Die Trainingseinheiten des Frühjahres 2025 sind abgeschlossen, die Spring Games gespielt und das Transfer Portal hat ebenfalls seine Tür geschlossen. Auch wenn die Kader noch nicht komplett nominiert sind und einige wichtige Spieler noch nicht mit ihren neuen Teams trainiert haben, kann nun ein erster Blick auf eine Top 25 Tabelle im College Football geworfen werden. Wenig überraschend ist, dass die führenden SEC und Big Ten Teams die Rangliste anführen. Ohio State besitzt nach dem Gewinn des Titels im Januar möglicherweise immer noch den talentiertesten Kader, während sich Penn State unter Head Coach James Franklin weiter verstärkt hat und sich kräftig im Transfer Portal bedient hat. Trotz der hochkarätigen Talente an der Spitze der Big Ten fällt auf, dass die Big 12 mit sechs Teams die zweitgrößte Gruppe darstellt. Erfahrene Kader werden im Herbst in der Big 12 spielen und Texas Tech könnte mit diesem Schwung für eine große Überraschung sorgen. Die Red Raiders gelten heute als Big 12 Favoriten und viele Experten trauen ihnen noch mehr zu.
Platz 1: Ohio State
Der Meister ist trotz des Verlustes von acht Stammspielern in der Defense und Quarterback Will Howard der Favorit auf den zweiten Titel in Folge. Der wohl beste Spieler im College-Football, Wide Receiver Jeremiah Smith, befindet sich weiterhin im Kader, und Safety Caleb Downs hat den Buckeyes ebfalls die Treue gehalten. Alabama-Transfer Julian Sayin wird zudem die größten Chancen besitzen, als Stamm-Quarterback die Saison 2025 gegen Texas zu eröffnen.
Platz 2 Texas
Arch Manning übernimmt die Quarterback-Position und führt einen der talentiertesten Kader im Wettbewerb an. Doch die erheblichen Neubesetzungen in der Offensive- und Defensive Line geben vielen zu denken. Nur ein Starter kehrt in die Offensive Line zurück, und die Defensive Line muss zum zweiten Mal in Folge ihre Defensive Tackle-Positionen verstärken. Um mehr Tiefe zu schaffen, haben die Longhorns fünf Defensive Tackles über das Transfer Portal eingekauft. Ansonsten ist der Kader vollgepackt mit Spielern auf Meisterschaftsniveau, die bereit sind, um den US-College Football Titel zu kämpfen.
Platz 3 Penn State
James Franklin hat Penn State in die Playoffs geführt und nur gegen Notre Dame verloren. Ähnlich wie Ohio State vor einem Jahr hat Penn State alles auf eine Karte gesetzt. Quarterback Drew Allar wurde gehalten, der beste Receiver des Transferportals, Trebor Pena von Syracuse verpflichtet und Jim Knowles von Ohio State, der beste Defensive Coordinator, eingestellt. Der Schlüssel des Erfolges liegt nun beim Receiver-Corps, der in den letzten drei Jahren eine eklatante Schwäche darstellte. Kann Pena, ein 1.000 Yard Receiver, die Gruppe zum Leben erwecken? Wenn Ja, dann könnten die Nittany Lions ganz weit vorne landen.
Platz 4 Clemson
Niemand wurde in der Transferportal-Ära so scharf kritisiert wie Head Coach Dabo Swinney. Seine Zurückhaltung gegenüber zu schnellen Lösungen bei der Rekrutierung über das Portal führte zu einigen Problemen, aber die fantastische Bindung ermöglichte es dem Programm, einheimische Talente zu entwickeln, ähnlich wie die Tigers es in den Zeiten des Vier-Team-CFP Systems taten. Clemson startet mit vielen Rückkehrern in die Saison und wird angeführt von Quarterback Cade Klubnik. Die Receiver legten letzte Saison deutlich zu und gelten als Garant, dass Clemson wieder die Playoffs erreicht.
