heimspiel ist am 22. Juni gegen die Kaiserslautern Pikes.
Auerbach - 09.06.2025
Ein Kampf auf Biegen und Brechen war es erneut zwischen Bad Homburg und Marburg. (© Frank Reinhart / Bad Homburg Sentinels)
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Spitzenspiel in der Regionalliga Ost. Der erste gegen den zweiten. Die ungeschlagenen Adler treffen auf die Magdeburg Virgin Guards. Virgin Guards? da war doch mal was. Beim letzten Ausflug der Adler in die Regionalliga trafen die beiden Mannschaften in Playoffs aufeinander, um zu entscheiden, wer an der Aufstiegsrunde zur GFL 2 teilnehmen darf, es war...
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