Neuer Prachtbau für Commanders?!

Die Konzeptansicht für das neue Stadion der CommandersDas schlechteste Stadion der NFL soll schon bald Geschichte sein: In dieser Woche stellten die Washington Commanders mit Eigentümer Josh Harris und Washington, D\.C\. Bürgermeisterin Bowser das Konzept für ein neues Stadion vor, das die Commanders wieder zurück in die Stadtgrenzen bringen soll.

Bekanntlich spielen die Washington Commanders aktuell nicht in der Hauptstadt, sondern in Landover im benachbarten Bundesstaat Maryland. Die mittlerweile Northwest Stadium benannte Heimspielstätte belegt üblicherweise den letzten Platz, wenn es um die besten / beliebtesten / modernsten Arenen geht (zum Beispiel Sports Illustrated 2024: "Es fällt buchstäblich auseinander!"; USA Today 2024: "Manchmal ist das Essen essbar. Manchmal funktioniert warmes Wasser.").

Eine Träne würde man dem (erst) 28 Jahre alten Bau kaum nachweinen. Unvergessen die Bilder, als vor vier Jahren ein Abwasserrohr im Oberrang brach und sich ein brauner Strahl wie ein Wasserfall auf die Plätze im Unterrang ergoss.

Das soll künftig deutlich anders werden: Im Rahmen einer Pressekonferenz wurden mit einer 20-seitigen Präsentation die Pläne für einen neuen Footballtempel am Standort des alten RFK-Stadiums, das bis in die 90er von den damaligen Redskins genutzt wurde, vorgestellt.

Die Skizzen und Graphiken begeistern: Ein dank transparentem Dach, wie man es vom SoFi Stadium kennt, lichtdurchfluteter Innenraum für ca. 65.000 Fans, die durch steile Hänge nah am Spielfeld sind.

Der neue Prachtbau soll eine ganze Gegend am Anacostia Fluss wiederbeleben, die aktuell vorwiegend brachliegt. Insgesamt 180 Acres – ungefähr knapp 730.000 Quadratmeter – sollen mit einem Unterhaltungsdistrikt, neuen Wohnhäusern, Restaurants, einem Gemeinschaftsbereichen und natürlich dem Stadion bebaut werden. Geplant sind neue Wohneinheiten für 10.000 Washingtonians, 97 Restaurants und Bars sowie sechs Hotels.

Die Commanders würden die Kosten für das Stadion selbst übernehmen, das aktuell mit 2,7 Milliarden Baukosten angesetzt wird. Der District of Columbia soll 500 Millionen für die umliegenden Bereiche beisteuern, dazu noch 181 Millionen von der EventsDC Gesellschaft für ein Parkhaus. Die öffentlichen Gelder würden so nach offiziellen (und sicher nicht zu hoch angesetzten) Planungen 24 Prozent der Gesamtsumme ausmachen, was deutlich niedriger wäre als der Anteil öffentlicher Steuergelder bei den Umbaumaßnahmen anderer Franchises zuletzt (New Orleans 67 Prozent, Tennessee 60 Prozent, Jacksonville 50 Prozent, Buffalo 49 Prozent, Las Vegas 37 Prozent).

Der Aufschrei einiger Organisationen ließ natürlich trotzdem nicht lange auf sich warten: Die öffentlichen Gelder wären andernorts viel wichtiger. Außer Acht gelassen werden dabei gerne die Einnahmen, die ein Stadion auch für die Gegend bringt und die nötigen Jobs. Alleine für die Errichtung plant man mit 14.000 Bauarbeitern, ebenso viele dazu für den Bau der umliegenden Bereiche. Die Steuereinnahmen sollen nach Eröffnung langfristig bei vier Milliarden Dollar liegen.

Hürden gibt es noch einige: Zunächst muss im Sommer der Stadtrat zustimmen, von denen einige bereits signalisiert haben, dass sie im ersten Aufschlag nicht begeistert sind. Ab Spätsommer / Herbst soll in die Planungsphase übergegangen werden, im Herbst / Winter 2026 dann der erste Spatenstich für das Stadion erfolgen. Die Eröffnung der neuen Heimspielstätte ist für Herbst 2030 vorgesehen.

Bislang war Washington, D\.C\. als Austragungsort eines Super Bowls ausgeschlossen aufgrund der Tatsache, dass es sich um ein offenes Stadion handelt und die Temperaturen im Februar zu niedrig liegen. Abgesehen vom Zustand, das man der Welt sicher nicht präsentieren wollte. Mit der neuen Arena dürfte auch die Veranstaltung des Endspiels sowie absoluter Großveranstaltungen in greifbare Nähe rücken - die Namen Taylor Swift und Beyoncé wurden nicht zufällig genannt.

Noch ist es bis dahin ein weiter Weg, aber der Anfang ist gemacht.


Carsten Keller - 01.05.2025

Die Konzeptansicht für das neue Stadion der Commanders

Die Konzeptansicht für das neue Stadion der Commanders (© D.C. Government Press Release)

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