Neue Chancen für den Sport ergreifen

"In der Demokratie sind Wahltage auch gleichzeitig Feiertage. Nach in diesem Falle wochenlangem Wahlkampf hat der Souverän, die wahlberechtigte Bevölkerung in unserem Land, gesprochen. Mit mehr als 80 Prozent Wahlbeteiligung wurde der höchste Wert seit der Wiedervereinigungswahl 1990 erreicht. Wir haben diesmal eine echte Wahl gehabt, und immerhin haben sich mehr als drei Viertel der Wählerinnen und Wähler für demokratische Parteien entschieden. Verglichen mit Zahlen im europäischen Ausland, von der Wahl des Populisten Donald Trump zum US-Präsidenten ganz zu schweigen, ist unser Land noch einmal davongekommen. Umso mehr bedeutet dieses Wahlergebnis einen Arbeitsauftrag an die demokratischen Parteien der Mitte von in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland kaum gekannten Dimensionen. Heute vor drei Jahren begann Russland den Angriffskrieg gegen die Ukraine. In einer globalen Welt mit neuen Spielregeln - siehe Gespräche der USA mit Russland über die Ukraine und Europa -, einer inzwischen im dritten Jahr hartnäckig anhaltenden wirtschaftlichen Rezession und einer in der Breite der Gesellschaft angekommenen und von Sorgen und Ängsten geprägten Stimmung muss der nächsten Bundesregierung ein substanzieller Turnaround gelingen. Es gilt, verlorenes Vertrauen bei den Menschen in unserem Land zurückzugewinnen und den Vormarsch der Populisten zu stoppen.

Gelingen dürfte dies wohl nicht ohne klare Einschnitte beim Status Quo, einem Tabu für die Bundesregierungen der vergangenen Jahrzehnte. Wie auch immer die zukünftig regierenden Parteien das Land wieder auf Kurs bringen wollen, für mich ist eines klar: Wir müssen die Spaltung in unserer Gesellschaft überwinden, und dafür benötigen wir Optimismus und das ehrenamtliche Engagement von Menschen für die Gemeinschaft. Eine schier unerschöpfliche Quelle für beides ist der Sport in Deutschland. Mehr als 28 Millionen Mitgliedschaften in unseren Sportvereinen sprechen für sich.

Um die Unterstützung dieser Menschen für den notwendigen Turnaround zu gewinnen, ist es Aufgabe der zukünftigen Bundesregierung, einige wenige Weichen zu stellen. Mit einer Bundesmilliarde pro Jahr zur Ertüchtigung unserer in die Jahre gekommenen Sportanlagen und Schwimmbäder können wir sukzessive den Sanierungsstau abbauen und die Zukunft unserer Gesellschaft sichern. Mit der Unterstützung einer Austragung Olympischer und Paralympischer Spiele ab Ende des nächsten Jahrzehnts ließe sich ein nachhaltiger Motor für Innovation, Zusammenhalt und Fortschritt anwerfen. Und mit einer Ansiedlung des Sports im Kanzleramt böte sich die Chance, die unvergleichlichen Potenziale des Sports noch besser zu heben.

Der organisierte Sport in Deutschland unter dem Dach des DOSB ist mit seinen 86.000 Vereinen einmal mehr bereit, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Wir sind der größte Anbieter für Gemeinschaft und Lebensfreude in Deutschland. Bald werden wir sehen, ob die zukünftigen Koalitionäre diese Chance für unsere Gesellschaft ergreifen. Ein überschaubares Invest in den Sport bringt große gesellschaftliche Rendite."

Thomas Weikert (DOSB-Präsident)

Schlüter - 24.02.2025

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen Ansichtmehr News Sport-Mix
Sport-Mix
Hammer on Fire

Thore Hammer-Hansen und Daydream Express ringen in der Hoppegartener Stuten-Meile Ayada und Sibylle Voigt nieder.Bei der Großen Saisoneröffnung auf der Rennbahn Hoppegarten haben Jockey Thore Hammer-Hansen und Trainer Henk Grewe vor 12.700 Zuschauern stark aufgetrumpft. Der Champion-Jockey aus der Saison 2024 gewann alle drei Listenrennen am heutigen Ostersonntag und zeigte sich mit insgesamt vier Siegen bereits früh im Jahr in guter Form. Vor dem als Listenrennen ausgetragenen Altano...

alles lesenDie Ethik und Ökonomie von...Erstklassige Stadien für Los Angeles 2028 NFL-Spieler in der UFC-Welt
Deutschland
Europa
Von AFL bis NFL Europe
Kampf um die WestküsteNoch während der Zweite Weltkrieg voll im Gange war, begann Arch Ward seine Planungen für eine zweite landesweite Profi-Liga. Dem Sportredakteur der Chicago Tribune, bekannt auch als Initiator des College All-Star Games, schwebte eine Liga mit Teams verstreut über das gesamte Land vor – und somit auch an der Westküste, die bislang von der NFL stiefmütterlich behandelt worden war. Am 3. Juni 1944 traf sich Ward mit Vertretern aus Buffalo, Chicago, Los Angeles, New York und San Francisco. Aus Cleveland hatte er bereits eine Zusage bekommen. Vervollständigt wurde die Liga durch Teams in Brooklyn...alles lesen
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: