Sentinels in Rüsselsheim überlegen

"Ihr habt gegen den FC Bayern der Liga verloren." Das waren die Worte des Stadionsprechers in Rüsselsheim nach der 10:54-Niederlage der dort ansässigen Crusaders gegen die Bad Homburg Sentinels. Während der Vergleich basierend auf der Ligazugehörigkeit der Wächter etwas hinkt, spielten die Sentinels teilweise wie der deutsche Fußball-Rekordmeister in seinen besten Zeiten.

Als "Trap Game" bezeichnete der 1. Vorsitzende Maximilian Schwarz das Spiel am zweiten Spieltag der Regionalliga Mitte 2025 bei den Rüsselsheim Crusaders. Ein Spiel, das seine Bad Homburger scheinbar "leicht" gewinnen sollten, aber genau das genau deswegen gefährlich ist, da Konzentration und Fokus nicht ausreichend abgerufen werden können. Nach dem emotionalen Hoch in Woche eins bei den Marburg Mercenaries war man gewarnt - auch bedingt durch die Niederlage im vergangenen Jahr im heimischen Sportzentrum Nordwest gegen eben jene Crusaders.

Die Sentinels-Defense fand aber auch ohne den gesperrten Christian Holmes gut in die Partie und sorgte schnell für die erste-Punt Formation des Tages bei den Gastgebern. Auf der anderen Seite waren auch Quarterback Liam Müller und seine Offense von Anfang an da. Den ersten Drive schloss dann auch der Spielmacher selbst mit einem 1-Yard-Lauf in die Endzone ab, der Snap beim PAT missglückte. Rüsselsheim zeigte eine gute Reaktion und brachte den Ball bis in die Sentinels-Red-Zone. Dort blieb es aber bei einem Field Goal, der den Abstand auf drei Punkte verkürzte.

Doch dabei sollte es lange Zeit bleiben, was erfolgreiche Angriffsbemühungen der Crusaders angeht. Es spielten nur noch die Wächter. Lange Drives vollendeten zunächst die beiden Bad Homburger Running Backs Darion Neal und Kai Wyrwal, der Favorit zog auf 20:3 davon. Noch vor der Pause erhöhte Markus Hachenberg mit seinem ersten Touchdown in dieser Saison auf 26:3.

Nach der Pause eroberten die Crusaders zwar zunächst einen Onside Kick, die Bemühungen des Angriffs um Quarterback Niklas Woelbert endeten aber mit einer Interception - eine von drei an diesem Tag. Sean Ksieski, Christian Wombacher und Leon Wörner verzeichneten jeweils einen der Turnover. Der junge Bad Homburger Spielmacher Liam Müller fand seinen Rhythmus dagegen und zeigte eine überzeugende Leistung. Pässe auf Michael Haag, Markus Hachenberg und Hendrik Schwarz sorgten für die nächsten drei Scores der Partie.

Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden. Rüsselsheim steckte aber nicht auf und belohnte sich mit einem langen Tauchdown-Lauf durch Jani Seidel. Doch das sollte noch nicht das letzte Highlight der Partie sein. Sentinels-Backup-Quarterback Daniel Hirschel ließ zum Abschluss die Muskeln spielen und fand Wide Receiver Aaron Seward für einen 75-Yard-Touchdown-Pass. Mit anschließenden Extrapunkt kam es zum Endergebnis von 54:10 für die Gäste.

Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel übernehmen die Sentinels die Tabellenführung in der Regionalliga Mitte. Man hat nun zwei spielfreie Wochenenden, bevor es am 7. Juni zum Rückspiel im Spitzenvergleich mit den Marburg Mercenaries kommt. Kickoff im Sportzentrum Nordwest wird dann um 19 Uhr sein - das Spiel steht unter dem Motto "Saturday Night Fever". #

Auerbach - 19.05.2025

Die Sentinels ließen in Rüsselsheim nichts anbrennen. (© Zibart / Bad Homburg Sentinels)