Platz 5 Georgia
Quarterback Gunner Stockton hat letztes Jahr nicht immer überzeugt, aber seine Stabilität in der Pocket und seine schnellen Pässe haben beeindruckt. Er wird auch davon profitieren, dass die Offensive Line verbessert wurde und eine deutlich explosiveren Gruppe von Receivern in das Programm wechselte. Die Bulldogs müssen noch ihr Laufspiel konstanter gestalten. Die Verteidigung wird zu den Top 15 Teams im College Football gehören.
Platz 6 Oregon
Oregon blickt auf eine dreijährige Erfolgsserie mit den erfolgreichsten Quarterbacks der College Football Sportgeschichte (Dillon Gabriel und Bo Nix) zurück und setzt in diesem Jahr auf Dante Moore. Moore kann zwar nicht die Präzision und Ausführung dieser beiden Veteranen erreichen, aber die starken Spieler um ihn herum werden ihn zu einem der spannendsten Quarterbacks der Big Ten machen. Head Coach Dan Lannings Verdienst ist es vor allem, dass er sich auf explosive Pass Rusher stützt und starke Lineman in den "Trenches" geschaffen, um den Spielverlauf zu verändern. Mit Defensive End Matayo Uiagalelei hat er einen zukünftigen All-American ausgebildet, von dem die Ducks Einiges erwarten.
Platz 7 Notre Dame
Jahrelange Erfahrung auf Schlüsselpositionen führte Notre Dame in das letzte Meisterschaftsspiel. Der Ersatz von Quarterback Riley Leonard wird wahrscheinlich mit Anlaufschwierigkeiten für CJ Carr und/oder Kenny Minchey verbunden sein, und die Aussicht auf ein Zwei-Quarterback-System bleibt auch nach dem Frühjahr bestehen. Die Verteidigung dürfte weiterhin stark aufgestellt sein, auch wenn Safety Xavier Watts und Coordinator Al Golden in der NFL aktiv sind. Es wird erwartet, dass die Irish unter dem neuen Coordinator Chris Ash mehr Zonen- und weniger Manndeckung praktizieren werden.
Platz 8 LSU
Garrett Nussmeier gilt als einer der besten Quarterbacks der SEC, bis Arch Manning oder jemand anderes auf dem Feld das Gegenteil beweist. Die Tigers sahen gegen Mitte 2024 wie ein Meisterschaftsteam aus, brachen aber auf der Zielgeraden ein, insbesondere gegen Alabama. Dieses soll sich nicht wiederholen. LSU rekrutierte somit die gefühlt die beste Spielerklasse des Landes, verpflichtete mehrere starke Receiver und verstärkte die Tiefe bei den Linemen. Head Coach Brian Kelly steht aber trotzdem weiterhin unter Erfolgsdruck. Er gewann in den letzten sieben Jahren stets zehn und mehr Spiele, 2024 kam dieser Express zum Stehen. 2025 muss Kelly wieder liefern, ansonsten würde er auf einem "hot seat" sitzen.
Platz 9 Alabama
Alabama kann sich glücklich schätzen einen Quarterback gefunden zu haben, der in Kalen DeBoers System passt. Ty Simpson übernimmt gerade rechtzeitig für Jalen Milroe, während Ryan Grubb als Offensive Coordinator eintrifft. Die Offense wird mit Receiver Ryan Williams problemlos Punkte erzielen, aber die Tiefe könnte ein Problem für die Einheit darstellen. Dieses Tide-Team ist darauf ausgelegt, einen Titel zu gewinnen, aber nach einer wackeligen Debütsaison als Head Coach des Programms steht DeBoer unter Druck, seine Leistung zu erbringen. Er war in jeder Phase seiner Karriere außergewöhnlich, aber wird sich das im Schatten von Nick Saban fortsetzen?
Platz 10 Florida
Head Coach Billy Napier entging in der letzten Saison knapp einer Entlassung und gewann acht Spiele gegen den wohl härtesten Spielplan im College-Football. Sein Team sollte diesen Herbst besser sein. DJ Lagway könnte sich als bester Quarterback der SEC herauskristallisieren, wenn er gesund bleibt und vier zurückkehrende Stammspieler in der Offensive Line unterstützt. Besitzt Napier zudem die Receiver, die ihn auf seinem Weg unterstützen? Und noch wichtiger: Ist die Verteidigung tief genug, um wöchentlich in der SEC mitzuhalten?
