Die Munich Ravens haben ihr Heimspiel gegen Berlin Thunder vor 2.755 Zuschauern im Regen Unterhachings mit 38:16 gewonnen; Münchens Wide Receiver Malik Stanley machte mit drei Touchdowns den Unterschied aus. Zudem erlief der athletischen Quarterback Russell Tabor 97 Yards selbst. Für die Gäste war die Herausforderung wie erwartet deutlich größer als beim rekordverdächtigen Auftritt gegen Köln eine Woche zuvor. Drei Pässe von Gäste Quarterback Sullivan, in der Vorwoche noch mit sieben Touchdowns, konnten durch die Münchener für ein Turnover abgefangen werden.
Die Münchener starteten im Angriff – und wie: Der junge Quarterback Russell Tabor schien bereits durchgebrochen, konnte jedoch nach einem 56 Yards Run an der 7 Yards-Linie gestoppt werden. Der erste Pass zu WR Malik Stanley an die rechte Seite der Endzone im 1:1 gelang nicht, der zweite dann schon: 7:0 nach gerade einmal drei Minuten.
Und es ging gut weiter für die Hausherrn: Ein Pass von Gäste Quarterback Jakeb Sullivan wurde an der Line durch Defensive Tackle Hiswill Awuah nach oben geblockt und von Nebenmann Etuale Lui gesichert für eine Interception direkt an der Berliner Endzone. Drei Snaps später stand es 14:0 durch einen Catch von Wide Receiver Ahsan Moore. Ein Auftakt nach Maß für die Münchener.
Das erste Berliner Lebenszeichen setzte der in der Vorwoche überragende Wide Receiver / Returner Bryce Goggin, der Thunder erstmals in die gegnerische Hälfte brachte. Mehr als ein Field Goal Versuch von aus 57 Yards, der dann aber zu kurz war, gelang nicht.
In einem Spiel mit vielen Emotionen setzten die Münchener das nächste Highlight: Quarterback Jakeb Sullivan entschloss sich mehrfach für einen Scramble und wurde prompt bestraft: Ein Strip Sack brachte den Ball an der gegnerischen 32 Yards-Line zurück zu den Münchenern und Quarterback Russell Tabor hatte anschließend genug Zeit, seinen top Receiver Malik Stanley direkt unter den Field Goal Stangen zu finden. 20:0 nach knapp einem Viertel.
Die Defense der Münchener kontrollierte weiterhin die Gäste: Selbst ein kurzer Fourth Down Sneak von Sullivan konnte an der Mittellinie erfolgreich verteidigt werden. Doch auch die Berliner konnten ein Lebenszeichen abgeben, als Strong Safety Joshua Poznanski einen Pass von Russell Tabor vor der eigenen Endzone abfangen und bis an die 36 Yards-Linie zurücktragen konnte.
Allerdings revanchierte sich Jakeb Sullivan gleich im nächsten Drive, als man endlich einmal in guter Ausgangsposition war. Cornerback Christoph Nitzlnader schien die gewollte Anspielstation von Sullivan zu sein, so frei stand er zum ankommenden Ball.
Die letzten Punkte vor der Pause erzielten aber doch die Berliner: Jakeb Sullivan fand auf der rechten Seite Wide Receiver Niklas Schumm zum 20:7 Anschluss und Halbzeitstand.
Ohne Seitenwechsel ging es weiter und die Berliner schienen sich die sicher nicht zufriedene Halbzeitansprache ihres Head Coaches zu Herzen genommen haben. Jakeb Sullivan kassierte zwar einige harte Hits, aber zumindest drei Punkte kamen als Entschädigung zum 20:10.
Es folgte die gleiche Sequenz wie zu Spielbeginn: Pass zu Malik Stanley, aber der wird an der linken Seite der Endzone behindert. Nächster Snap, gleicher Pass und diesmal kontrolliert er den Wurf zum 26:10.
Doch die Ravens Defense schaffte es bei weitem nicht mehr so gut wie in der ersten Hälfte, die Thunder Offense zu kontrollieren. Mit einem weiten Pass zu Wide Receiver Tristan Güther kamen die Gäste in die Red Zone Münchens. In einem mit vielen Strafen gespickten Anfang des Schlussviertels gelang den Ravens ein Goal Line-Stand, so dass Thunder ohne Punkte blieb.
Allerdings schenkten die Münchener mit einer schlecht getimeden Motion von Wide Receiver Marvin Rutsch den Ball an gleicher Stelle sofort wieder her, als die Berliner das Fumble sichern konnten. Diesmal ging es auch schnell: Jakeb Sullivan fand Wide Receiver Tristan Güther auf der rechten Seite; die vermeintlich erfolgreiche Two Point-Conversion wurde nach Video Replay wieder zurückgenommen, so dass es 26:16 stand.
Ein überragender Return von Wide Receiver Luca Salvo weckte die Zuschauer aus ihrer Lethargie und Russell Tabor nahm anschließend selbst die Beine in die Hand und sprintete trotz Tackleversuchen aus 13 Yards zum 32:16 in die Endzone.
Eine Interception in der Endzone gegen Jakeb Sullivan und einige Unsauberkeiten – auch bei den Schiedsrichtern – waren noch zu verzeichnen. Zudem erliefen die Münchener in Person von Justin Rodney noch einen Touchdown für die Statistik 45 Sekunden vor Schluss.
Kommende Woche reist Berlin Thunder zum Überraschungsteam der Liga Nordic Storm nach Kopenhagen. Kickoff ist Sonntag um 13 Uhr. München hat erst einmal Pause.
Carsten Keller - 25.05.2025
Mit einer frühen Führung kontrollierten die Hausherrn das Tempo gegen Thunder (© Carsten Keller)
Leser-Bewertung dieses Beitrags: