Trade mit Charakterbedenken

An der sportlichen Qualität von George Pickens gibt es kaum ZweifelDie Dallas Cowboys haben doch noch einen #2 Receiver an Land gezogen: Im Gegenzug für vorwiegend einen Drittrundenpick kommt George Pickens von den Pittsburgh Steelers.

Ein Move, der - rein vom sportlichen Talent betrachtet – die Receivergruppe der Cowboys erheblich aufwerten sollte. Für eine #2 hinter CeeDee Lamb ist Pickens quasi überqualifiziert. Dass die bisherige #1 im Team von Head Coach Mike Tomlin im Paket mit einem Sechstrundenpick nur für einen Dritt- und einen Fünftrundenpick kommt, zeigt aber, dass das Sportliche hier nur die halbe Wahrheit ist.

Der talentierte Passfänger wurde nach seiner Zeit am College bei den Georgia Bulldogs, mit denen er 2021 auch den NCAA Titel gewinnen konnte, im Jahr 2022 von den Pittsburgh Steelers in der zweiten Runde des Drafts in Las Vegas (mit Pick #52) verpflichtet.

Schnell begeisterte er in der Steel City mit 801 Yards und vier Touchdowns in seiner Rookiespielzeit. Eine Saison danach folgten 1.140 Yards und fünf Scores, im Vorjahr noch 900 Yards und drei Touchdowns in 14 Partien.

Keine alles überragenden Statistiken, aber für einen #1 Receiver durchaus brauchbar. Die Kehrseite der Medaille, die jetzt womöglich auch zum Abschied aus Pittsburgh führte, sind Fragen zu seinem Charakter, mit dem er immer wieder aneckte. Des Öfteren kritisierte er öffentlich seine vermeintlich zu wenigen Targets und bereits 2023 forderte er per Instagram "Free Me". Von Fan- und Expertenseite regnete es Vorwürfe, dass er auch auf dem Feld keineswegs immer vollen Einsatz gezeigt hatte.

Drama, das ein funktionierendes Team nicht braucht, aber hinnimmt, wenn das sportliche Talent überragt. Trotzdem war bei Pickens die Toleranzschwelle wohl irgendwann überschritten, so dass sein Abschied nicht unbedingt verwundert. Er wäre auch nicht der erste Wide Receiver aus Pittsburgh, der dort sportlich überzeugen konnte, aber im Anschluss ein schwieriger Charakter und Leistungsabfall offenkundig wurde (siehe Antonio Brown, Diontae Johnson...).

Die Cowboys waren noch auf der Suche nach einer starken #2 hinter dem unumstrittenen CeeDee Lamb; die Rolle war in der Vorsaison noch für Brandin Cooks vorgesehen, doch der 31-jährige kam nur auf 259 Yards und drei Touchdowns in zehn Partien, so dass ein Upgrade hier durchaus Sinn ergibt.

Einen neuen Vertrag erhielt George Pickens bislang übrigens nicht und das soll wohl auch laut Jane Slater (NFL Network) so bleiben: Der 24-jährige will und soll sich für einen neuen und dann wohl hochdotierten Vertrag im nächsten Jahr beweisen. Vielleicht verhilft diese Aussicht dem zweifelsohne sportlich talentierten Receiver auch darauf, sich auf seine Leistungen auf dem Spielfeld zu fokussieren.



Carsten Keller - 08.05.2025

An der sportlichen Qualität von George Pickens gibt es kaum Zweifel

An der sportlichen Qualität von George Pickens gibt es kaum Zweifel (© Getty Images)

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