Draftexperte Daniel Jeremiah zu Titans und Browns

Es sind noch gut zwei Monate bis Commissioner Roger Goodell unter einem Meer aus Buhrufen den NFL Draft 2025 in Green Bay mit den Worten "The Tennessee Titans are now on the clock" offiziell starten wird (falls die den #1 Pick nicht noch - wie allgemein erwartet - traden).

Dann zeigt sich, ob die Spekulationen im Vorfeld, die von Jahr zu Jahr mehr Platz in der spielfreien NFL-Zeit einnehmen, zumindest im Ansatz passen. Bis dahin steht kommende Woche erst einmal das Combine in Indianapolis auf dem Plan, beginnend am 27. Februar mit den Defensive Linemen und Linebackern.

Zur Vorbereitung stand wie in den letzten Jahren schon fast traditionell NFL Network Draftexperte Daniel Jeremiah in einem Conference Call den Pressevertretern Rede und Antwort. Als sich Mike Mayock 2019 zum Wechsel auf den General Manager-Posten der Oakland / Las Vegas Raiders entschied, übernahm der mittlerweile 47-jährige ehemalige Scout als Draftexperte des NFL Networks.

Wie üblich freut sich Jeremiah auf den Draft: "Es ist ein Starter-Draft, so würde ich es formulieren. All das durchzugehen und die Jungs für den Combine zu beobachten und mit einem Haufen Leute aus der Liga zu sprechen, bringt mich dazu: Okay, einige Positionen haben vielleicht nicht diesen einen Superstar, den wir in den vergangenen Jahren hatten, aber wir haben eine ganze Menge Starter, vor allem für die Defensive Line. Ein Haufen wirklich, wirklich guter Spieler."

Spannend wird es gleich zu Beginn: Jeremiah hat Abdul Carter (Defensive End, Penn State) als den besten Spieler des Drafts, dazu Travis Hunter (Cornerback / Wide Receiver, Colorado Buffaloes) und Cam Ward (QB, Miami Hurricanes) nicht weit dahinter. "Ich denke, da gibt es ein paar Optionen. Ich denke, Du entscheidest Dich zwischen diesen drei Spielern. Die vierte Option ist ein Trade.

Aus meiner Sicht, wenn ich mich in Tennessee versetze, dann gehst Du nicht hinter diese drei, außer es gibt ein enormes Tradeangebot und das gibts wohl in diesem Draft nicht. Es kommt halt darauf an, wonach Du suchst."

Wer auf jeden Fall einen Quarterback suchen dürfte, sind die zwei Teams hinter den Titans: Sowohl die Cleveland Browns (#2) als auch die New York Giants (#3) benötigen ziemlich sicher einen neuen Spielmacher. Jeremiah sieht Cam Ward zu den Browns voraus: "Ich habe in dieser Division [AFC North] für ein paar verschiedene Teams gescoutet, und wir wollten immer Jungs, die wirklich robust und stark sind. Es ist eine physische Division. Du wirst im Wind und Wetter spielen und das während der gesamten Saison. Ein starker Arm ist dort ein bisschen wichtiger.

Schauen Sie, ich sage nicht, dass Shedeur [Sanders] dort nicht spielen kann. Er könnte sicher in das System passen. Wenn sie in diese Richtung gingen, würde mich das nicht völlig überrumpeln oder schockieren.

Ich weiß einfach, dass das in dieser Division und wenn ich mit Leuten spreche, dann ist das etwas, das ein wenig wichtiger ist vielleicht an anderen Stellen.

Ich mag einfach seine Fähigkeiten. Wenn man sich Baker [Mayfield] anschaut, und ich weiß, offensichtlich ging es dort am Ende eher seitwärts, aber obwohl Baker kein wirklich großer Kerl war, dachte ich, dass sein Arm dort gut gepasst hat. Es gab einige Höhen und Tiefen, aber ich denke nicht, dass das dort überhaupt ein Problem war. Ich denke, es gibt etwas davon mit Cam Ward. Er hat einfach einen wirklich starken Arm."

Vor dem Draft wird Daniel Jeremiah noch das ein oder andere Mal zur Verfügung stehen - dann am Ende vermutlich sogar live aus Green Bay vor Ort.


Carsten Keller - 22.02.2025

Daniel Jeremiah ist der Draftexperte des NFL Network (© Carsten Keller)