Stuttgart Surge hat das fünfte "süddeutsche Derby" gegen die Munich Ravens im zeitweise strömenden Regen mit 36:28 gewinnen können und damit überhaupt nur einmal gegen die Ravens verloren bislang. Erst gegen Ende kamen die Münchener noch einmal heran, nachdem die Schwaben vor allem zu Beginn davongezogen waren. Quarterback Reilly Hennessey wurde wieder einmal zum "Man Of The Match" bestimmt.
Die Schwaben begannen im Angriff und nach einer erfolgreichen Challenge bei einem Catch von Wide Receiver Louis Geyer an der Außenlinie standen sie schnell in der Red Zone. Den ersten Touchdown der Partie erlief Running Back Kai Hunter auf der rechten Seite.
Und die Hausherrn machten wieter Druck: Erst zwangen sie die bayerischen Gäste in deren Offensive nach hinten und dann schlugen auch noch die Special Teams zu: Der Punt von Levin Adrom wurde durch Marlon Werthmann geblockt und Lasse Engel nahm den freien Ball in der Endzone zum 14:0 auf.
Ein Pass des jungen Ravens Quarterbacks Russell Tabor führte zum nächsten Ballbesitz für die Surge, als Cornerback Raheem Simiram-Wilson den zu hohen Lob aus der Luft pflücken konnte und bis vor die Endzone zurücklief. Zumindest blieb aber der Super-Gau aus Münchener Sicht aus, da lediglich drei Punkte für die Hausherrn heraussprangen.
So schlecht wie das erste Viertel für die Münchener verlief, so gut starteten sie das zweite: Mit einem perfekt platzierten Ball fand Tabor Wide Receiver Malik Stanley Jr, der seinen Verteidiger Wilson abgeschüttelt hatte, an der rechten Seite zum 17:6, weil Kicker Schweiger den Ball neben das Gestänge setzte.
Anschließend gab es einen Austausch von Punts, bevor Stuttgart vor lauter Kulisse als nächstes punktete: Quarterback Reilly Hennessey passte zu seinem komplett freien Slot Receiver Michael Harley Jr, der keine Mühe hatte, den Ball zum 23:6 zu kontrollieren.
Angesichts des deutlichen Rückstands zeigten die Gäste vor dem Two Minute-Warning ihre bis dato besten Angriffsleistung. Running Back Justin Rodney trug den Ball bis kurz vor die Endzone, mit etwas Mühe und nach mehreren Versuchen lief QB Tabor dann selbst zum 23:12 Anschluss in die Endzone.
Mit einem auch in der Höhe verdienten 26:12 für die Stuttgarter ging es in die Kabinen.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte änderte sich das Bild nicht wirklich: Stuttgart kontrollierte die Partie, auch wenn die Ravens jetzt mehr Risiko gingen: Ein 4. & 13 an der Stuttgarter Endzone endete für die Münchener mit einem Sack von Simon Butsch gegen Russell Tabor, einen Drive später gab es ein Fumble, das die Stuttgarter in der Folge zu weiteren sieben Punkten durch einen kurzen Lauf von Quarterback Hennessey zum 33:12 nutzten.
Auch Gegenüber Russell Tabor leistete sich einen weiteren Ballverlust, als der Ball durch Berührung eines Mitspielers erneut zu den Schwaben kam. Ein weiter Pass zu Wide Receiver Daniel Pedro und ein Rush von Running Back Tomiwa Oyewo brachten die Surge gleich wieder in die Red Zone Münchens. Dort gab es auch deswegen keine Punkte, weil sich der Ex-Münchener Oyewo zu einer Disziplinarstrafe provozieren ließ und der folgende Field Goal Versuch dann aus 38 Yards erfolgen musste und geblockt wurde.
Neun Minuten vor Schluss verkürzten die Ravens per Pass zu Malik Stanley Jr und der fing auch die folgende Two Point-Conversion zum 33:20. Zunächst meinte man, dass der folgende Drive die Partie faktisch endgültig für die Surge entscheiden könnte, aber nachdem lediglich drei Punkte gelangen, blieb die Tür für die Münchener bei 13 Punkten Rückstand noch etwas offen.
Die Gäste gingen aufs Ganze und scorten tatsächlich schnell: Ein weiter Pass zu Ahsan Moore sorgte für 68 Yards Raumgewinn und sechs weitere Punkte, eine erfolgreiche Two Point-Conversion per Pass zu Lui sogar für das 36:28 bei noch gut dreieinhalb Minuten Restspielzeit.
Die Stuttgarter ließen jedoch nichts mehr anbrennen und stellten auf 3-1; München kassiert nach zwei Siegen zum Auftakt ihre erste Niederlage, die auch über das ganze Spiel gesehen so in Ordnung geht.
Kommende Woche haben die Schwaben eine Bye Week; die Munich Ravens empfangen im Sportpark Unterhaching die bisher sieglosen Helvetic Mercenaries. Kickoff ist um 16:25 Uhr.
Carsten Keller - 08.06.2025
Reilly Hennessey wurde einmal mehr zum Man Of The Match bestimmt (© Carsten Keller)
Leser-Bewertung dieses Beitrags: