Optimismus ist angebracht

Head Coach Bret Bielema fühlt sich in diesen Tagen sichtbar gut. Seit 2001 hat Illinois nicht mehr zehn Siege in einer College Football Saison eingeheimst und er schaut optimistisch in die Zukunft. So ist es kein
kein Geheimnis, dass er glaubt, dass die Illini 2025 um einen Platz in den College Football Playoffs kämpfen könnten, lässt aber auch viele Illinois Fans die Augenbrauen hochziehen. Seit mehr als 70 Jahren ist es für Illinois fast unmöglich, erfolgreich nach einer guten Saison zu bleiben. Das Programm holte unter Robert Zuppke von 1914 bis 1927 vier nationale Titel und dann noch einen im Jahr 1951. Seitdem folgten nach einer erfolgreichen Saison jeweils drei oder vier schlechte. Ende der 1980er Jahre kam es unter John Mackovic zu einem Aufchwung, als die Illini vier Bowl-Spiele in Folge absolvierten, aber Mackovic ging 1992 nach Texas und sein Nachfolger Lou Tepper brachte die Illini in seiner ersten Saison zu einem fünften Bowl in Folge, konnte diesen Erfolg dann aber nicht mehr wiederholen.

Bielema selbst hat die Entwicklung des Programms nach dem Motto "ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück" miterlebt. Er übernahm das Ruder vor der Saison 2021 nach Lovie Smith. Das Team, das Bielema übernahm, hatte in neun Saisons unter drei verschiedenen Trainern zwei Bowl-Spiele absolviert, und die Rekrutierung von Talenten ließ sich als chaotisch beschreiben. Smiths Ansatz zur Rekrutierung verprellte mehrere High School Trainer und eines von Bielemas Hauptzielen war es, diese niedergerissenen Zäune wieder zu reparieren. Aber zuerst musste er ausreichend Footballspiele gewinnen. Nach einem 5:7-Debüt gelang den Illini 2022 der Durchbruch, sie starteten mit 7:1 in die Saison und erkämpften sich einen Platz 14 im AP Top 25 Ranking. Diese Mannschaft verlor danach vier ihrer letzten fünf Spiele, obwohl sie beinahe den späteren Big Ten-Champion Michigan auswärts geschlagen hätte. Es folgte der Abgang des damaligen Defensive Coordinator Ryan Walters Richtung Purdue und die notwendige Neuausrichtung, als diverse Spieler ihre Profikarriere starteten. 2023 der übliche Schritt zurück und die Illini beendeten die Saison mit fünf Siegen und sieben Niederlagen. Folgerichtig verpassten sie eine Einladung zu einem Bowl Spiel. Entsprechend ist die Vorsicht der Fans zu verstehen, da sie nicht erneut miterleben möchten, wie ihnen erneut der Teppich unter den Füßen weggezogen wird. Trotzdem ist nach heutigem Wissen zu vermuten, dass es einige Gründe gibt, optimistisch in die College Football Saison 2025 zu gehen.

Zunächst einmal kehrt der Kern der Mannschaft zurück, der 2024 die besagten zehn Spiele gewonnen hat. Es wird zwar nicht einfach sein, die Leistung des Top-Receivers Pat Bryant (54 Passfänge, 984 Yards, 10 Touchdowns) zu ersetzen, aber dafür kehren der Quarterback und die gesamte Offensive Line zurück. Auch liegt der Rekrutierungsjahrgang 2026 aktuell auf Platz 7 und damit vor Programmen wie Notre Dame, LSU, Georgia, Alabama, Ohio State und Michigan. Es gilt zwar als unwahrscheinlich, dass Illinois in den Top 10 bleibt, aber es herrscht genügend Optimismus, um zu glauben, dass dieser Zustand bis zum Beginn der frühen Unterzeichnungsfrist im Dezember immer noch eine Top-25-Klasse sein könnte. Die Illini Teams belegten seit 2008 (Platz 22) keinen Top 25 Platz mehr im Rekrutieren von Hich School Absolventen. Seitdem landeten mehr Klassen außerhalb der Top 50 als innerhalb der Top 40. Die Kombination aus Erfolg auf dem Feld und während der letzten NFL Draft, gepaart mit wiederbelebten Beziehungen zu lokalen Coaches, zahlt sich für Bielema und sein Team aus, wenn es darum geht, die Art von Talent zu gewinnen, die für den nachhaltigen Erfolg erforderlich ist. Auch ein Blick in den Spielplan 2025 kann erklären, warum Bielema positiv denkt. Während der Spielplan außerhalb der Konferenz eine Auswärtsfahrt nach Duke vorsieht, werden die Illini in der Big Ten nur gegen zwei Teams antreten, die die letzte Saison mit Siegen abgeschlossen haben. Es handelt sich um Indiana und Ohio State. Der Rest des Spielplans umfasst Heimspiele gegen USC, Rutgers, Maryland und Northwestern. Die Auswärtsfahrten führen nach Purdue, Washington und Wisconsin. Man kann Bielema also kaum vorwerfen, dass er sich bei der Vorbereitung auf seine fünfte Saison in Illinois zuversichtlich fühlt. Wahrscheinlich würde sich jeder Head Coach in der FBS an seiner Stelle so fühlen.

Schlüter - 12.03.2025

Head Coach Bret Bielema (Illinois Fighting Illini) (© Getty Images)