Einer kommt, einer geht

Das Personalkarusell dreht sich bei den Houston Texans rasant. Nicht jeder kann die Entscheidungen nachvollziehen.

Die Free Agency hat vielen Teams große Möglichkeiten eröffnet, gepaart mit immensen Spielergagen, interessanten Tauschoptionen und oft haben sie auch einfach ein Fragezeichen hinterlassen. Ein "Warum" fragen sich viele Experten und sind jetzt schon gespannt, wie einige Spieler in ihren neuen Teams eingebunden werden.

Die Houston Texans haben einen ihrer besten Offensive Linemen - Laremy Tunsil - gehen lassen, er wurde von den Washington Commanders getradet. Die Houston Texans bekommen für den kommenden Draft einen Dritt- und Siebtrunden Pick und nächstes Jahr noch zwei Optionen mit einem Zweit - und Viertrunden Pick.

Laremy Tunsil kam 2019 zu den Houston Texans, zu einer Zeit, da stand es schlecht um die Offensive Line. Laremy Tunsil hat die Offensive Line wesentlich geprägt und zu besserem verholfen. Wenn auch nicht immer alle zu 100 Prozent überzeugt waren. Laremy Tunsil hat oft, manchmal zu oft, einen False Start provoziert. Sehr zum Leidwesen aller Teamkollegen, denn in wichtigen Momenten können diese Yardverluste verheerend sein. Trotz alledem zählt er zu den Top Contendern und war zum Schluss der "Fels in der Brandung" der kompletten Offensive Line.

Einige Experten gehen davon aus, dass die Texans ihn jetzt abstoßen, um noch den größten Benefit herauszuziehen. Sie bauen mit ihren Draft Picks und aktuellen Neuzugängen, eine junge und dynamische Offensive Line auf. Sie hoffen in der Zukunft davon zu profitieren, in dieses Bild scheint Laremy Tunsil nicht mehr zu passen.

Das Mindset der Trainer ist zunächst nachvollziehbar, kann jedoch auch nach hinten los gehen. Es ist nicht garantiert, jeden Wunschspieler im Draft zu erhalten. Davon abgesehen, sieht der Jahrgang der Offensive Lineman sehr mau aus. Was bleibt ist die Frage, ob sich die Houston Texans mit diesem Move nicht selbst ins eigene Fleisch schneiden. Laremy Tunsil hätte mit seinen 30 Jahren auch in der nächsten Spielsaison noch einiges Gutes getan, auch wenn mögliche Verletzungsrisiken im Raum stehen.

Ein aufstrebender Defensive End ist Derek Stingley Jr. und seine Leistung lässt er sich aktuell auch genau so bezahlen. Er hat den Rekord geknackt und er erhält die höchste Summe für einen Corner Back. Mit 90 Millionen Dollar setzt er ein Zeichen, vor allem da über 90 Prozent des Gehalts garantiert sind und nur eine Laufdauer von drei Jahren hat. In der Regel erhalten Defensive Backs gerade mal ein Drittel der Summe.

Derek Stingley ist seit 2022 bei den Houston Texans und hat seine Karriere zunächst langsam gestartet. Letzte Saison konnte er jedoch voll durchstarten und von sich überzeugen, schnell war er einer der Schlüsselspieler in der Houston Texans Defense. Die Gegner liefen ungern über seine Seite und fünf Interceptions sprachen unter anderem für sich.

Mit C.J Gardner - Johnson erhalten die Houston Texans ein Powerpaket, dass zuletzt den Super Bowl mit den Philadelphia Eagles gewonnen hat. Die Eagles gaben ihn mit einem Sechtstrunden Pick 2026 und gegen Guard Kenyon Green und einem Fünftrunden Pick 2025 ab.

Deutsche Unterstützung bekommen die Houston Texans nun auch in Form von Fullback Jakob Johnson. War es zuletzt stiller um den Schwaben geworden, geht er mit den Houston Texans nun in das siebte Karrierejahr. Zuletzt war er bei den New York Giants und wurde nur sehr wenig eingesetzt. Es bleibt zu hoffen, dass Head Coach DeMeco Ryans sein Talent sieht und er schnell mit Stamm-Quarterback C.J. Stroud harmoniert.

Das Rad dreht sich unermüdlich weiter, in der Fortsetzung werden die weiteren Neuzugänge beleuchtet.


Nadia Quast - 18.03.2025

Laremy Tunsil wechselt von den Houston Texans zu den Washington Commanders (© Getty Images)