Der Auftakt für die Pforzheim Wilddogs in der GFL ist gelungen. Gegen die Allgäu Comets gelang dem Aufsteiger ein beeindruckender 34:21-Sieg. Von Anfang an stand das Spiel unter einem guten Stern für die Wilddogs. Vor über 1.000 begeisterten Zuschauern boten beide Teams hochklassigen und dramatischen Football.
Der gelungene Auftakt war hier sogar wortwörtlich zu nehmen und zeigte sich gleich in den ersten Sekunden. Beim ersten Spielzug gab Pforzheims Quarterback Dre Harris den Ball zunächst an Alec Tatum, der direkt weiterleitete an Felix Dorn. Der wiederum spielte den Ball zurück an Harris, der mit einem 79-Yard-Pass Luca Hirschberger in der Endzone bediente: 7:0 nach nur sechs Sekunden Spielzeit. Die davon sichtlich überraschten Comets hatten im anschließenden Angriff wenig Erfolg und mussten schnell wieder vorm Feld. Die Offense der Wilddogs hingegen rollte kontinuierlich über den Rasen. Schließlich war es Alec Tatum, der den Ball das nächste Mal in die Endzone brachte. Bereits im ersten Viertel stand es 14:0.
Pünktlich zum zweiten Spielviertel kam aber auch die Offense der Gäste in Fahrt. Nach einem kurzen Schlagabtausch spielten sich beide Teams zunächst fest, bevor ein Big Play auf Geoffrey Greene die Comets wieder ins Spiel brachte. Dominik Hörner sorgte für die ersten Punkte der Gäste. Doch die Antwort der Wilddogs ließ nicht lange auf sich warten: Luca Faschian erhöhte kurz vor der Halbzeit auf 21:7. Aber erneut war es Geoffrey Greene, der für Gefahr sorgte und die Comets kurz vor der Halbzeit in die Red Zone führte. Zehn Sekunden vor der Pause vollendete erneut Hörner zum 21:14-Halbzeitstand.
Spannung pur in der Kramski-Arena – und die Stimmung auf den Rängen war unbeschreiblich. Für Unterhaltung sorgten das Trommler- und Fanfaren-Corps Bretten sowie die Europafanfare Karlsruhe. Zusätzlich warfen die Spieltagssponsoren G.RAU und Admedes aus Pforzheim mit ihrer T-Shirt-Schleuder Merchandise in die jubelnde Menge. Doch im dritten Viertel wurde es zunächst ruhig auf den Rängen.
Die Comets schafften es nun, ihr Laufspiel zu etablieren, und marschierten unaufhaltsam über das Feld. Lars Kotzlowski verkürzte schließlich auf 20:21, allerdings misslang der Extrapunktversuch. Nun war das Spiel wieder völlig offen. Bei den Wilddogs lief im dritten Viertel wenig zusammen. Die Offense tat sich schwer, nicht zuletzt wegen des ohrenbetäubenden Lärms der Allgäuer Kuhglocken, einem charmanten Fan-Gimmick der Gäste.
Im letzten Viertel besannen sich die Wilddogs wieder auf ihre Stärken: sicheres Passspiel über die Außen kombiniert mit kraftvollen Läufen von Theo Michel und René Kopec. Letzterer war es dann auch, der mit einem Lauf über 24 Yards, nach vier gebrochenen Tackles, die Wilddogs aus der Lethargie riss - der längste Lauf des Tages auf Seiten der Wilddogs. Luca Hirschberger sorgte anschließend für die nächsten Punkte zum 27:20. Den folgenden Drive der Gäste beendete Colin Zimmerman mit einer Interception. Schließlich war es erneut Luca Faschian, der mit dem Touchdown zum 34:20 den Deckel draufmachte. Am Ende konnten die Wilddogs das Spiel abknien, die Defense ließ in diesem Spielabschnitt nichts mehr zu.
"Wir haben heute alles gegeben, und die Comets haben uns alles abverlangt. Am Ende hat sich die Arbeit ausgezahlt. Wir haben heute gezeigt, dass wir hier richtig sind – und es hat einfach Spaß gemacht", so Head Coach Michael Lang. Auch Quarterback Stefan Fegg zeigte sich erleichtert: "Im dritten Viertel drohte uns das Spiel zu entgleiten. Doch wir haben schnell Anpassungen vorgenommen und den Ball wieder gut bewegt. Am Ende war es ein durch und durch gelungenes Debüt." Wilddogs-Vorstand Kai Höpfinger ergänzte: "Wir haben so viele Jahre Schweiß und Tränen in diesen Verein gesteckt. Mit unzähligen ehrenamtlichen Helfern haben wir Spieltage auf dem Riebergle, im Holzhof und jetzt hier in der Kramski-Arena gestemmt. Es fühlt sich einfach gut an zu sehen, dass diese Arbeit in so einem Auftakt in der höchsten deutschen Spielklasse mündet. Das macht stolz."
Allzu lange können sich die Wilddogs als aktueller Tabellenführer jedoch nicht ausruhen. Bereits am nächsten Wochenende geht es zu den Saarland Hurricanes, bevor am 25. Mai das nächste Heimspiel gegen die Straubing Spiders ansteht. Diese besiegten im Parallelspiel die Ravensburg Razorbacks und sind den Wilddogs noch in bitterer Erinnerung aus ihrer ersten GFL-2-Relegation. Kickoff ist um 15 Uhr.
Auerbach - 11.05.2025
Luca Faschian steuerte zwei Touchdowns zum Sieg der Pforzheim Wilddogs bei. (© Frank BAUMERT)
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