Platz 11 Miami
Carson Beck galt vor einem Jahr als bester College Football Quarterback des Landes. Beck wird zudem dringend von den Hurricanes benötigt und kann immer noch einer der besten Passer der Nation zu werden. Miami verpflichtete außerdem Corey Hetherman von Minnesota, um eine historisch schwache Verteidigung zu verbessern, die in der Defensive Probleme mit der Kommunikation hatte. Diese grundlegende Kurskorrektur wird wohl Miami erheblich verbessern.
Platz 12 Illinois
Man muss die zurückkehrende Erfahrung in der Verteidigung, den Mut des Quarterbacks Luke Altmyer, der seit drei Jahren College Football spielt, und Head Coach Bret Bielema Ground-and-Pound-Philosophie einfach schätzen. Die Illini werden die Big Ten nie in der Punktewertung anführen, dafür kann er mit All Big Ten Linebackern und einer erfahrenen Offensive Line, seinen Willen den Gegnern aufzwingen. Die bewährten Receiver Pat Bryant und Zakhari Franklin sind nach zusammen fast 1.700 Yards in der letzten Saison nicht mehr dabei, aber alle anderen Mannschaftsteile scheinen für einen Erfolg gerüstet zu sein.
Platz 13 Kansas State
Avery Johnson kann, wenn er mit seinen Receivern harmoniert und Running Back Dylan Edwards die Verteidigung aufmischt, sehr unterhaltam sein. Die Verteidigung hält K-State in diesem Sommer von einer Top 10 Platzierung ab und ob die neuen Transfer Spieler wirklich das halten, was sie versprechen, bleibt abzuwarten. Erst im Herbst wird man sehen können, ob sich die Wildcats wirklich verbessert haben.
Platz 14 BYU
Quarterback Jake Retzlaff führt eine der explosiveren Offensiven der Big 12 an, aber die Verteidigung braucht dringend Verstärkung. Die Abgänge haben einige Lücken im Kader hinterlassen. BYU nutzte das Portal nicht so intensiv wie erhofft und verpflichtete acht Spieler, die alle Linemen sind. Die Cougars gelten aber weiterhin als solide und ihre Defense könnte sie in die Playoffs führen.
Platz 15 TCU
Josh Hoover hatte TCU nach einem durchwachsenen 3:3-Start in der letzten Saison. Danach wurde sein Team umgekrempelt und gewann noch sechs der letzten sieben Spiele. Damit sind die Horned Frogs wieder ein ernstzunehmender Gegner geworden. Hoover weckte das Interesse von Tennessee, doch der 4.000 Yard Passer blieb in Fort Worth, und TCU ist dadurch deutlich besser aufgestellt. Die Verteidigung erhält wichtige Stammspieler wieder zurück und wenn die Leistung aus der Mitte der Conference herausragt, könnten die Horned Frogs um den Conference Titel mit kämpfen.
Platz 16 Michigan
Wenn der hochgelobte Fünf-Sterne-Quarterback Bryce Underwood übernimmt und einen ansonsten schwachen Passangriff ankurbeln kann, könnte Michigan Ende des Jahres zu den Top 10 gehören. Die Wolverines beendeten die letzte Saison mit Erfolgen gegen Ohio State und Alabama. Dies gelang ihnen mit einem soliden Laufspiel und natürlich einer erdrückenden Verteidigung. Wenn da nur nicht die selbstauferlegte Sperre gegen den Head Coach wäre und eine immer noch ermittelnde NCAA.
Platz 17 Arizona State
Quarterback Sam Leavitt, einer der 15 besten Quarterbacks im College Football, kehrt zurück, aber alle konzentrieren sich darauf, wie die Sun Devils den Alleskönner-Running Back Cam Skattebo ersetzen. Ansonsten kehren auf beiden Seiten des Balls viele produktive Spieler zurück, und die Fans freuen sich über die Verpflichtung von Army Running Back Kanye Udoh, der letzte Saison über 1.100 Yards erlief.
Platz 18 Oklahoma
Oklahoma hat es mit seinem Umbau in der Offseason richtig ernst genommen. Brent Venables stellte das Team um und heuerte Offensive Coordinator Ben Arbuckle an, der Quarterback John Mateer von Washington State gleich mitbrachte. Cal Running Back Jaydn Ott ist mit von der Partie, und wenn die beiden Receiver Deion Burks und Isaiah Sategna gesund bleiben, werden die Sooners in Venables' viertem Jahr wieder auf die Beine kommen.
Platz 19 Iowa State
Iowa States denkwürdige Saison wäre beinahe historisch geworden, doch die Laufverteidigung war fragwürdig und ließ 5,4 Yards pro Lauf zu, was die Cyclones letztlich am Sieg in der Big 12 hinderte. Das muss sich verbessern. Quarterback Rocco Becht sollte die Offensive verstärken, während die neuen Receiver eingearbeitet werden.
Platz 20 Tennessee
Joey Aguilar übernimmt die Quarterback Position von Nico Iamaleava, doch die große Frage ist, ob die Receiver weiterhin für Qualität sorgen könnenn. Vier der fünf besten Passfänger der letzten Saison sind nicht mehr vorhanden, aber selbst sie hatten nach einem schnellen Start und einem schwachen Spielplan in der letzten Saison Mühe, konstant zu bleiben. Die Verteidigung wird erneut herausragend sein und sollte um die Top 10 mitspielen, aber die Offensive braucht dringend Verstärkungen im Receiver-Bereich.
Platz 21 Texas Tech
Texas Tech mag auf dem Papier das beste Team der Big 12 sein, aber die Besetzung der Nummer 2 der Nation ist entscheidend. Der teuerste Kader der Conference ist mit Transfers voller Starterfahrung auf Sieg ausgerichtet und die späte Rückkehr von Fünf-Sterne-Receiver Micah Hudson ist das Tüpfelchen auf dem I.
Platz 22 South Carolina
Wenn South Carolina in zwei aufeinanderfolgenden Jahren wirklich zu den Top 25 gehört, dann liegt das daran, dass sie Quarterback LaNorris Sellers und Edge Rusher Dylan Stewart in ihrem Team wissen. Den Gamecocks fehlt vor allem ein explosiver Receiver. Die Verteidigung muss Sellers entlasten, damit er in den späten Spielphasen noch liefern kann.
Platz 23 Louisville
Louisville kann mit den Besten der ACC mithalten. Die Cards erzielten in vier ihrer letzten fünf Spiele durchschnittlich mehr als sechs Yards pro Lauf, und die beiden Sophomores Isaac Brown (1.173 Yards, elf Touchdowns) und Duke Watson (597 Yards, sieben Touchdowns) kehren nach durchschnittlich 7,1 beziehungsweise 8,9 Yards pro Lauf zurück. Auch der von USC kommende Quarterback Miller Moss kann auf erfahrene Receiver zurückgreifen. Die Verteidigung könnte sich jedoch zu Beginn des Spielplans als problematisch erweisen.
Platz 24 SMU
SMU verliert seine drei besten Passempfänger, aber gesunde Tight Ends (RJ Maryland, Matthew Hibner) werden den Mustangs helfen, den Erfolg der letzten Saison zu wiederholen. Quarterback Kevin Jennings kehrt zurück, um das Programm zu leiten, und muss mehrere neue Receiver und Running Backs einarbeiten. Das wird nicht einfach.
Platz 25 Auburn
Wenn Hugh Freeze Auburn wieder ins Rampenlicht rücken will, ist das dritte Jahr die richtige Saison dafür. Eine Top 10 Rekrutierungsklasse und starke Spieler aus dem Transfer Portal haben den Kader auf Erfolgskurs gebracht. Kann Jackson Arnold, der von Oklahoma gewechselt ist, endlich für mehr Power als neuer Quarterback sorgen? Er hat die Receiver, die er braucht, nun liegt es an ihm zu zeigen, was in ihn steckt.
Schlüter - 08.05.2025
QB Arch Manning #16 und Cole Lourd #19 (Texas Longhorns) bejubeln den Sieg im Peach Bowl. (© Getty Images)
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